#34851

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 17:55
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


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#34852

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 17:58
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34847
Zitat von nahal im Beitrag #34843
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
[quote=mbockstette|p212267]
Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.




Findest du nicht, dass diese Aussage eine unzulässig einseitige ist?

Der deutsche Staat hat sicherlich eine Verpflichtung und eine Verantwortung gegenüber dem russischen Volk.
Gerade weil Russland der Nachfolgestaat der UdSSR ist, ist auch an seine Verbrechen der Stalin-Zeit zu erinnern.

Um so größer ist aber die Verpflichtung gegenüber der Ukraine, den baltischen Staate und Polen, die sowohl durch Deutschland als auch durch die UdSSR unsäglich zu leiden hatten.
Dabei sollte man nicht die Opferzahl als Maßstab nehmen, obwohl durch die Sowjetunion wesentlcih mehr Ukrainer ums Leben gekommen sind.


Und bevor Landegaard fragt, wo der Bezug zum Strangthema ist:

Wie ich unzählige male geschrieben habe, die Doppelmoral ist zum Kotzen:
1)
die UdSSR hat, im Folge eines Verteidigungskrieges, Königsberg kassiert und die autohtone Bevölkerung vertrieben.
die UdSSR hat große Teile Polens kassiert und die dort ansässige deutsche Bevölkerung vertrieben.
das wird jetzt als Geschichte betrachtet, kein Arsch auf dieser Welt verlangt, dass diese Gebiete zurückgegeben werden sollen.
Auch richtig so, weil die Geschichte Fakten gesetzt hat.
2)
Russland hat über 250.000 Georgier aus Abchasien vertrieben und erst dann dort ein "Referendum" gehalten.
Kein Arsch der westlichen Moralisten verlangt nach einem "Rückkehrrecht" dieser Vertiebenen.

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Eigentlich ist das bei Israel nichts anderes. Nur bei Deutschland ist das was anderes, was wiederum mit der Historie zu tun hat. Ein bisschen auch mit der Zeit.



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#34853

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:00
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34851
Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


Na klar. Habe diese Woche einen guten Artikel gelesen, der sich mit den jüdischen Vertriebenen aus den Staaten des NO befasst. Die entschädigt auch niemand so richtig. Stell ich heute abend mal ein.



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#34854

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:04
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #34853
Zitat von nahal im Beitrag #34851
Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


Na klar. Habe diese Woche einen guten Artikel gelesen, der sich mit den jüdischen Vertriebenen aus den Staaten des NO befasst. Die entschädigt auch niemand so richtig. Stell ich heute abend mal ein.


Der Staat Israel hat diese entschädigt und zwar durch eine sichere eigene Heimat.


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#34855

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:05
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34843
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
[quote=mbockstette|p212267]
Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.




Findest du nicht, dass diese Aussage eine unzulässig einseitige ist?

Der deutsche Staat hat sicherlich eine Verpflichtung und eine Verantwortung gegenüber dem russischen Volk.
Gerade weil Russland der Nachfolgestaat der UdSSR ist, ist auch an seine Verbrechen der Stalin-Zeit zu erinnern.

Um so größer ist aber die Verpflichtung gegenüber der Ukraine, den baltischen Staate und Polen, die sowohl durch Deutschland als auch durch die UdSSR unsäglich zu leiden hatten.
Dabei sollte man nicht die Opferzahl als Maßstab nehmen, obwohl durch die Sowjetunion wesentlcih mehr Ukrainer ums Leben gekommen sind.

Nein, gute Beziehungen bedeutet nicht, das Handeln der jeweiligen Regierungen gutzuheißen. Das muss die deutsche Regierung weder im Fall Israels tun noch im Fall Russlands.


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#34856

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:17
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Lea, hier für dich: Jürgen an die "Princess of the Middle East":

6 December 2011

From: Jürgen Todenhöfer

To: Sheherazad Jaafari (forwarded to Bashar al-Assad)

Text:



Dear princess of the Middle East!
>
> Great idea, let us make Syria the democratic leader of the Arab world and I will spend every free minute there- in the most fascinating country with the most fascinating princess.
>
> What about our interview with the President? It would be so important to show his motivations and how he really is. Don't give up!
>
> I am here under heavy fire, because I wrote some articles and showed together with Julia a tv movie - watched by more than 2 million Germans -trying to be objectif. And saying that he is the only one to find a peaceful way to democratie. In this " historical hours".
>
> But time is running out- also for our interview. And it would be such a wonderful opportunity to see you.
> Yours Juergen

https://now.mmedia.me/lb/en/AssadLeaks/5...ds-in-the-media


Sorry, aber der Typ tickt nicht ganz richtig. Ich bin ja weiß Gott kein Anhänger der ""Alle außer Assad"-Theorie, die nur dazu führen würde, dass irgendwann der IS in Damaskus sitzt, das immerhin der Sitz der Omajaden-Dynastie war. Aber Syrien unter Assad als "democratic leader", da lachen ja die Hühner.

Das Ganze erinnert ein bisschen an die "Liebesgeschichte" zwischen Peter Handke und Slobodan Milosevic.



zuletzt bearbeitet 20.05.2015 18:21 | nach oben springen

#34857

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:31
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #34855
Zitat von nahal im Beitrag #34843
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
[quote=mbockstette|p212267]
Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.




Findest du nicht, dass diese Aussage eine unzulässig einseitige ist?

Der deutsche Staat hat sicherlich eine Verpflichtung und eine Verantwortung gegenüber dem russischen Volk.
Gerade weil Russland der Nachfolgestaat der UdSSR ist, ist auch an seine Verbrechen der Stalin-Zeit zu erinnern.

Um so größer ist aber die Verpflichtung gegenüber der Ukraine, den baltischen Staate und Polen, die sowohl durch Deutschland als auch durch die UdSSR unsäglich zu leiden hatten.
Dabei sollte man nicht die Opferzahl als Maßstab nehmen, obwohl durch die Sowjetunion wesentlcih mehr Ukrainer ums Leben gekommen sind.

Nein, gute Beziehungen bedeutet nicht, das Handeln der jeweiligen Regierungen gutzuheißen. Das muss die deutsche Regierung weder im Fall Israels tun noch im Fall Russlands.


Das habe ich auch nicht behauptet.
Es ging um deine Aussage bezüglich "minimaler Verpflichtungen" aufgrund der Geschichte.


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#34858

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:48
von Leto_II. | 27.984 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


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#34859

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:52
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.



zuletzt bearbeitet 20.05.2015 18:52 | nach oben springen

#34860

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 18:55
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34854
Zitat von Landegaard im Beitrag #34853
Zitat von nahal im Beitrag #34851
Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


Na klar. Habe diese Woche einen guten Artikel gelesen, der sich mit den jüdischen Vertriebenen aus den Staaten des NO befasst. Die entschädigt auch niemand so richtig. Stell ich heute abend mal ein.


Der Staat Israel hat diese entschädigt und zwar durch eine sichere eigene Heimat.



Naja, ich dachte an eine Entschädigung durch den Schädigenden.

http://www.botschaftisrael.de/2011/12/08...ischer-frieden/



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#34861

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 19:16
von Lea S. | 14.199 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34847
Zitat von nahal im Beitrag #34843
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
[quote=mbockstette|p212267]
Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.




Findest du nicht, dass diese Aussage eine unzulässig einseitige ist?

Der deutsche Staat hat sicherlich eine Verpflichtung und eine Verantwortung gegenüber dem russischen Volk.
Gerade weil Russland der Nachfolgestaat der UdSSR ist, ist auch an seine Verbrechen der Stalin-Zeit zu erinnern.

Um so größer ist aber die Verpflichtung gegenüber der Ukraine, den baltischen Staate und Polen, die sowohl durch Deutschland als auch durch die UdSSR unsäglich zu leiden hatten.
Dabei sollte man nicht die Opferzahl als Maßstab nehmen, obwohl durch die Sowjetunion wesentlcih mehr Ukrainer ums Leben gekommen sind.


Und bevor Landegaard fragt, wo der Bezug zum Strangthema ist:

Wie ich unzählige male geschrieben habe, die Doppelmoral ist zum Kotzen:
1)
die UdSSR hat, im Folge eines Verteidigungskrieges, Königsberg kassiert und die autohtone Bevölkerung vertrieben.
die UdSSR hat große Teile Polens kassiert und die dort ansässige deutsche Bevölkerung vertrieben.
das wird jetzt als Geschichte betrachtet, kein Arsch auf dieser Welt verlangt, dass diese Gebiete zurückgegeben werden sollen.
Auch richtig so, weil die Geschichte Fakten gesetzt hat.
2)
Russland hat über 250.000 Georgier aus Abchasien vertrieben und erst dann dort ein "Referendum" gehalten.
Kein Arsch der westlichen Moralisten verlangt nach einem "Rückkehrrecht" dieser Vertiebenen.

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.





Liegt vielleicht daran, dass die Vertriebenen noch einen "Rest"staat hatten, in den hinein sie verrieben wurden. Den anderen Vertrieben aber alles genommen wurde Haus, Hof, Land und Leben.

Dass der neue Staat Israel mit der Vorbedingung gegründet wurde, dass alles zu unterlasen ist, was der ansässige Bevölkerung schadet, ist ja ganz unwichtig.


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#34862

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 19:17
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #34860
Zitat von nahal im Beitrag #34854
Zitat von Landegaard im Beitrag #34853
Zitat von nahal im Beitrag #34851
Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


Na klar. Habe diese Woche einen guten Artikel gelesen, der sich mit den jüdischen Vertriebenen aus den Staaten des NO befasst. Die entschädigt auch niemand so richtig. Stell ich heute abend mal ein.


Der Staat Israel hat diese entschädigt und zwar durch eine sichere eigene Heimat.



Naja, ich dachte an eine Entschädigung durch den Schädigenden.

http://www.botschaftisrael.de/2011/12/08...ischer-frieden/


Ich finde, eine Anerkennung wäre Entschädigung genug.
Aber das Thema hatte ich hier auch öfters erwähnt.
Geschichte kann man nicht ungeschehen machen. Das gilt sowohl für das Unrecht auf einer Seite als auch das Unrecht auf der anderen Seite.
Beide Seiten, Israel UND die arabischen Staaten einschl. der palästinensischen Führung sollen das begangene Unrecht und Leid an der anderen Bevölkerung akerkennen und zwar öffentlich.


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#34863

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 19:39
von Lea S. | 14.199 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #34856
Lea, hier für dich: Jürgen an die "Princess of the Middle East":

6 December 2011

From: Jürgen Todenhöfer

To: Sheherazad Jaafari (forwarded to Bashar al-Assad)

Text:



Dear princess of the Middle East!
>
> Great idea, let us make Syria the democratic leader of the Arab world and I will spend every free minute there- in the most fascinating country with the most fascinating princess.
>
> What about our interview with the President? It would be so important to show his motivations and how he really is. Don't give up!
>
> I am here under heavy fire, because I wrote some articles and showed together with Julia a tv movie - watched by more than 2 million Germans -trying to be objectif. And saying that he is the only one to find a peaceful way to democratie. In this " historical hours".
>
> But time is running out- also for our interview. And it would be such a wonderful opportunity to see you.
> Yours Juergen

https://now.mmedia.me/lb/en/AssadLeaks/5...ds-in-the-media


Sorry, aber der Typ tickt nicht ganz richtig. Ich bin ja weiß Gott kein Anhänger der ""Alle außer Assad"-Theorie, die nur dazu führen würde, dass irgendwann der IS in Damaskus sitzt, das immerhin der Sitz der Omajaden-Dynastie war. Aber Syrien unter Assad als "democratic leader", da lachen ja die Hühner.

Das Ganze erinnert ein bisschen an die "Liebesgeschichte" zwischen Peter Handke und Slobodan Milosevic.



Was genau das ist bliebe zu klären, denn ein Blogger ist ein Blogger ist ein Blogger.

Ich verteidige nicht Todenhöfer, sondern dass er als einer der Wenigen sich dem Elend stellt anstatt wie die meisten anderen Sesselpupser nur die oftmals gefärbten Informationen von "enbeddet" Journalisten schluckt.

Seine eigene Wandlung vom Stahlhelm zum Weichei ist erstaunlich und sein Einsatz für Kriegswaisen und -krüppel anerkennenswert.


Für den Einen war Saddam unser Bastard, für den anderen ist Assad die bessere Wahl vor dem Kalifat.
Weder Du noch ich müssen gottseidank diese Entscheidungen treffen.


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#34864

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 19:39
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34862
Ich finde, eine Anerkennung wäre Entschädigung genug.
Aber das Thema hatte ich hier auch öfters erwähnt.
Geschichte kann man nicht ungeschehen machen. Das gilt sowohl für das Unrecht auf einer Seite als auch das Unrecht auf der anderen Seite.
Beide Seiten, Israel UND die arabischen Staaten einschl. der palästinensischen Führung sollen das begangene Unrecht und Leid an der anderen Bevölkerung akerkennen und zwar öffentlich.

Sehe ich auch so. Wenn man heute auf die Opfer der Hitlerschen und Stalinschen Politik verweist, so sollte man auch auf die Erklärung der polnischen Bischöfe von 1965 - einer ihrer Betreiber war ein gewisser Bischof Karol Wojtyla aus Krakau - an die Adresse der deutschen Bischöfe verweisen, in der es hieß: "Wir vergeben und wir bitten um Vergebung." Nicht nur das Regime, sondern auch polnische Katholiken waren empört über die Vergebungsbitte...



zuletzt bearbeitet 20.05.2015 19:49 | nach oben springen

#34865

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 19:46
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Lea S. im Beitrag #34863
Für den Einen war Saddam unser Bastard, für den anderen ist Assad die bessere Wahl vor dem Kalifat.
Weder Du noch ich müssen gottseidank diese Entscheidungen treffen.
Ich hätte keine Probleme damit, wenn ich die Verantwortung trüge. ("If you can't stand the heat, get out of the kitchen.") Möglicherweise würde ich das Assad-Regime unterstützen, aber ich würde mir nicht einbilden, damit aus Syrien einen Champion in Sachen Demokratie zu machen.

Ich glaube auch nicht, dass Todenhöfer einen Wandel vollzogen hat: Er war antisowjetisch, war an der Seite der Mudjaheddin, die damals vom Westen gepäppelt wurden. Die Sowjetunion ist passé. Jetzt ist er antiamerikanisch, was ich bis zu einem gewissen Grad verstehe, nur steht er wieder an der Seite derjenigen, die sich als Mujaheddin verstehen.

Zwischen "embedded" bei der US-Army und "embedded" bei der syrischen Armee oder dem IS gibt es auch noch eine Zwischenposition.


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#34866

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 21:52
von Leto_II. | 27.984 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.


"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, die Bus-Geschichte erinnerte mich dann aber auch an Rassentrennung und Apartheid.


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#34867

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 21:56
von Leto_II. | 27.984 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #34866
Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.


"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, die Bus-Geschichte erinnerte mich dann aber auch an Rassentrennung und Apartheid.


"Kauft nicht bei Araber." und "Vermietet nicht an Araber.", da fehlt dann wohl das "Alt-".


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#34868

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 22:04
von nahal | 24.645 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #34866
Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.


"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, die Bus-Geschichte erinnerte mich dann aber auch an Rassentrennung und Apartheid.


Ja, so isses, wenn man nicht weiß, wovon man redet (schreibt).


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#34869

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 22:18
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #34866
Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.


"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, die Bus-Geschichte erinnerte mich dann aber auch an Rassentrennung und Apartheid.

Ich habe kein Problem damit, den IS als Krebsgeschwür zu bezeichnen. Es geht nicht um Wörter, sondern darum, auf wen diese Wörter angewendet werden.

Israel ist beides - eine großartige Pionierleistung und ein Staat, der einen schlechten Weg geht und der eine grottige Regierung hat. (Als Italiener bin ich aber vorsichtig, Völkern, die sich grottige Regierungen wählen, Vorhaltungen zu machen. ;-))


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#34870

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 22:39
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #34866
Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.




Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?


Doch.
Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?

Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.


"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, ...

Wie "Autobahn" und "Olympische Spiele" auch.
Parasiten bleiben Parasiten und ein Krebsgeschwür bleibt ein Krebsgeschwür, eine Autobahn eine Autobahn und Olympische Spiele bleiben Olympische Spiele, egal wer diese Worte gebraucht oder gebraucht hat.
Ein Geschwür ist eine schwer kontrollierbare und von niemandem (außer dem Geschwür selbst) gewollte Vergrößerung zu Lasten eines anderen Gewebes.
Ein Parasit ist etwas, was sich auf Kosten Anderer von deren Substanz bedient.

Ich kenne keinen passenderen Vergleich für Israel über die letzten Jahrzehnte. Und ehrlich gesagt, es ist mir so was von scheißegal, wer das vor mir gesagt hat. Wichtig ist, dass ich es so empfinde und für mich daher passend ausdrücken kann.

Und: ein Geschwür muss nicht immer mit dem Köpfen von Andersgläubigen verbunden sein. Der Knackpunkt ist das von Anderen nicht gewollte Wachstum.



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#34871

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 22:44
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34868
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34866
Zitat von nahal im Beitrag #34859
Zitat von Leto_II. im Beitrag #34858
Zitat von nahal im Beitrag #34847

Bei Israel ist das gaaaaanz anders.
Darf man an einen RFechtsstaat westlicher Prägung nicht einen anderen Massstab ansetzen?
Doch. Aber reden nicht viele, auch unser Alt-Nazi-Bergmann, von Apartheid, Parasit, Krebsgeschwür?
Und Maßstäbe heißt nicht, dass man bei Russland Gebietsgewinne nach Verteidigungskrieg gestattet, Vertreibungen de facto akzeptiert, bei anderen (eigentlich nur bei einem) nicht.

"Parasit" und "Krebsgeschwür" erinnert in der Tat an nicht anderes, als NAZI-Sprech, die Bus-Geschichte erinnerte mich dann aber auch an Rassentrennung und Apartheid.

Ja, so isses, wenn man nicht weiß, wovon man redet (schreibt).
Wieder einmal (sehr selten) teilweise Übereinstimmung. Ich sehe die Busgeschichte eher als Sicherheitsvorkehrung, nicht als Rassentrennung oder Apartheit (die gibt es allerdings auf anderen Gebieten).

Die Notwendigkeit für die Sicherheitsvorkehrung resultiert allerdings aus dem unerwünschten Wachstum Israels (wie auch ein Geschwür) und der Ausbeutung und Vertreibung der Palästinenser (eindeutig parasitär).



zuletzt bearbeitet 20.05.2015 22:45 | nach oben springen

#34872

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 23:14
von Lea S. | 14.199 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #34865
Zitat von Lea S. im Beitrag #34863
Für den Einen war Saddam unser Bastard, für den anderen ist Assad die bessere Wahl vor dem Kalifat.
Weder Du noch ich müssen gottseidank diese Entscheidungen treffen.
Ich hätte keine Probleme damit, wenn ich die Verantwortung trüge. ("If you can't stand the heat, get out of the kitchen.") Möglicherweise würde ich das Assad-Regime unterstützen, aber ich würde mir nicht einbilden, damit aus Syrien einen Champion in Sachen Demokratie zu machen.

Ich glaube auch nicht, dass Todenhöfer einen Wandel vollzogen hat: Er war antisowjetisch, war an der Seite der Mudjaheddin, die damals vom Westen gepäppelt wurden. Die Sowjetunion ist passé. Jetzt ist er antiamerikanisch, was ich bis zu einem gewissen Grad verstehe, nur steht er wieder an der Seite derjenigen, die sich als Mujaheddin verstehen.

Zwischen "embedded" bei der US-Army und "embedded" bei der syrischen Armee oder dem IS gibt es auch noch eine Zwischenposition.




................und genau in dieser Zwischenposition sehe ich Todenhöfer und andere Leute, die einfach nur gehen um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Ich sehe ihn allerdings auf keiner Seite, sondern als jemand der versucht sich selbst etwas zu erklären.
Jemand, der der ISIS öffentlich bescheinigt ein Verbrecherregime zu sein, was den Islam missbraucht, sehe ich nicht auf der Seite islamistischer Parteien.
Mujaheddin nenne ich die nicht, den Mujaheddin ist nur ein Wort.


Ich bin aber nicht dafür da, Todenhöfer zu verteidigen, meine Meinung zu ihm habe ich klar gesagt.


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#34873

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 23:38
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #34862
Zitat von Landegaard im Beitrag #34860
Zitat von nahal im Beitrag #34854
Zitat von Landegaard im Beitrag #34853
Zitat von nahal im Beitrag #34851
Zitat von Landegaard im Beitrag #34849
Zitat von nahal im Beitrag #34848
Zitat von Landegaard im Beitrag #34846
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34841
Zitat von mbockstette im Beitrag #34834
Tatsache ist aber auch, dass die Sowjetunion beabsichtigte Hitlers Vernichtungskrieg zu akzeptieren so lange es dafür halb Polen und Teile das Baltikums einsacken durfte.


Ich bin doch hier nicht der Verteidiger Stalins. Allerdings sollten wir bedenken, dass in deutscher Kriegsgefangenschaft drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene verhungerten, was gewollt war. (Ich bin stolz darauf, dass mein Großvater den Gefangenen in seinem Ort heimlich Essen brachte. Ein russischer Kriegsgefangener hat sich nach dem Krieg dafür revanchiert, indem er das Haus meiner Großeltern malte. Das Bild hängt heute in einem Wohnzimmer meiner Eltern.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass es nicht ein, zwei oder drei Oradours, Lidices und Marzabottos in der UdSSR gab, sondern hunderte.

Ich denke, dass die minimale Verpflichtung Deutschlands Russland als Nachfolgestaat der UdSSR gegenüber die Wahrung gut nachbarschaftlicher Beziehungen ist.



Auch das halte ich für eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Zumindest was den Versuch zur Wahrung betrifft. Das hängt nicht unwesentlich von Russland ab, wie das gelingt. Ich halte es auch für wichtig, das, was Russland in der Ukraine nicht zu verharmlosen. Aus den gleichen Gründen übrigends.


Richtig.

"German government plans to pay a total of 10 million euros in compensation to an estimated 4,000 surviving World War Two Soviet prisoners for their suffering at the hands of Nazi Germany, coalition sources said on Wednesday. "

http://www.jpost.com/Breaking-News/Germa...risoners-403649


Ich sehe den Zusammenhang gerade nicht.


Dass Deutschland eine Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt..........auch wenn es zu spät ist.
Es wäre aber genau so angebracht, dass Russland seine Verantwortung gegenüber der misshandelten baltischen Völker, gegenüber den Polen und Ukrainer im gleichen Masse wahrnimmt und anerkennt.


Na klar. Habe diese Woche einen guten Artikel gelesen, der sich mit den jüdischen Vertriebenen aus den Staaten des NO befasst. Die entschädigt auch niemand so richtig. Stell ich heute abend mal ein.


Der Staat Israel hat diese entschädigt und zwar durch eine sichere eigene Heimat.



Naja, ich dachte an eine Entschädigung durch den Schädigenden.

http://www.botschaftisrael.de/2011/12/08...ischer-frieden/


Ich finde, eine Anerkennung wäre Entschädigung genug.
Aber das Thema hatte ich hier auch öfters erwähnt.
Geschichte kann man nicht ungeschehen machen. Das gilt sowohl für das Unrecht auf einer Seite als auch das Unrecht auf der anderen Seite.
Beide Seiten, Israel UND die arabischen Staaten einschl. der palästinensischen Führung sollen das begangene Unrecht und Leid an der anderen Bevölkerung akerkennen und zwar öffentlich.



Genau und das wäre wohl Entschädigung genug.



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#34874

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 20.05.2015 23:45
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Lea S. im Beitrag #34863
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34856
Lea, hier für dich: Jürgen an die "Princess of the Middle East":

6 December 2011

From: Jürgen Todenhöfer

To: Sheherazad Jaafari (forwarded to Bashar al-Assad)

Text:



Dear princess of the Middle East!
>
> Great idea, let us make Syria the democratic leader of the Arab world and I will spend every free minute there- in the most fascinating country with the most fascinating princess.
>
> What about our interview with the President? It would be so important to show his motivations and how he really is. Don't give up!
>
> I am here under heavy fire, because I wrote some articles and showed together with Julia a tv movie - watched by more than 2 million Germans -trying to be objectif. And saying that he is the only one to find a peaceful way to democratie. In this " historical hours".
>
> But time is running out- also for our interview. And it would be such a wonderful opportunity to see you.
> Yours Juergen

https://now.mmedia.me/lb/en/AssadLeaks/5...ds-in-the-media


Sorry, aber der Typ tickt nicht ganz richtig. Ich bin ja weiß Gott kein Anhänger der ""Alle außer Assad"-Theorie, die nur dazu führen würde, dass irgendwann der IS in Damaskus sitzt, das immerhin der Sitz der Omajaden-Dynastie war. Aber Syrien unter Assad als "democratic leader", da lachen ja die Hühner.

Das Ganze erinnert ein bisschen an die "Liebesgeschichte" zwischen Peter Handke und Slobodan Milosevic.



Was genau das ist bliebe zu klären, denn ein Blogger ist ein Blogger ist ein Blogger.

Ich verteidige nicht Todenhöfer, sondern dass er als einer der Wenigen sich dem Elend stellt anstatt wie die meisten anderen Sesselpupser nur die oftmals gefärbten Informationen von "enbeddet" Journalisten schluckt.

Seine eigene Wandlung vom Stahlhelm zum Weichei ist erstaunlich und sein Einsatz für Kriegswaisen und -krüppel anerkennenswert.


Für den Einen war Saddam unser Bastard, für den anderen ist Assad die bessere Wahl vor dem Kalifat.
Weder Du noch ich müssen gottseidank diese Entscheidungen treffen.


Ich verteidige Todenhöfer dann mal, wenn Sie es nicht tun. Er war vor Ort, sprach mit den Betroffenen. Das ändert gemeinhin genug, weshalb die meisten "Experten" auf derlei Basisarbeit verzichten. Es mag uns fremd vorkommen, was er sagt. Aber das alleine ist noch kein Grund zu derlei gru´ndlegender Ablehnung. Die Hühner mögen bei den Formulierungen gerne lachen, aber das diskreditiert ihn nicht. Er weiß besser wovon er redet als jeder, der seine Aussagen durch den PC-Filter jagen. und deswegen Schnappatmung bekommt.



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#34875

RE: "... Middle East's next failed state ..."?

in Politik 21.05.2015 00:06
von Leto_II. | 27.984 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #34874
Zitat von Lea S. im Beitrag #34863
Zitat von Maga-neu im Beitrag #34856
Lea, hier für dich: Jürgen an die "Princess of the Middle East":

6 December 2011

From: Jürgen Todenhöfer

To: Sheherazad Jaafari (forwarded to Bashar al-Assad)

Text:



Dear princess of the Middle East!
>
> Great idea, let us make Syria the democratic leader of the Arab world and I will spend every free minute there- in the most fascinating country with the most fascinating princess.
>
> What about our interview with the President? It would be so important to show his motivations and how he really is. Don't give up!
>
> I am here under heavy fire, because I wrote some articles and showed together with Julia a tv movie - watched by more than 2 million Germans -trying to be objectif. And saying that he is the only one to find a peaceful way to democratie. In this " historical hours".
>
> But time is running out- also for our interview. And it would be such a wonderful opportunity to see you.
> Yours Juergen

https://now.mmedia.me/lb/en/AssadLeaks/5...ds-in-the-media


Sorry, aber der Typ tickt nicht ganz richtig. Ich bin ja weiß Gott kein Anhänger der ""Alle außer Assad"-Theorie, die nur dazu führen würde, dass irgendwann der IS in Damaskus sitzt, das immerhin der Sitz der Omajaden-Dynastie war. Aber Syrien unter Assad als "democratic leader", da lachen ja die Hühner.

Das Ganze erinnert ein bisschen an die "Liebesgeschichte" zwischen Peter Handke und Slobodan Milosevic.



Was genau das ist bliebe zu klären, denn ein Blogger ist ein Blogger ist ein Blogger.

Ich verteidige nicht Todenhöfer, sondern dass er als einer der Wenigen sich dem Elend stellt anstatt wie die meisten anderen Sesselpupser nur die oftmals gefärbten Informationen von "enbeddet" Journalisten schluckt.

Seine eigene Wandlung vom Stahlhelm zum Weichei ist erstaunlich und sein Einsatz für Kriegswaisen und -krüppel anerkennenswert.


Für den Einen war Saddam unser Bastard, für den anderen ist Assad die bessere Wahl vor dem Kalifat.
Weder Du noch ich müssen gottseidank diese Entscheidungen treffen.


Ich verteidige Todenhöfer dann mal, wenn Sie es nicht tun. Er war vor Ort, sprach mit den Betroffenen. Das ändert gemeinhin genug, weshalb die meisten "Experten" auf derlei Basisarbeit verzichten. Es mag uns fremd vorkommen, was er sagt. Aber das alleine ist noch kein Grund zu derlei gru´ndlegender Ablehnung. Die Hühner mögen bei den Formulierungen gerne lachen, aber das diskreditiert ihn nicht. Er weiß besser wovon er redet als jeder, der seine Aussagen durch den PC-Filter jagen. und deswegen Schnappatmung bekommt.


Er hat nicht nur Unrecht und er nimmt ein erhebliches persönliches Risiko auf sich, aber er verkürzt deutlichst. Er lässt z.B. aussen vor, das IS eben auch ein Kind Syriens ist und dass Syrien schon lange vor der Irak-Invasion Islamisten massivst zusammengeschossen hat. Die USA waren eben nicht nur selbst grober Keil im Irak, sie beseitigte auch einen groben Keil, der im Flaschengeistflaschenhals steckte. Das Konfliktpotential war schon lange da und wurde eben nicht von den USA geschaffen, wohl aber freigesetzt. Das wäre einem PSL dann doch nicht passiert, der dachte in grösseren Zusammenhängen, und sezierte die Fehleinschätzungen des "Westen".


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