#476

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:08
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #474
Zitat von Maga-neu im Beitrag #470
Diese Theologinnen täten besser daran, in die Welt zu gehen und den Armen zu helfen statt sich mit den Wohlfühlproblemen von MittelschichtskatholikInnen zu befassen.

Es liegt nicht bei dir, dies fuer die zu definieren. Und es liegt auch nicht bei dir, oder den Schwarzkitteln, oder jenen mit dem Bischofsviolett und dem Kardinalsrot, das bestimmen fuer sich zu reservieren. Sie tun es nur, weil es ihnen bislang noch nicht abgenommen wurde. Der Tag scheint nicht mehr so fern zu sein.

Wenn euch die Armen so sorgen, dann geht doch selbst in die Welt hinaus und helft den Armen, anstatt dies anderen und insbesondere den Frauen hier grossmaeulig aufzuerlegen und dabei selbst aber ein Leben in Wohlstand zu fuehren.

Die Frauen, die sich um Gender-Mainstreaming und Gleichberechtigung der benachteiligten Frauen kuemmern, tun das sich kuemmern auf ihre Weise laengst.

Und ihr von der katholischen Talibantruppe versucht genau das zu verhindern.
Ganz speziell die Kirchenprofis, die selbst von Frauen nichts wirklich Naeheres wissen und kennen -zumindest offiziell nicht kennen koennen sollten und duerften- und von einer eigenen Familie, von eigenen Kindern und von den Herausforderungen und Benachteiligungen eigener Toechter schon gar nicht. Keine Ahnung, aber anderen Vorschriften machen wollen.

Meinen beiden Grossmuettern war kein anderer Weg offen und beschieden, als einen Ehemann zu finden und dem die Kinder zu gebaeren und diese, soweit sie ueberlebten, grosszuziehen. Immer vorausgesetzt, sie gingen selbst vorher nicht beim Kinderkriegen ein.
Deren Interessen deren Begabungen groesseres fuer sich zu erlangen, fanden keine Beruecksichtigung. Eine Grossmutter habe ich noch kennengelernt und sie war eine Frau mit grossen Begabungen. Allesamt unerfuellt gebliebenen.

Meine Mutter hatte noch sehr viel mehr drauf als ihre Mutter -und musste zeitgemaess natuerlich hinter den Bruedern zurueckstehen -die aber dann groesstenteils dennoch im Krieg draufgingen.

Meine Mutter hat dann nach dem Kriege noch durch sehr viel autodidaktisches Lernen und die Unterstuetzung meines Vaters, das beste fuer sich gemacht, durch uns Kinder und die verlorene Zeit, war hier nur sehr begrenzt das moeglich fuer sich zu erreichen, was sonst moeglich gewesen waere. Sie hat ihr Leben lang darunter gelitten. Ich weiss es.

Aber meine Eltern haben dafuer meiner Schwester diesbezueglich sehr viel mehr an Moeglichkeiten eingeraeumt. Immerhin.

Ich habe drei Kinder, zwei Jungs und ein Maedchen.
Meine Tochter wusste schon sehr frueh, was sie wollte und wir haben sie nach Moeglichkeiten auf ihrem Wege unterstuetzt. Heute ist sie da, wohin sie wollte, ist darueber hinaus gluecklich verheiratet und hat einen Sohn. Sie hat eine komplette Familie, aber sie braucht ihren Mann nicht, um fuer sie und den Jungen den Lebensunterhalt zu verdienen. Und ihre Weiblichkeit zu verkaufen, das braucht sie auch nicht.

Der Weg dahin war kein leichter -nicht nur Begabung, sondern auch sehr viel sehr harte Arbeit- und jede Menge Steine im Weg.
Angefangen bei der Verwandtschaft -Maedchen brauchen das nicht, die sollen heiraten und gute Ehefrauen sein-, mitunter wenig hilfreichen Lehrern -die Maedchen nehmen den Jungs, die alle mal Familienvater sein sollen, die Jobs weg und hoeren nach dem ersten Kind sowieso auf - und so weiter und so fort.

Ich bin sicher meine Grossmutter und auch meine Mutter waeren heute sehr zufrieden mit und auch gluecklich ueber ihre Enkelin, die sich nicht beeinflussen und nicht aufhalten liess und genau das tat, was sie immer tun wollte.

Desweiteren habe ich inzwischen eine Enkelin, ein bildhuebsches Kind -ist also nicht nach mir geschlagen- und es gibt wiederum genuegend Leute, die heute schon Sprueche loslassen als waere es angemessen, dass sie mit ihrem Aeusseren alleine auch eine Karriere machen koennte und sich mit der Maennerwelt da draussen nicht unbedingt zu messen braeuchte usw. usw. und so fort.

Ich kenne diese Dinge ja nun aus erster Hand und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, auch meiner Enkelin diesbezueglich beizustehen und ihr taeglich klarmachen, dass diese institutionellen Dummschwaetzer im Grunde genommen nur selbstsuechtige Pfruendebewahrer sind -und die sie als Frau letztlich denigieren und auf einen zweiten Platz verweisen wollen.
Solange ich lebe, wird es das bei uns nicht geben.

Wie du Maga, mit deinen Kindern umgehst -oder dein anderer katholischer Sidekick hier im Forum mit seinen- oder dein Bischof oder dein Kardinal, oder sogar der Papst mit jeweiles ihren- und welche Rechte und Standespositionen du deinen Toechtern und die ihren letztlich zugestehen, ist alleine deine bzw. eure Sache.
Ihr habt euere Erfahrungen und Expertisen mit eueren Toechtern und ich habe meine.

Ich weiss zuverlaessig, dass in der Vergangenheit den Frauen grosses Unrecht angetan wurde. Nicht nur wie vorstehend und wie in meiner Familie beschrieben, sondern auch im industriellen Berufsleben. Sogar heute noch. Ich habe lange genug in Firmen gearbeitet und auch lange genug selbst leitende Stellen innegehabt, um die Unterschiede -und auch die Diskriminierung rein Gender bezogen- aus erster Hand zu erlebt zuhaben.

Niemand kann mir weiss machen, dass dies irgendwie christlich zu rechtfertigen sei. Talibanmaessig sicherlich, aber nicht christlich.
Und zwischen eurem Geschwurbel und meinen Erfahrungen liegen genausoviel Distanz, wie zwischen meinen und euren Toechtern.

Nachdem was ich erfahren konnte stehe ich der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und dem Forum Katholischer Theologinnen um ein Vielfaches naeher, als dem, was du und dein anderer maskuliner Buddy hier verfassen und an Ansichten vertreten. Und darueber fuehle ich mich gut.

Und ich habe da keinerlei Zeifel ueber mich selbst denn meine Frau, meine Tochter und meine Enkelin zeigen mir anschaulich warum. Mit euch Bruedern will ich nicht tauschen und mit euren Ansichten will ich mich nicht gemein machen. In dem Sinne.





Mir ist es völlig wurscht, was deine Enkelin später einmal macht. Ob sie Modell wird, Lehrerin, LKW-Fahrerin oder Atomphysikerin. Ich wünsche ihr, dass sie ihren Weg geht und damit glücklich wird.

Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich Frauen Bildung verwehren will, wo ich doch selber mit einer gebildeten Frau verheiratet bin. Wahrscheinlich handelt es sich um den inzwischen hinlänglich bekannten Versuch der Diskreditierung von Andersdenkenden, der hier im Forum bereits nahal, Nante, Lea, Ragnar und jetzt eben Swann und mich getroffen hat.

Solange dir aber nicht klar ist, was GM eigentlich ist und du es einfach mit Gleichberechtigung verwechselst, lohnt sich ein Dialog - unabhängig von den Unterstellungen, unerwünschten hobbypsychologischen Ausdeutungen etc. - nicht.

Hier einmal Anschauungsmaterial zur "Bibel in gerechter Sprache" und der Vergewaltigung der Sprachwissenschaft. Die Rezension stammt von einer Spon-Foristin:

"Eine der Herausgeberinnen, Claudia Janssen, be­hauptet in einem Interview: "Der Apostel be­nutzt die Wendung 'adelphoi', und diese muss laut Wörterbuch mit 'Geschwister' über­setzt wer­den, wenn davon auszugehen ist, dass eine Gruppe von Männern und Frau­en an­gespro­chen wird."

Das ist sprachwissenschaftlich so nicht zu hal­ten. *-oi* bezeichnet einen Plural Mas­ku­li­num. Paulus hat selbstverständlich die Schwes­tern in der Gemeinde mit ansprechen wol­len. Daraus folgt aber nicht, dass er 'Ge­schwister' sagen wollte, wofür das Grie­chi­sche so wenig wie das Englische ein Wort oder Konzept hat. Wie im Englischen in ei­nem solchen Fall die Schwes­tern aus­drück­lich benannt werden müssen, falls der Spre­cher dies wünscht ('Do you have any bro­th­ers or sisters?') hieße es dann auf Griechisch 'adelphoi kai adelphai'. Paulus muss die 'Brü­der' stellvertretend für beide Geschlechter an­gesprochen haben, eine Möglich­keit, die von den Herausgebern willkürlich aus­ge­schlos­sen wurde.

Es handelte sich bei Paulus um die Stilfi­gur *pars pro toto*, wie man sie ebenfalls ge­braucht, wenn man zB von "Dächern" spricht und "Häuser" meint. Diese Stilfigur geht bei dies­er modischen Übersetzung un­nö­tigerweise über Bord, obwohl sie auch auf Deutsch hätte wie­dergegeben werden kön­nen. Schon darin liegt eine Verfälschung von Pau­lus' Intenti­on.--Als Grundsatz ver­laut­bart Frau Janssen: "Wir schreiben nur an den Stellen die maskuli­ne Form, an denen de­finitiv beweisbar ist, dass Frauen nicht an­wesend waren."

Dies seltsame "Übersetzungs"-Prinzip hat mit zünftiger Übersetzung nichts zu tun: Wenn in der Quellsprache Frauen nicht aus­drück­lich genannt werden, dann dürfen sie auch in der Zielsprache im übersetzten Text nicht ausdrücklich genannt werden. Weiter­füh­rende Erwä­gun­gen und Spekulationen ge­hö­ren in Anmerkungen und Kommentare: Sie gehören nicht zum Text.

Eine Übersetzung muss versuchen, in der Ziel­sprache so genau wie möglich den Ad­res­sa­ten zu beeindrucken wie der Original-Ad­res­sat in der Quellsprache beeindruckt wor­den ist; auch dann ergeben sich noch genug Schwie­rig­keiten, unübersetzbare Stellen, wo man zu Be­helfslösungen greifen muss; auch Feh­ler schlei­chen sich ein. Gibt man aber die­sen An­spruch--wie hier--aus welchen Mo­ti­ven auch im­mer von vornherein auf, dann kann man sich gleich auch selber etwas Schönes dichten; eine Über­setzung ist etwas so Will­kür­li­ches nicht mehr.

Übersetzer sind nicht dazu berufen, den Text der Bibel im Sinne vorgegebener Ideo­lo­gien, Profile oder was auch immer es sein mag zu "ver­bes­sern", wie es hier geschehen ist; und das gilt erst recht bei vielen noch gröberen Zu­ga­ben und Verdrehungen, die von den zahl­rei­chen Kritikern des Buchs hervor­gehoben wor­den sind, ganz zu schweigen von den Ver-Ba­na­lisierungen, die im Vergleich mit den klin­gen­den Über­set­zungen wie der Lu­thers vor­ge­nom­men worden sind.

Nach­fol­gend ein paar per­sönliche Be­obachtungen zu Gen 3.

Gen 3:1: "Die Schlange hatte weniger an a­ber mehr drauf als alle anderen Tiere des Fel­des" [statt Übersetzung unzulässige In­ter­pretation des hebräischen Anklangs zwi­schen /'arúm/ 'listig' in Vers 1 und /'ejróm ~ 'ejru­mím/ 'nackt'/ in Vers 7ff, wo mit 'dass sie nichts anhatten' unnötig um 'nackt' her­um­geredet wird; witzloser Stilbruch]; V. 8 "Dann hörten sie ein Geräusch. Adonaj, Gott, ging im Garten umher in der täglichen Bri­se." [Nach der maso­re­tischen Ak­zen­tu­ie­rung ist /qol/ 'Stimme' eng verbunden mit dem nach­fol­genden Gottesnamen /YHWH/; die vertrau­te Über­setzung "Dann hörten sie die Stim­me Got­tes des HERRN, der..." ist nicht anzu­fechten, zumal da sie auch der bemerkenswerten jüdischen Übersetzung ins Griechische in der Septuaginta (3.-1. Jh v Chr) entspricht: /kaì éekousan *tèen foonèen kyríu tû theû*/; die Einführung des Fremdworts "Adonaj" in die Zielsprache als Ersatz für den Gottesnamen statt des gewohnten HERR ist übersetzungstechnisch schlecht und überflüssig.] V. 15 "Feindschaft stifte ich zwischen dir und der Frau [nach der Satz­stel­lung lie­gen hier Zukunftsaussagen vor, was die El­ber­felder Übersetzung richtig er­fasst hatte: "Und ich werde Feindschaft set­zen"; ent­spre­chend in Vers 16ff; der syn­tak­ti­sche Zu­sam­men­hang ist offenbar ver­kannt], zwischen dei­nem Nachwuchs und ih­rem Nachwuchs. Der wird deinen Kopf an­grei­fen, du wirst sei­ne Ferse angreifen" [hier einmal die Zu­kunfts­aussage ok, an­sons­ten banal]. Vers 24: "So vertrieb sie [die Menschen]." [Mit 'sie' ist hier Gott ge­meint; das Hebräische hat als Verb­form aber /ye­gá­räš/, 3. Person Singular *mas­ku­li­num*; hätte der Verfasser ein Fe­mi­ni­num ge­meint, dann hätte er /tegáräš/ schrei­ben müs­sen; der ununterbrochene, willkürliche Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Fürwörtern in Bezug auf Gott in dieser Version stellt nicht Gott *über* die Geschlechter, wie man offenbar beabsichtigte; sondern der stilistische Effekt ist der, dass Gott in unerträglicher Weise sexualisiert wird -- ganz im Gegensatz zum Grundtext.]--Alle Be­an­standungen betreffen Na­he­liegendes, nicht streitige Lesarten oder Interpretationen.

Der Hamburger Religionspädagoge Fulbert Stef­fensky hat gemeint, dass die neue Frau­en­bi­bel wohl "nie aus dem Trockendock der gu­ten Absichten" herauskommen werde (zi­tiert im Spiegel 44, 30.10.2006, S. 191A). Dem stimme ich nicht zu.

Auch Philologie spielt sich nicht im mo­ral­frei­en Raum ab. Wer eine nachlässige und ver­fälsch­te Version wie diese als Über­set­zung ausgibt, der betrügt einen jeden Leser, der das Resultat nicht anhand der Grund­tex­te überprüfen kann. Ein solcher "Übersetzer" macht sich zum Inhaber von geheimem Herr­schaftswissen, das er dem Publikum vor­ent­hält. So ein un­ehr­liches und hoffär­ti­ges Vorgehen, wenn es sich dabei aus­ge­rech­net auch noch um die Bibel handelt, in der viele Men­schen ungeschönte Aufschlüsse zu den letz­ten Dingen suchen, lässt sich in mei­nem Sprachgebrauch mit dem Konzept der guten Absichten nicht mehr in Ein­klang brin­gen."

Und jetzt zum Abschluss noch ein Zitat - hmm, darf man als "katholischer Taliban" eigentlich eine Frau, und dann noch eine Kommunistin zitieren? FREIHEIT IST IMMER AUCH DIE FREIHEIT DES ANDERSDENKENDEN.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 07:22 | nach oben springen

#477

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:08
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 15.04.2013 07:08 | nach oben springen

#478

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:11
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #475
Zitat von Maga-neu im Beitrag #461
Natürlich, Ronald, es ist eine Art politische Religion. Und die Inquisition dieser Religion ist nicht zu unterschätzen. Wehe, man hinterfragt die Prämissen, dann wird man als Taliban oder Schlimmeres beschimpft.


Zitat von Willie im Beitrag #473
ihr in euerer Talibangesellschaft...Deswegen schiessen die sogar auf kleine Schuelerinnen, wenn die mal den Mund aufmachen.
...Scheiterhaufen sind auch seit Jahrhunderten passe[/blau]

Q.e.d.

Mir macht etwas anderes Sorgen - die MittelschichtskatholikInnen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das noch korrekt ist. Was heute in Ordnung ist, kann morgen schon eine Diskriminierung sein. Heißt es dann Bürger.Innen oder Bürger-Innen? Oder Pollnnen. Vielleicht - um die Trans-Gender-Perspektive darzustellen doch Pol*in-nen.


Es ist viel einfacher.
Stellt ihr Brueder euch mir oder Frauen wie meiner Frau oder meiner Tochter in den Weg, then we will simply run you over. Done.
Und darueber koennt ihr klagen und euch Sorgen machen soviel ihr wollt,.


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#479

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:14
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #478
Zitat von Maga-neu im Beitrag #475
Zitat von Maga-neu im Beitrag #461
Natürlich, Ronald, es ist eine Art politische Religion. Und die Inquisition dieser Religion ist nicht zu unterschätzen. Wehe, man hinterfragt die Prämissen, dann wird man als Taliban oder Schlimmeres beschimpft.


Zitat von Willie im Beitrag #473
ihr in euerer Talibangesellschaft...Deswegen schiessen die sogar auf kleine Schuelerinnen, wenn die mal den Mund aufmachen.
...Scheiterhaufen sind auch seit Jahrhunderten passe[/blau]

Q.e.d.

Mir macht etwas anderes Sorgen - die MittelschichtskatholikInnen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das noch korrekt ist. Was heute in Ordnung ist, kann morgen schon eine Diskriminierung sein. Heißt es dann Bürger.Innen oder Bürger-Innen? Oder Pollnnen. Vielleicht - um die Trans-Gender-Perspektive darzustellen doch Pol*in-nen.


Es ist viel einfacher.
Stellt ihr Brueder euch mir oder Frauen wie meiner Frau oder meiner Tochter in den Weg, then we will simply run you over. Done.
Und darueber koennt ihr klagen und euch Sorgen machen soviel ihr wollt,.

So, Willie, du hast es jetzt auf meine Ignore-Liste geschafft. Als erster Forist hier. Tschüss.


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#480

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:18
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #476
Und jetzt zum Abschluss noch ein Zitat - hmm, darf man als "katholischer Taliban" eigentlich eine Frau, und dann noch eine Kommunistin zitieren? FREIHEIT IST IMMER AUCH DIE FREIHEIT DES ANDERSDENKENDEN.

Zitieren darf jeder alles. Und unter "Andersdenkenden" ist mehr als nur maennliche Katholiken und katholischer Klerus zu verstehen.

Und genau da geht der Stunk meist schon los. Case in point:

"Diese Theologinnen täten besser daran, in die Welt zu gehen und den Armen zu helfen statt sich mit den Wohlfühlproblemen von MittelschichtskatholikInnen zu befassen."

Yeah, right.:-)


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#481

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 07:19
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #479
Zitat von Willie im Beitrag #478
Zitat von Maga-neu im Beitrag #475
Zitat von Maga-neu im Beitrag #461
Natürlich, Ronald, es ist eine Art politische Religion. Und die Inquisition dieser Religion ist nicht zu unterschätzen. Wehe, man hinterfragt die Prämissen, dann wird man als Taliban oder Schlimmeres beschimpft.


Zitat von Willie im Beitrag #473
ihr in euerer Talibangesellschaft...Deswegen schiessen die sogar auf kleine Schuelerinnen, wenn die mal den Mund aufmachen.
...Scheiterhaufen sind auch seit Jahrhunderten passe[/blau]

Q.e.d.

Mir macht etwas anderes Sorgen - die MittelschichtskatholikInnen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das noch korrekt ist. Was heute in Ordnung ist, kann morgen schon eine Diskriminierung sein. Heißt es dann Bürger.Innen oder Bürger-Innen? Oder Pollnnen. Vielleicht - um die Trans-Gender-Perspektive darzustellen doch Pol*in-nen.


Es ist viel einfacher.
Stellt ihr Brueder euch mir oder Frauen wie meiner Frau oder meiner Tochter in den Weg, then we will simply run you over. Done.
Und darueber koennt ihr klagen und euch Sorgen machen soviel ihr wollt,.

So, Willie, du hast es jetzt auf meine Ignore-Liste geschafft. Als erster Forist hier. Tschüss.


Ach wieder mal. OK.

Auch Tschuess.:-)


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#482

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:03
von Leto_II. | 27.985 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #474
Zitat von Maga-neu im Beitrag #470
Diese Theologinnen täten besser daran, in die Welt zu gehen und den Armen zu helfen statt sich mit den Wohlfühlproblemen von MittelschichtskatholikInnen zu befassen.

Es liegt nicht bei dir, dies fuer die zu definieren. Und es liegt auch nicht bei dir, oder den Schwarzkitteln, oder jenen mit dem Bischofsviolett und dem Kardinalsrot, das bestimmen fuer sich zu reservieren. Sie tun es nur, weil es ihnen bislang noch nicht abgenommen wurde. Der Tag scheint nicht mehr so fern zu sein.

Wenn euch die Armen so sorgen, dann geht doch selbst in die Welt hinaus und helft den Armen, anstatt dies anderen und insbesondere den Frauen hier grossmaeulig aufzuerlegen und dabei selbst aber ein Leben in Wohlstand zu fuehren.

Die Frauen, die sich um Gender-Mainstreaming und Gleichberechtigung der benachteiligten Frauen kuemmern, tun das sich kuemmern auf ihre Weise laengst.

Und ihr von der katholischen Talibantruppe versucht genau das zu verhindern.
Ganz speziell die Kirchenprofis, die selbst von Frauen nichts wirklich Naeheres wissen und kennen -zumindest offiziell nicht kennen koennen sollten und duerften- und von einer eigenen Familie, von eigenen Kindern und von den Herausforderungen und Benachteiligungen eigener Toechter schon gar nicht. Keine Ahnung, aber anderen Vorschriften machen wollen.

Meinen beiden Grossmuettern war kein anderer Weg offen und beschieden, als einen Ehemann zu finden und dem die Kinder zu gebaeren und diese, soweit sie ueberlebten, grosszuziehen. Immer vorausgesetzt, sie gingen selbst vorher nicht beim Kinderkriegen ein.
Deren Interessen deren Begabungen groesseres fuer sich zu erlangen, fanden keine Beruecksichtigung. Eine Grossmutter habe ich noch kennengelernt und sie war eine Frau mit grossen Begabungen. Allesamt unerfuellt gebliebenen.

Meine Mutter hatte noch sehr viel mehr drauf als ihre Mutter -und musste zeitgemaess natuerlich hinter den Bruedern zurueckstehen -die aber dann groesstenteils dennoch im Krieg draufgingen.

Meine Mutter hat dann nach dem Kriege noch durch sehr viel autodidaktisches Lernen und die Unterstuetzung meines Vaters, das beste fuer sich gemacht, durch uns Kinder und die verlorene Zeit, war hier nur sehr begrenzt das moeglich fuer sich zu erreichen, was sonst moeglich gewesen waere. Sie hat ihr Leben lang darunter gelitten. Ich weiss es.

Aber meine Eltern haben dafuer meiner Schwester diesbezueglich sehr viel mehr an Moeglichkeiten eingeraeumt. Immerhin.

Ich habe drei Kinder, zwei Jungs und ein Maedchen.
Meine Tochter wusste schon sehr frueh, was sie wollte und wir haben sie nach Moeglichkeiten auf ihrem Wege unterstuetzt. Heute ist sie da, wohin sie wollte, ist darueber hinaus gluecklich verheiratet und hat einen Sohn. Sie hat eine komplette Familie, aber sie braucht ihren Mann nicht, um fuer sie und den Jungen den Lebensunterhalt zu verdienen. Und ihre Weiblichkeit zu verkaufen, das braucht sie auch nicht.

Der Weg dahin war kein leichter -nicht nur Begabung, sondern auch sehr viel sehr harte Arbeit- und jede Menge Steine im Weg.
Angefangen bei der Verwandtschaft -Maedchen brauchen das nicht, die sollen heiraten und gute Ehefrauen sein-, mitunter wenig hilfreichen Lehrern -die Maedchen nehmen den Jungs, die alle mal Familienvater sein sollen, die Jobs weg und hoeren nach dem ersten Kind sowieso auf - und so weiter und so fort.

Ich bin sicher meine Grossmutter und auch meine Mutter waeren heute sehr zufrieden mit und auch gluecklich ueber ihre Enkelin, die sich nicht beeinflussen und nicht aufhalten liess und genau das tat, was sie immer tun wollte.

Desweiteren habe ich inzwischen eine Enkelin, ein bildhuebsches Kind -ist also nicht nach mir geschlagen- und es gibt wiederum genuegend Leute, die heute schon Sprueche loslassen als waere es angemessen, dass sie mit ihrem Aeusseren alleine auch eine Karriere machen koennte und sich mit der Maennerwelt da draussen nicht unbedingt zu messen braeuchte usw. usw. und so fort.

Ich kenne diese Dinge ja nun aus erster Hand und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, auch meiner Enkelin diesbezueglich beizustehen und ihr taeglich klarmachen, dass diese institutionellen Dummschwaetzer im Grunde genommen nur selbstsuechtige Pfruendebewahrer sind -und die sie als Frau letztlich denigieren und auf einen zweiten Platz verweisen wollen.
Solange ich lebe, wird es das bei uns nicht geben.

Wie du Maga, mit deinen Kindern umgehst -oder dein anderer katholischer Sidekick hier im Forum mit seinen- oder dein Bischof oder dein Kardinal, oder sogar der Papst mit jeweiles ihren- und welche Rechte und Standespositionen du deinen Toechtern und die ihren letztlich zugestehen, ist alleine deine bzw. eure Sache.
Ihr habt euere Erfahrungen und Expertisen mit eueren Toechtern und ich habe meine.

Ich weiss zuverlaessig, dass in der Vergangenheit den Frauen grosses Unrecht angetan wurde. Nicht nur wie vorstehend und wie in meiner Familie beschrieben, sondern auch im industriellen Berufsleben. Sogar heute noch. Ich habe lange genug in Firmen gearbeitet und auch lange genug selbst leitende Stellen innegehabt, um die Unterschiede -und auch die Diskriminierung rein Gender bezogen- aus erster Hand zu erlebt zuhaben.

Niemand kann mir weiss machen, dass dies irgendwie christlich zu rechtfertigen sei. Talibanmaessig sicherlich, aber nicht christlich.
Und zwischen eurem Geschwurbel und meinen Erfahrungen liegen genausoviel Distanz, wie zwischen meinen und euren Toechtern.

Nachdem was ich erfahren konnte stehe ich der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und dem Forum Katholischer Theologinnen um ein Vielfaches naeher, als dem, was du und dein anderer maskuliner Buddy hier verfassen und an Ansichten vertreten. Und darueber fuehle ich mich gut.

Und ich habe da keinerlei Zeifel ueber mich selbst denn meine Frau, meine Tochter und meine Enkelin zeigen mir anschaulich warum. Mit euch Bruedern will ich nicht tauschen und mit euren Ansichten will ich mich nicht gemein machen. In dem Sinne.







Sie schreiben hier ganz viel richtiges und wichtiges, nur sind wir schulisch mittlerweile schon in der Debatte, ob man sich nicht eher um den "Enkel" sorgen muss. Gleichberechtigung darf nicht zur Gleichmacherei ausarten, zwei von drei GrundschullehrerINNEN hatten Probleme mit Jungen und deren natürlichem Verhalten.


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#483

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:28
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #482
Zitat von Willie im Beitrag #474
Zitat von Maga-neu im Beitrag #470
Diese Theologinnen täten besser daran, in die Welt zu gehen und den Armen zu helfen statt sich mit den Wohlfühlproblemen von MittelschichtskatholikInnen zu befassen.

Es liegt nicht bei dir, dies fuer die zu definieren. Und es liegt auch nicht bei dir, oder den Schwarzkitteln, oder jenen mit dem Bischofsviolett und dem Kardinalsrot, das bestimmen fuer sich zu reservieren. Sie tun es nur, weil es ihnen bislang noch nicht abgenommen wurde. Der Tag scheint nicht mehr so fern zu sein.

Wenn euch die Armen so sorgen, dann geht doch selbst in die Welt hinaus und helft den Armen, anstatt dies anderen und insbesondere den Frauen hier grossmaeulig aufzuerlegen und dabei selbst aber ein Leben in Wohlstand zu fuehren.

Die Frauen, die sich um Gender-Mainstreaming und Gleichberechtigung der benachteiligten Frauen kuemmern, tun das sich kuemmern auf ihre Weise laengst.

Und ihr von der katholischen Talibantruppe versucht genau das zu verhindern.
Ganz speziell die Kirchenprofis, die selbst von Frauen nichts wirklich Naeheres wissen und kennen -zumindest offiziell nicht kennen koennen sollten und duerften- und von einer eigenen Familie, von eigenen Kindern und von den Herausforderungen und Benachteiligungen eigener Toechter schon gar nicht. Keine Ahnung, aber anderen Vorschriften machen wollen.

Meinen beiden Grossmuettern war kein anderer Weg offen und beschieden, als einen Ehemann zu finden und dem die Kinder zu gebaeren und diese, soweit sie ueberlebten, grosszuziehen. Immer vorausgesetzt, sie gingen selbst vorher nicht beim Kinderkriegen ein.
Deren Interessen deren Begabungen groesseres fuer sich zu erlangen, fanden keine Beruecksichtigung. Eine Grossmutter habe ich noch kennengelernt und sie war eine Frau mit grossen Begabungen. Allesamt unerfuellt gebliebenen.

Meine Mutter hatte noch sehr viel mehr drauf als ihre Mutter -und musste zeitgemaess natuerlich hinter den Bruedern zurueckstehen -die aber dann groesstenteils dennoch im Krieg draufgingen.

Meine Mutter hat dann nach dem Kriege noch durch sehr viel autodidaktisches Lernen und die Unterstuetzung meines Vaters, das beste fuer sich gemacht, durch uns Kinder und die verlorene Zeit, war hier nur sehr begrenzt das moeglich fuer sich zu erreichen, was sonst moeglich gewesen waere. Sie hat ihr Leben lang darunter gelitten. Ich weiss es.

Aber meine Eltern haben dafuer meiner Schwester diesbezueglich sehr viel mehr an Moeglichkeiten eingeraeumt. Immerhin.

Ich habe drei Kinder, zwei Jungs und ein Maedchen.
Meine Tochter wusste schon sehr frueh, was sie wollte und wir haben sie nach Moeglichkeiten auf ihrem Wege unterstuetzt. Heute ist sie da, wohin sie wollte, ist darueber hinaus gluecklich verheiratet und hat einen Sohn. Sie hat eine komplette Familie, aber sie braucht ihren Mann nicht, um fuer sie und den Jungen den Lebensunterhalt zu verdienen. Und ihre Weiblichkeit zu verkaufen, das braucht sie auch nicht.

Der Weg dahin war kein leichter -nicht nur Begabung, sondern auch sehr viel sehr harte Arbeit- und jede Menge Steine im Weg.
Angefangen bei der Verwandtschaft -Maedchen brauchen das nicht, die sollen heiraten und gute Ehefrauen sein-, mitunter wenig hilfreichen Lehrern -die Maedchen nehmen den Jungs, die alle mal Familienvater sein sollen, die Jobs weg und hoeren nach dem ersten Kind sowieso auf - und so weiter und so fort.

Ich bin sicher meine Grossmutter und auch meine Mutter waeren heute sehr zufrieden mit und auch gluecklich ueber ihre Enkelin, die sich nicht beeinflussen und nicht aufhalten liess und genau das tat, was sie immer tun wollte.

Desweiteren habe ich inzwischen eine Enkelin, ein bildhuebsches Kind -ist also nicht nach mir geschlagen- und es gibt wiederum genuegend Leute, die heute schon Sprueche loslassen als waere es angemessen, dass sie mit ihrem Aeusseren alleine auch eine Karriere machen koennte und sich mit der Maennerwelt da draussen nicht unbedingt zu messen braeuchte usw. usw. und so fort.

Ich kenne diese Dinge ja nun aus erster Hand und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, auch meiner Enkelin diesbezueglich beizustehen und ihr taeglich klarmachen, dass diese institutionellen Dummschwaetzer im Grunde genommen nur selbstsuechtige Pfruendebewahrer sind -und die sie als Frau letztlich denigieren und auf einen zweiten Platz verweisen wollen.
Solange ich lebe, wird es das bei uns nicht geben.

Wie du Maga, mit deinen Kindern umgehst -oder dein anderer katholischer Sidekick hier im Forum mit seinen- oder dein Bischof oder dein Kardinal, oder sogar der Papst mit jeweiles ihren- und welche Rechte und Standespositionen du deinen Toechtern und die ihren letztlich zugestehen, ist alleine deine bzw. eure Sache.
Ihr habt euere Erfahrungen und Expertisen mit eueren Toechtern und ich habe meine.

Ich weiss zuverlaessig, dass in der Vergangenheit den Frauen grosses Unrecht angetan wurde. Nicht nur wie vorstehend und wie in meiner Familie beschrieben, sondern auch im industriellen Berufsleben. Sogar heute noch. Ich habe lange genug in Firmen gearbeitet und auch lange genug selbst leitende Stellen innegehabt, um die Unterschiede -und auch die Diskriminierung rein Gender bezogen- aus erster Hand zu erlebt zuhaben.

Niemand kann mir weiss machen, dass dies irgendwie christlich zu rechtfertigen sei. Talibanmaessig sicherlich, aber nicht christlich.
Und zwischen eurem Geschwurbel und meinen Erfahrungen liegen genausoviel Distanz, wie zwischen meinen und euren Toechtern.

Nachdem was ich erfahren konnte stehe ich der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und dem Forum Katholischer Theologinnen um ein Vielfaches naeher, als dem, was du und dein anderer maskuliner Buddy hier verfassen und an Ansichten vertreten. Und darueber fuehle ich mich gut.

Und ich habe da keinerlei Zeifel ueber mich selbst denn meine Frau, meine Tochter und meine Enkelin zeigen mir anschaulich warum. Mit euch Bruedern will ich nicht tauschen und mit euren Ansichten will ich mich nicht gemein machen. In dem Sinne.





Sie schreiben hier ganz viel richtiges und wichtiges, nur sind wir schulisch mittlerweile schon in der Debatte, ob man sich nicht eher um den "Enkel" sorgen muss. Gleichberechtigung darf nicht zur Gleichmacherei ausarten, zwei von drei GrundschullehrerINNEN hatten Probleme mit Jungen und deren natürlichem Verhalten.


Jemanden mit gleichen Rechten auszustatten, heisst ja nicht, sie gleich zu machen. Da sorgt die angestrebte Frauenquote für weit größere Probleme. Wenn 40 % der Führungskräfte weiblich sein sollen, diese aber nur 10 % des qualifizierten Nachwuchses stellen, werden unter Frauen entweder ein 30 % höherer Naturtalentanteil vermutet, oder es werden sich wahrscheinlich weit mehr Pfeiffen unter weiblichen Führungskräften finden, als unter männlichen.

Was man vermutlich nicht straffrei wird feststellen dürfen, wenns denn so kommt :)

Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?



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#484

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:45
von Leto_II. | 27.985 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?


Jungs haben im Schnitt etwas mehr Bewegungsdrang und sorgen damit etwas mehr für Unruhe im Unterricht, da ist der moderne Pädagoge schnell überfordert.


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#485

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:46
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)


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#486

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:48
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #482
Sie schreiben hier ganz viel richtiges und wichtiges...
Viel ad-hominem wäre treffender.


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#487

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 11:56
von Leto_II. | 27.985 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #485
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)



Vielleicht sind Mädchen etwas weniger rauflustig, für Abenteuer sind die aber auch zu haben und stricken tun die auch nicht von Natur aus. Auch ziehen die nicht von Natur aus das weisse Kleidchen an, um sich nicht dreckig zu machen.:) Da steckt schon einen Menge Rollenbildvorgabe drin.


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#488

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 12:05
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #487
Zitat von Maga-neu im Beitrag #485
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)



Vielleicht sind Mädchen etwas weniger rauflustig, für Abenteuer sind die aber auch zu haben und stricken tun die auch nicht von Natur aus. Auch ziehen die nicht von Natur aus das weisse Kleidchen an, um sich nicht dreckig zu machen.:) Da steckt schon einen Menge Rollenbildvorgabe drin.
Apropos Rollenbildvorgabe: Meine Patentochter wollte bisher jedes Jahr Karneval als Prinzessin gehen. (Nicht ihre Eltern, Großeltern oder sonstwer wollte das, nein, sie wollte das.)



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 12:06 | nach oben springen

#489

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 12:20
von Leto_II. | 27.985 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #488
Zitat von Leto_II. im Beitrag #487
Zitat von Maga-neu im Beitrag #485
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)



Vielleicht sind Mädchen etwas weniger rauflustig, für Abenteuer sind die aber auch zu haben und stricken tun die auch nicht von Natur aus. Auch ziehen die nicht von Natur aus das weisse Kleidchen an, um sich nicht dreckig zu machen.:) Da steckt schon einen Menge Rollenbildvorgabe drin.
Apropos Rollenbildvorgabe: Meine Patentochter wollte bisher jedes Jahr Karneval als Prinzessin gehen. (Nicht ihre Eltern, Großeltern oder sonstwer wollte das, nein, sie wollte das.)



Sie hat das Bild irgendwo kennengelernt, es wächst nicht auf Bäumen. Sozialisation findet auch im Freundeskreis statt, in der Kita, in der Schule, über das Fernsehen, usw.. Bestimmt hat der Patenonkel sie immer mit "Kleine Prinzessin" angesprochen. Meine Grosse hat lieber Fussball gespielt, meine Kleine ist auch eher Prinzessin.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 12:21 | nach oben springen

#490

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 13:22
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Zitat von Leto_II. im Beitrag #482
Sie schreiben hier ganz viel richtiges und wichtiges, nur sind wir schulisch mittlerweile schon in der Debatte, ob man sich nicht eher um den "Enkel" sorgen muss. Gleichberechtigung darf nicht zur Gleichmacherei ausarten, zwei von drei GrundschullehrerINNEN hatten Probleme mit Jungen und deren natürlichem Verhalten.

Jemanden mit gleichen Rechten auszustatten, heisst ja nicht, sie gleich zu machen.

Stimmt genau. Es wird aber von interessierter Seite staendig versucht, es so darzustellen -genaugenommen ein Betrug also schon da. Es geht um Gleichberechtigung bei gleicher Befaehigung und bei gleichen Interessen.

Zitat von Landegaard im Beitrag #483

Da sorgt die angestrebte Frauenquote für weit größere Probleme. Wenn 40 % der Führungskräfte weiblich sein sollen, diese aber nur 10 % des qualifizierten Nachwuchses stellen, werden unter Frauen entweder ein 30 % höherer Naturtalentanteil vermutet, oder es werden sich wahrscheinlich weit mehr Pfeiffen unter weiblichen Führungskräften finden, als unter männlichen.

Was man vermutlich nicht straffrei wird feststellen dürfen, wenns denn so kommt :)

Stimmt auch. Quotenerfuellung der Quote wegen waere natuerlich gefaehrlicher Unsinn. Eine Quotenvorgabe als Zukunftsziel eines Ideals jedoch ist ein Orientierungspunkt fuer eine Standortbestimmung und die bereits durchlaufende Entwicklung -und dafuer durchaus sinnvoll.
Auch da duerfen diese Dinge nicht durcheinandergeworfen werden.

Auch fuer den Umstand, dass es "nur 10% des qualifizierten Nachwuchses" gibt, gibt es Antworten. Und Loesungen. Die 40% Fuehrungskraefte kann es nicht vorher geben, bevor der Nachwuchsanteil nicht entsprechend gegeben ist.
Da muss aber doch mal angefangen werden. Das zu verstehen, kann doch so schwer nicht sein.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 13:31 | nach oben springen

#491

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 13:28
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #489
Zitat von Maga-neu im Beitrag #488
Zitat von Leto_II. im Beitrag #487
Zitat von Maga-neu im Beitrag #485
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)



Vielleicht sind Mädchen etwas weniger rauflustig, für Abenteuer sind die aber auch zu haben und stricken tun die auch nicht von Natur aus. Auch ziehen die nicht von Natur aus das weisse Kleidchen an, um sich nicht dreckig zu machen.:) Da steckt schon einen Menge Rollenbildvorgabe drin.
Apropos Rollenbildvorgabe: Meine Patentochter wollte bisher jedes Jahr Karneval als Prinzessin gehen. (Nicht ihre Eltern, Großeltern oder sonstwer wollte das, nein, sie wollte das.)



Sie hat das Bild irgendwo kennengelernt, es wächst nicht auf Bäumen. Sozialisation findet auch im Freundeskreis statt, in der Kita, in der Schule, über das Fernsehen, usw.. Bestimmt hat der Patenonkel sie immer mit "Kleine Prinzessin" angesprochen. Meine Grosse hat lieber Fussball gespielt, meine Kleine ist auch eher Prinzessin.
Nee, ich habe sie nur einmal mit "kleine Prinzessin" angesprochen. Ansonsten mit ihrem Vornamen. Und natürlich wünsche ich ihr (und allen anderen Jungen und Mädchen), dass sie wegen ihres Geschlechts nicht benachteiligt werden. Ich habe den Eindruck, es ist nicht von allen Foristen verstanden worden, worum es beim GM geht: Es geht nicht um Gleichberechtigung!

btw, typisch für GM-Verschleierungen sind bspw.so genannte "positive Diskriminierungen". Es wird dabei bewusst außer Acht gelassen, dass mit jeder "positiven Diskriminierung" auch eine negative Diskriminierung verbunden ist.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 13:45 | nach oben springen

#492

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 14:01
von Leto_II. | 27.985 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #491
Zitat von Leto_II. im Beitrag #489
Zitat von Maga-neu im Beitrag #488
Zitat von Leto_II. im Beitrag #487
Zitat von Maga-neu im Beitrag #485
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?
Vielleicht sind es Jungen wie ich damals einer war - die mit Ritterburgen (und nicht mit Puppen) spielten, die mit Freunden durch die Wälder schweiften und Baumbuden bauten (anstatt zuhause zu stricken), die auch mal miteinander rauften (fast immer spielerisch) und die Archäologe und nicht Erzieher werden wollten.

Das ist schon ein sehr problematisches Verhalten in Zeiten der Gleichschaltung. (Hier ist der Ausdruck einmal angebracht.)



Vielleicht sind Mädchen etwas weniger rauflustig, für Abenteuer sind die aber auch zu haben und stricken tun die auch nicht von Natur aus. Auch ziehen die nicht von Natur aus das weisse Kleidchen an, um sich nicht dreckig zu machen.:) Da steckt schon einen Menge Rollenbildvorgabe drin.
Apropos Rollenbildvorgabe: Meine Patentochter wollte bisher jedes Jahr Karneval als Prinzessin gehen. (Nicht ihre Eltern, Großeltern oder sonstwer wollte das, nein, sie wollte das.)



Sie hat das Bild irgendwo kennengelernt, es wächst nicht auf Bäumen. Sozialisation findet auch im Freundeskreis statt, in der Kita, in der Schule, über das Fernsehen, usw.. Bestimmt hat der Patenonkel sie immer mit "Kleine Prinzessin" angesprochen. Meine Grosse hat lieber Fussball gespielt, meine Kleine ist auch eher Prinzessin.
Nee, ich habe sie nur einmal mit "kleine Prinzessin" angesprochen. Ansonsten mit ihrem Vornamen.


DU hast es also versaubeutelt! 10 Ave Maria!


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#493

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 14:04
von Willie (gelöscht)
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Veränderung von oben
Von Tietz, Janko

In diesem Jahr werden so viele Aufsichtsratsmandate neu besetzt wie nie zuvor: Die Konzerne suchen dringend Kandidatinnen. Auch die Zahl weiblicher Vorstände wächst - die Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote zeigt Wirkung.

Brigitte Lammers ist derzeit viel unterwegs, in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf oder Hamburg, aber auch im Ausland, immer in besonderer Mission: Die Frau sucht Frauen, möglichst viele und möglichst gute.
Lammers, 49, leitet das Berliner Büro des Headhunters Egon Zehnder International, ihre Auftraggeber sind die großen Konzerne aus der Dax-Liga. Und die haben alle dasselbe Problem: Über Jahre vernachlässigten sie die Förderung von Frauen, jetzt haben sie zu wenig und suchen sie für ihre Führungsetagen, sowohl auf Vorstands- als auch auf Aufsichtsratsebene.
Mitte November vergangenen Jahres setzte die EU-Kommissarin Viviane Reding in der EU-Kommission eine Richtlinie durch, nach der bis 2020 alle Verwaltungs- und Aufsichtsräte großer Firmen zu 40 Prozent mit Frauen besetzt werden sollen. Spätestens seit diesem Zeitpunkt wissen auch die deutschen Firmen, dass es ernst wird. Fast verzweifelt bemühen sie sich plötzlich um jene Fachkräfte, die jahrelang kaum eine Rolle gespielt haben.
"Wir spüren den Trend sehr massiv, das ist kein vorsichtiger Trend, das ist einer, der sich seit 24 Monaten systematisch verstärkt hat", sagt Lammers. "Gerade bei Aufsichtsratspositionen lösen sich Firmen von früher üblichen Besetzungsmustern."

Üblich war, dass Vorstände in anderen Vorständen gesucht wurden und Aufsichtsräte in anderen Aufsichtsräten. Da es dort aber kaum Frauen gab, blieben die Männer unter sich. Lammers setzt bei ihrer Suche deshalb eine Etage tiefer an. Leiterinnen von Rechts- oder Compliance-Abteilungen seien genauso geeignet wie Partnerinnen in Unternehmensberatungen, Anwältinnen mit Fachgebiet Aufsichts- oder Finanzierungsrecht. Sie alle haben so gute Chancen wie nie zuvor, in die oberste Etage aufzusteigen.
2013 gilt als Superwahljahr bei Aufsichtsräten. Allein bei den Dax-30-Konzernen laufen in diesem Jahr 71 Mandate auf der Kapitalseite in den Kontrollgremien aus (siehe Grafik), fast ein Drittel der Posten, die den Anteilseignern zustehen. Viele werden wieder an die bisherigen Inhaber gehen, etliche aber auch neu vergeben.
"Wir werden eine Welle weiblicher Unternehmenskontrolleure sehen", prophezeit der langjährige E.on-Chef Wulf Bernotat. Aufsichtsräte können zwar nicht ins operative Geschäft eines Unternehmens eingreifen, aber sie bestellen das Vorstandspersonal. Je mehr Frauen in die Aufsichtsratsgremien einziehen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch mehr Frauen in die Führungsebene der Konzernzentralen berufen.

Wenn kommende Woche die Siemens-Hauptversammlung ihren neuen Aufsichtsrat wählt, wird neben der Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller, 53, auch aller Voraussicht nach die türkische Managerin Güler Sabanci, 57, in das Gremium einziehen.

Bereits seit Anfang des Jahres ist Ann-Kristin Achleitner, 46, Direktorin des Center for Entrepreneurial and Financial Studies an der TU München, in den Aufsichtsrat der Münchener Rück nominiert worden. Am 25. April soll sie offiziell von der Hauptversammlung gewählt werden. Sie wäre dann das fünfte weibliche Mitglied in dem 20 Personen starken Gremium.
Ann-Kristin Achleitner sitzt bereits beim Handelskonzern Metro, beim Energieversorger GDF Suez und bei der Linde AG im Kontrollorgan, bei Linde wird sie sogar als kommende Chefin der Runde gehandelt. Und in der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex engagiert sich die Münchnerin ebenfalls. Ihr Lebenslauf liest sich, als stammte er von drei Menschen und deren Karrieren. Kaum eine Frau in Deutschland hat mehr wirtschaftlichen Einfluss als sie, obwohl die frühere McKinsey-Beraterin nie in einem Unternehmen operative Verantwortung trug.
Fühlt sie sich mächtig? Achleitners Antwort fällt knapp aus. "Nein. Ich fühle mich als berufstätige Frau." Für das neueste Mandat bei der Münchener Rück hat sich die Ehefrau des Aufsichtsratschefs der Deutschen Bank, Paul Achleitner, entschieden, weil sie sich in dieser Branche am besten auskennt. "Meine Stärken liegen in den Bereichen Finanzierung und Rechnungswesen."
Dass Frauen in den Unternehmen bislang so wenig zu sagen hatten, erklärt Achleitner historisch. "Früher waren weniger Frauen erwerbstätig, also gab es auch weniger weibliche Führungskräfte. Die steigende Quote bei arbeitenden Frauen korreliert mit der steigenden Quote bei weiblichen Führungsjobs."

Dass die Zahl der Frauen in Führungspositionen vor allem in der jüngsten Vergangenheit so stark zugenommen hat, lässt sich allerdings wohl eher mit dem starken gesellschaftlichen Druck und der Angst vor dem Gesetzgeber begründen. Noch im Oktober 2011 hatten von 160 börsennotierten Unternehmen aus dem Dax, dem MDax, SDax und dem TecDax nur 42 Frauen auf der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat. Im vergangenen Oktober hat sich die Zahl dieser Unternehmen mehr als verdoppelt.
Gleichwohl ist die Headhunterin Lammers skeptisch, wie ernst es die Unternehmen wirklich meinen. Viele seien "auf eine Steigerung der Zahl weiblicher Führungskräfte fixiert, ohne dass sie sich dabei kulturell verändern". Frauen, die in einer von Männern geprägten Kultur reüssieren wollten, gelinge das meist nur durch Überanpassung, also gerade durch die Aufgabe spezifischer weiblicher Stärken und Blickwinkel.
Notwendig ist ihrer Ansicht nach das genaue Gegenteil: Frauen oder internationale Mitarbeiter dürften nicht nur formal in die Strukturen eingebunden werden, sondern sie müssten gerade in "ihrer Nonkonformität zur Geltung kommen und nicht zu Klonen der Meinungsführer oder vorherrschenden Gruppe im Unternehmen mutieren", sagt Lammers.

Ulrike Hinrichs hat das geschafft. Seit knapp zwei Jahren ist sie Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), einer von Männern beherrschten Branche. Beim letzten "Deutschen Eigenkapitaltag", dem jährlichen Branchentreff, hat Hinrichs unter 300 Männern 5 Frauen gezählt.
Die 43-Jährige, die früher Fernsehjournalistin war und danach Sprecherin des damaligen Verbraucherschutzministers Horst Seehofer (CSU), ging ziemlich unkonventionell ans Werk. Abteilungen, die bis zu ihrer Ankunft nur Referatstatus hatten, wertete sie auf und beförderte zuallererst eine Kollegin zur Abteilungsleiterin. Als Dienstwagen wählte sie keinen standesgemäßen Mercedes, sondern einen Renault Laguna, was innerhalb des Verbands einiges Kopfschütteln verursachte.
Vor einiger Zeit hatten sie und ihr damaliger Präsident einen Termin im Wirtschaftsministerium. Weil in der ganzen Stadt Stau war, habe sie den Vorgesetzten - versehen mit einem hellblauen Helm - kurzerhand hinten auf ihren pechschwarzen Motorroller gesetzt und sei mit ihm zum Treffen ins Ministerium gefahren, erzählt sie. Kurz vor der Ankunft habe der sie gebeten, doch bitte eine Ecke vorher anzuhalten, um den Rest zu Fuß gehen zu können. Hinrichs ignorierte den Wunsch.

Doch was bedeutet es für die Männer, wenn Unternehmen Führungspositionen zunehmend mit weiblichen Bewerbern besetzen? Müssen sie um ihre eigenen Karrierechancen fürchten?
Für Monika Schulz-Strelow sind solche Sorgen abwegig. "Haben Männer ihren Karriereaufbau in den vergangenen 40, 50 Jahren als Diskriminierung gegenüber Frauen empfunden?", fragt Schulz-Strelow, und diese Frage ist nicht provokant gemeint, eher pikiert.
Schulz-Strelow ist Präsidentin des Vereins FidAR in Berlin. Der Verein wurde Ende 2006 von Frauen in Führungspositionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit dem Ziel gegründet, den Frauenanteil in den deutschen Aufsichtsräten signifikant und nachhaltig zu erhöhen.
"Noch reden viele Unternehmensführer eher plakativ von Frauenförderung", sagt Schulz-Strelow. "Aber ebenso viele haben den Top-down-Ansatz begriffen. Sie leben, was sie ankündigen. Veränderung kommt von oben und nur durch Druck."

Tatsächlich hat sich in den Unternehmen etwas verändert, nicht nur in den Aufsichtsräten. Die Zahl der Frauen, die auch im operativen Geschäft verantwortliche Positionen innehaben, wächst.
So leitet Andrea Fuder neuerdings als Vorstandsmitglied den Einkauf der VW-Tochter Scania. Simone Menne übernahm bei der Lufthansa im vergangenen Sommer das traditionell mit Herren besetzte Finanzressort. Helga Jung rückte beim Versicherer Allianz in den Vorstand und leitet das Versicherungsgeschäft in Spanien, Portugal und Lateinamerika sowie die strategischen Beteiligungen und Firmenübernahmen. Auch für Recht und Compliance ist sie zuständig. Der Vorstand der Allianz selbst sprach bei ihrer Ernennung davon, dass dies nicht nur eine "nüchterne Meldung" sei, sondern "eine Zäsur markiert".
Die absoluten Zahlen sind noch bescheiden, vor allem im Vergleich zu einem Land wie Norwegen, in dem 2005 eine Frauenquote in allen Verwaltungsräten von 40 Prozent gesetzlich eingeführt wurde. In Deutschland sitzen nur in 13 der Dax-30-Konzerne Frauen im Vorstand.
Aber der Trend ist eindeutig: Einer Studie von Egon Zehnder International zufolge waren Mitte des vergangenen Jahres 12,8 Prozent der Mitglieder in Führungsgremien weiblich. Zwei Jahre zuvor waren es noch 8,7 Prozent. Der Anstieg um 47 Prozent in Deutschland liegt deutlich über dem EU-Schnitt. Zwischen Mitte 2011 und Mitte 2012 wurden 41 Prozent aller neuen Führungspositionen in Deutschland mit Frauen besetzt, 10 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt von Europas größten Unternehmen.

Es gibt, neben der politischen Vernunft, durchaus rationale Gründe, warum Unternehmen Führungspositionen verstärkt mit Frauen besetzen: Die Bevölkerung schrumpft, künftig werden weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen. Mehr als die Hälfte der Absolventen europäischer Hochschulen sind weiblich. Es wäre eine Verschwendung von Talenten, sie bei wichtigen Personalentscheidungen nicht zu berücksichtigen.
Daniela Weber-Rey findet solche Argumente gar nicht so wichtig. Für sie steht das Unternehmensinteresse im Mittelpunkt, weniger das der Frauen und ihrer vermeintlich anderen Sichtweise. "Ich habe keinen reinen weiblichen Blickwinkel, sondern einen professionellen", sagt Weber-Rey. "Es gibt aber genügend qualifizierte Frauen, auch außerhalb des Netzwerks der Dax-Vorstände, die eine wirkliche Bereicherung für die Aufsichtsräte wären." Die Juristin ist Partnerin bei Clifford Chance, einer international tätigen Kanzlei, die sich auf Firmenübernahmen spezialisiert hat. Zudem sitzt sie bei der französischen Bank BNP Paribas im Verwaltungsrat und ist wie Ann-Katrin Achleitner Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex.

Auch Achleitner sagt, dass es nicht um Frauen allein gehe. "Aufsichtsräte ohne Männer wären genauso unausgewogen", sagt sie. "Es geht um Diversität. Es müssen Wissenschaftler vertreten sein, Praktiker, internationale Gesichter, Männer und eben auch Frauen - das ganze Spektrum."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-90535619.html


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#494

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 14:11
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #491
Ich habe den Eindruck, es ist nicht von allen Foristen verstanden worden, worum es beim GM geht: Es geht nicht um Gleichberechtigung!

btw, typisch für GM-Verschleierungen sind bspw.so genannte "positive Diskriminierungen". Es wird dabei bewusst außer Acht gelassen, dass mit jeder "positiven Diskriminierung" auch eine negative Diskriminierung verbunden ist.



So wie ich das sehe, ist es diversen inhaltlichen Ablenkungen geschuldet, dass wir verschiedentlich aneinander vorbei reden. In dem Moment, wo Du irgendwem mit Berufung auf GM die Gleichberechtigung unterschlägst, liest Du gemeinhin einen Wortbeitrag von mir. Es mag beim GM nicht um Gleichberechtigung gehen, allerdings hat diese auch nicht zu leiden.

Nach meiner Wahrnehmung reden wir hier nämlich viel über Gleichberechtigung.

Was genau posivite oder negative Diskrimminierung sein soll, weiß ich nicht. Ich jedenfalls gestehe niemandem zu, eine Diskrimminierung mir gegenüber mit einer Bewertung zu versehen, wie ich sie zu empfinden habe.



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#495

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 14:50
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #484
Zitat von Landegaard im Beitrag #483
Was genau waren denn die Probleme, die die INNEN mit dem natürlichen Verhalten der Jungen hatten und worin bestand dieses?


Jungs haben im Schnitt etwas mehr Bewegungsdrang und sorgen damit etwas mehr für Unruhe im Unterricht, da ist der moderne Pädagoge schnell überfordert.

Das mag dann aber auch moeglicherweise an der Qualitaet der Paedagogen selbst liegen.
Auch mein Jahrgang hatte mehr weibliche Lehrer als maennliche -Kriegsfolgen bedingt. Und die meisten der Damen waren knallharte Profis. Die uns -teilweise wilde Ruepel- durchweg sehr gut im Griff hatten und mit uns umzugehen wussten. Und uns -auch durchaus gegen unseren Willen- dennoch so einiges beibrachten.

Einige habe ich seinerzeit regelrecht gehasst -und erst sehr viel spaeter gemerkt, was die mir alles beigebracht haben. Zu spaet, um mich noch dafuer bedanken zu koennen.
Keiner der Lehrer meiner Kinder waehrend unserer Zeit in Deutschland hat mich diesbezueglich noch beeindruckt. Das war die Qualitaet nicht mehr.
Es gibt also auch da immer zweit Seiten der Medaille.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 15:03 | nach oben springen

#496

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 15:06
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #494
Zitat von Maga-neu im Beitrag #491
Ich habe den Eindruck, es ist nicht von allen Foristen verstanden worden, worum es beim GM geht: Es geht nicht um Gleichberechtigung!

btw, typisch für GM-Verschleierungen sind bspw.so genannte "positive Diskriminierungen". Es wird dabei bewusst außer Acht gelassen, dass mit jeder "positiven Diskriminierung" auch eine negative Diskriminierung verbunden ist.



So wie ich das sehe, ist es diversen inhaltlichen Ablenkungen geschuldet, dass wir verschiedentlich aneinander vorbei reden. In dem Moment, wo Du irgendwem mit Berufung auf GM die Gleichberechtigung unterschlägst, liest Du gemeinhin einen Wortbeitrag von mir. Es mag beim GM nicht um Gleichberechtigung gehen, allerdings hat diese auch nicht zu leiden.

Nach meiner Wahrnehmung reden wir hier nämlich viel über Gleichberechtigung.

Was genau posivite oder negative Diskrimminierung sein soll, weiß ich nicht. Ich jedenfalls gestehe niemandem zu, eine Diskrimminierung mir gegenüber mit einer Bewertung zu versehen, wie ich sie zu empfinden habe.


Diskriminieren kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich unterscheiden. Was bedeutet "positive Diskriminierung"? Lassen wir einmal die Geschlechtlichkeit beiseite. Beispiel: Du bist über 50 und bekommst einen Job nicht, weil der Job für einen Jüngeren ausgeschrieben ist. Das wäre eine faktische Diskriminierung, aber keine "positive". "Positiv" wäre sie, wenn du dich um einen Studienplatz bewirbst, ihn aber mit der Begründung nicht erhältst, dass du ein "caucasian" bist, der Studienplatz aber für Angehörige ethnischer Minderheiten vorgesehen ist. Das Ganze ist in den USA nicht so selten nennt sich z. B. "affermative action".

Es kann also sein, dass du nicht aufgrund deiner Fähigkeiten, sondern aufgrund einer falschen ethnischen Zugehörigkeit oder des falschen Geschlechts aussortiert wirst. Sprich: Du wirst nicht negativ diskriminiert, sondern andere werden positiv diskriminiert. Das Ergebnis ist freilich dasselbe.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 15:07 | nach oben springen

#497

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 15:06
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 15.04.2013 15:07 | nach oben springen

#498

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 15.04.2013 16:07
von Willie (gelöscht)
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Und mal wieder ein paar interessante Leserbriefe zum Thema:

24. Den Bock zum Gärtner gemacht
h_harz heute, 10:42 Uhr
Da ruft er ja die richtigen auf.... Die Damen von der Leyen, Aigner und Schröder sind doch das beste Beispiel dafür, warum eine Frauenquote nicht sinnvoll ist. Die drei wären doch ohne die Notwendigkeit einer Quotenerfüllung niemals in ihre jetzige Position gekommen. Qualifikation scheidet bei denen ja definitiv aus. Anstatt weiter auf solche Krücken zu setzen und alles verschlimmbessern zu wollen, wäre es an der Zeit, endlich mal eine vernünftige Regelung zu treffen. Wie wäre es zum Beispiel mit neutralen Bewerbungen/Auswahlverfahren? Dann sollte eine Position immer mit dem idealen Kandidaten besetzt werden, vollkommen unabhängig von Geschlecht, Alter, Aussehen.... usw. Ich fürchte, so weit ist die Menschheit leider noch nicht.

27. Sonst haben die keine Probleme mehr?
mischpot heute, 10:45 Uhr
Der Staat im Staate ist dem Untergang geweiht!

103. Das Bild da oben und Frauenquote
roskipper heute, 11:57 Uhr
[Zitat von sysopanzeigen...] wenn ich die tante van der leyen sehe, werde ich nervös. die ewige reiche mit der qualifikation einer kindergärtnerin, die ein halbes leben lang schwanger war, hat es zur erfolglosen familienministerin und danach zur arbeitsplatzvernichtungsministerin gebracht, setzt sich jetzt dafür ein, daß die frauenquote bei dax unternehmen im vorstand sitzen anstatt am herd zu stehen und die kinder zu bekochen und versorgen. kein wunder, daß deutschland vergreist und das kinderärmste land der welt ist, wenn solche frauen wie mutti ( die selbst keine nachfahren in die welt gesetzt hat - gott sei dank ) uns regieren.Die Türkei und vor allem China sind da erfolgreicher.

64. Lohndumping
martin333 heute, 11:19 Uhr
Eine Frauenquote wäre Lohndumping für die Aufsichtsräte. Da lacht das Neidherz und die Produktivität steigt. Außerdem: Frauen lügen schöner, sind sich schneller einer Meinung, wissen alles besser. Ganz ohne Männer wäre es noch billiger. Man könnte sie im Akkord arbeiten lassen von zu Hause aus ... sind ja allein Erziehend.



zuletzt bearbeitet 15.04.2013 16:33 | nach oben springen

#499

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 16.04.2013 00:01
von Willie (gelöscht)
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Urteil in London: Commerzbank verliert Kündigungsklage gegen Bankerin
Eine ehemalige Investmentbankerin der Commerzbank hat erfolgreich gegen ihre Entlassung geklagt. Das Geldhaus hatte sie gefeuert, weil sie einen Rechtsstreit wegen Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts verheimlicht hat - und zwar mit der Deutschen Bank.

London - Peinliche Schlappe für Deutschlands zweitgrößte Bank: Ein Gericht in London hat geurteilt, dass die Commerzbank eine Investmentbankerin zu Unrecht entlassen hat. Die Frau hatte der Bank verheimlicht, dass sie gegen ihren vorherigen Arbeitgeber, die Deutsche Bank , einen Prozess wegen sexueller Diskriminierung führte. Das sei ein Vertrauensbruch, fanden ihre Vorgesetzten bei der Commerzbank und kündigten ihr unmittelbar, nachdem ihre millionenschwere Klage öffentlich geworden war.
Das hielt das Arbeitsgericht in dem am Montag veröffentlichten Beschluss für nicht nachvollziehbar. Der Commerzbank selbst sei aber keine geschlechtsbedingte Benachteiligung vorzuwerfen. Der Fall hatte in Großbritannien große Schlagzeilen gemacht.
Wie viel Schadensersatz der Frau zusteht, soll erst im September festgelegt werden. Die Bankerin, die als Händlerin 150.000 Pfund im Jahr verdienen sollte, hatte die Bank auf 13 Millionen Pfund Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt.

Dreimal so hohe Boni für Männer
Die Commerzbank beharrte auf ihrer Auffassung: "Bei der Commerzbank haben Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Mitarbeiter höchste Priorität, nicht zuletzt wegen ihrer Verantwortung gegenüber Kunden und Aufsichtsbehörden", erklärte eine Sprecherin am Montag. "Die Bank hat sich von der Klägerin aufgrund eines Vertrauensbruchs getrennt, da diese im Laufe ihrer Einstellung lückenhafte Angaben gemacht hat, die ein falsches Gesamtbild abgaben." Die Bank prüfe jetzt ihre rechtlichen Möglichkeiten, um gegen das Urteil vorzugehen.

Mit der Deutschen Bank hat sich die Klägerin inzwischen außergerichtlich geeinigt. Sie hatte dort gekündigt und geklagt, weil ihre männlichen Kollegen schneller befördert worden seien und mehr als dreimal so hohe Boni erhalten hätten wie sie. Wenig später heuerte sie bei der Commerzbank an.

Dass sie dort andere Gründe für ihren Abschied bei der Deutschen Bank angegeben und die Klage verschwiegen habe, ließ das Arbeitsgericht nicht als Anlass für eine Kündigung gelten. "Das war unserer Ansicht nach eher eine emotional getriebene als eine analytische Entscheidung", schrieben die Richter. Die Bankerin teilte über ihren Anwalt mit, sie sei "absolut glücklich" mit dem Urteil gegen die Commerzbank.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...n-a-894522.html



zuletzt bearbeitet 16.04.2013 00:02 | nach oben springen

#500

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 16.04.2013 08:53
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #496
Zitat von Landegaard im Beitrag #494
Zitat von Maga-neu im Beitrag #491
Ich habe den Eindruck, es ist nicht von allen Foristen verstanden worden, worum es beim GM geht: Es geht nicht um Gleichberechtigung!

btw, typisch für GM-Verschleierungen sind bspw.so genannte "positive Diskriminierungen". Es wird dabei bewusst außer Acht gelassen, dass mit jeder "positiven Diskriminierung" auch eine negative Diskriminierung verbunden ist.



So wie ich das sehe, ist es diversen inhaltlichen Ablenkungen geschuldet, dass wir verschiedentlich aneinander vorbei reden. In dem Moment, wo Du irgendwem mit Berufung auf GM die Gleichberechtigung unterschlägst, liest Du gemeinhin einen Wortbeitrag von mir. Es mag beim GM nicht um Gleichberechtigung gehen, allerdings hat diese auch nicht zu leiden.

Nach meiner Wahrnehmung reden wir hier nämlich viel über Gleichberechtigung.

Was genau posivite oder negative Diskrimminierung sein soll, weiß ich nicht. Ich jedenfalls gestehe niemandem zu, eine Diskrimminierung mir gegenüber mit einer Bewertung zu versehen, wie ich sie zu empfinden habe.


Diskriminieren kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich unterscheiden. Was bedeutet "positive Diskriminierung"? Lassen wir einmal die Geschlechtlichkeit beiseite. Beispiel: Du bist über 50 und bekommst einen Job nicht, weil der Job für einen Jüngeren ausgeschrieben ist. Das wäre eine faktische Diskriminierung, aber keine "positive". "Positiv" wäre sie, wenn du dich um einen Studienplatz bewirbst, ihn aber mit der Begründung nicht erhältst, dass du ein "caucasian" bist, der Studienplatz aber für Angehörige ethnischer Minderheiten vorgesehen ist. Das Ganze ist in den USA nicht so selten nennt sich z. B. "affermative action".

Es kann also sein, dass du nicht aufgrund deiner Fähigkeiten, sondern aufgrund einer falschen ethnischen Zugehörigkeit oder des falschen Geschlechts aussortiert wirst. Sprich: Du wirst nicht negativ diskriminiert, sondern andere werden positiv diskriminiert. Das Ergebnis ist freilich dasselbe.



Ok verstanden, dann deckt sich das lediglich nicht mit meinem Sprachverständnis. Diskrimminierung hat für mich eine eindeutig negative Bedeutung. Insofern ist der Zusatz "positiv" für mich unpassend. Wenn für einen Job ein berufserfahrener MA gesucht wird mit mindestens einem Hochschulabschluss, käme ich nicht auf die Idee, darin eine Diskrimminierung von Realschülern oder Berufsstartern zu sehen.



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