#1776

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 13:59
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #1773
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1748
Zitat von Landegaard im Beitrag #1732
Magst Du Dich darin erschöpfen, den Salmon laufend zu wiederholen, oder ist auch noch eine inhaltliche Aussage zu der freien Meinungsäußerung aus Spanien von Dir zu erwarten? Falls nicht, reicht mir die ebenfalls schon gemachte Aussage, dass er so frei ist, seine Meinung zu äußern, wie es die Freiheit derer ist, ihn zu verklagen, so sie sich durch seine Aussagen verletzt sehen.

Nein, ich werde inhaltlich nicht zu den Äußerungen des Bischofs Stellung nehmen, außer dass ich sein Recht verteidige, seinen Standpunkt darzulegen.


Das ist Dein Problem Ralf. Niemand hat behauptet, er hätte das Recht dazu nicht. Insofern gibts da nichts zu verteidigen. Insofern agierst Du fernab jeder Relevanz, wenn Standpunkte für Dich lediglich dazu dienen, zu sein.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1748

Und es ist mitnichten so, dass er verklagt worden sei. Die Staatsanwaltschaft, in Spanien wie Italien politisiert bis zum Gehtnichtmehr, hat aus eigenem Antrieb das Verfahren eröffnet. Es ist auch Unsinn, wie manche katholische Medien die spanische (konservative) Regierung dafür verantwortlich zu machen, da die Möglichkeiten der spanischen Staatsanwaltschaft, unabhängig von der Politik zu agieren, weitaus größer sind als die der deutschen.



Wundert mich wenig. Damit sollte rechnen, wer andere mit Vokabeln wie "minderwertig" belegt. Ich habe gelesen, er sei verklagt worden.
So, schalte mich doch noch mal ein. Hier die Worte des spanischen Bischofs im Wortlaut: "El señalar a un homosexual una deficiencia no es una ofensa -ha insistido- es una ayuda porque muchos casos de homosexualidad se pueden recuperar y normalizar con un tratamiento adecuado", por lo que ha sostenido que su posición "no es ofensa, es estima" porque cuando "una persona tiene un defecto, el buen amigo es el que se lo dice".

Sie ist somit nicht "minderwertig", sondern seinen Worten nach eine "deficiencia", die in vielen Fällen (er sagt nicht in allen Fällen) durch eine entsprechende Behandlung normalisiert werden könne. Der Bischof spricht sogar von einem Schätzen einer solchen Person, von einem "guten Freund". Diesen Bischof mit den Schwulenhassern gleichzusetzen ("God hates fags"), ist völlig daneben.

Die Anklage gegen den Bischof wurde übrigens abgewiesen. Allerdings hattest du recht: Entsprechende Verbände hatten, typisch für Justizhansel, den Bischof angezeigt.

Dahinter steht der Versuch, Andersdenkende mundtot zu machen, nichts anderes. Und hinter den Plänen der Landesregierung in Stuttgart steht der Versuch, die Ideologie dieses merkwürdigen Verbandes mit den vielen Buchstaben zur alleinseligmachenden Lehre zu erheben.



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 14:00 | nach oben springen

#1777

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 14:20
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776
...So, schalte mich doch noch mal ein. Hier die Worte des spanischen Bischofs im Wortlaut: "El señalar a un homosexual una deficiencia no es una ofensa -ha insistido- es una ayuda porque muchos casos de homosexualidad se pueden recuperar y normalizar con un tratamiento adecuado", por lo que ha sostenido que su posición "no es ofensa, es estima" porque cuando "una persona tiene un defecto, el buen amigo es el que se lo dice".

Sie ist somit nicht "minderwertig", sondern seinen Worten nach eine "deficiencia", die in vielen Fällen (er sagt nicht in allen Fällen) durch eine entsprechende Behandlung normalisiert werden könne. Der Bischof spricht sogar von einem Schätzen einer solchen Person, von einem "guten Freund". Diesen Bischof mit den Schwulenhassern gleichzusetzen ("God hates fags"), ist völlig daneben. ...

Der ist der gute Freund, der ihn auf seinen "Fehler" hinweist! Und das ist natürlich er!

Homosexualität als Mangel oder Fehlerhaftigkeit (deficiencia) zu bezeichnen ist also keine Beleidigung, sondern eine Hilfe. Wie großzügig, der Bischof.

Und es sei keine Beleidigung [ihn auf diesen Defekt und die Möglichkeit einer adäquaten Behandlung hinzuweisen], sondern ein Zeichen für die Wertschätzung des [homosexuellen] Freundes.
Und das nimmt er dann auch als seine Verteidigung: dass es die Wertschätzung dieser Menschen ist, dass er sie auf ihren Fehler anspricht.
Eine indoktrinierte Arroganz sondergleichen.



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 14:48 | nach oben springen

#1778

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 14:29
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1777
Mit ganz gutem Willen und in Anrechnung des tatsächlichen Defektes des Bischofs könnte man gerade noch herauslesen, dass er meint, dass der gute Freund den anderen auf seinen Defekt hinweist, gerade weil er ihn schätzt.





Richtig, der Bischof sieht es als Zeichen der Wertschätzung des homosexuellen Freundes an, diesen auf seinen "Mangel" hinzuweisen. Gemeint ist die Wertschätzung des Freundes, nicht die Wertschätzung seines (vermeintlichen?) Mangels.

"no es ofensa, es estima" - Wie würdest du das übersetzen? Ich übersetze es mit "es ist keine Beleidigung, es ist Wertschätzung".

btw, die Nazis haben nicht von Wertschätzung, auch nicht von "Mangel" - eine typisch "katholische" Diktion in Anlehnung an das thomistische Gedankengut - gesprochen, wohl aber die sogenannten "Auserwählten" verhöhnt. Kommt dir dieser Sprachgebrauch vielleicht bekannt vor?



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 14:34 | nach oben springen

#1779

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 14:57
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1778
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1777
Mit ganz gutem Willen und in Anrechnung des tatsächlichen Defektes des Bischofs könnte man gerade noch herauslesen, dass er meint, dass der gute Freund den anderen auf seinen Defekt hinweist, gerade weil er ihn schätzt.





Richtig, der Bischof sieht es als Zeichen der Wertschätzung des homosexuellen Freundes an, diesen auf seinen "Mangel" hinzuweisen. Gemeint ist die Wertschätzung des Freundes, nicht die Wertschätzung seines (vermeintlichen?) Mangels.

"no es ofensa, es estima" - Wie würdest du das übersetzen? Ich übersetze es mit "es ist keine Beleidigung, es ist Wertschätzung".

btw, die Nazis haben nicht von Wertschätzung, auch nicht von "Mangel" - eine typisch "katholische" Diktion in Anlehnung an das thomistische Gedankengut - gesprochen, wohl aber die sogenannten "Auserwählten" verhöhnt. Kommt dir dieser Sprachgebrauch vielleicht bekannt vor?

Habe mich schon berichtigt. Zu schnell drübergelesen. :(

Und: genau so sorglos, wie du auf Autobahnen fährst, genau so unbekümmert und ideologiefrei mache ich mich über religiöse Fantasten lustig, die sich als "Auserwählte" wähnen oder auch sonst irgendwie über andere erhaben fühlen. Auserwähltheit und Herrenmenschentum liegen viel näher beieinander als mein Unverständnis für beide Bezeichnungen. "Verhöhnen" aber ist eher mit Hass behaftet, bei mir reicht es nur zu Kopfschütteln. Darum kann ich deine Frage verneinen. :)



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#1780

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 15:14
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Swann im Beitrag #1775
Zitat von Landegaard im Beitrag #1774

Das hatten wir schon. Die christliche Lehre ist ebenfalls Ideologie und es ist selbstversändlich, dass diese qua Lehrplan verbreitet wird. Sie ist sogar Staatsdoktrin.
...
Und was reden Sie von Werturteilen? Es geht um Sexualität und wie sie die Natur vorsieht.


Erklären Sie doch mal, wo die christliche Lehre im Schulunterricht verbindliche Doktrin ist. Das tfifft ja nicht mal für den Religionsunterricht zu, der sowieso ein Nischendasein führt.
Zudem machen Sie es sich reichlich bequem, fordern von Anderen inhaltliche Aussagen, aber den eigenen Standpunkt halten Sie für nicht für begründungsbedürftig, weil beim Sex sowieso alles "Natur" und "ganz normaaal" ist.
.


Also mein Kommunionsunterricht war nicht freiwillig. Gibts den heute nicht mehr? Es ist die Veranstaltungen, in denen Kinder mit der Ideologisierung zu tun haben. Einwände?

Nicht ich mache es mir bequem. Sie sprechen von Werturteilen hinsichtlich einer Sexualität, die ist, wie sie ist. Das habe nicht ich mir so ausgedacht, das war die Natur. Insofern ist es zunächst einmal "ganz normaaal". Und wieder sind wir bei der Ideologie, die Sie ablehnen, die da sagen will, was nicht ganz normal ist und es mit einem Werturteil "minderwertig" oder "sündig" zu belegen.

Also entweder haben Sie was gegen Ideologisierung, oder halt nicht. Oder aber, Sie agieren im Sinne einer Ideologie. Dann aber brauchen wir doch nicht so zu tun, als wäre es etwas anderes als das.

Ich wiederhole nochmal: Die Heterofamilie will niemand abschaffen, insofern schreibt auch Mattuschek vollkommen am Thema vorbei, natürlich mit jedem meinungsfreiheitlichem Recht.



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#1781

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 15:50
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1779
Und: genau so sorglos, wie du auf Autobahnen fährst, genau so unbekümmert und ideologiefrei ...
Woher weißt du, dass ich sorglos auf Autobahnen fahre? :-)



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 15:50 | nach oben springen

#1782

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 15:51
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776
Zitat von Landegaard im Beitrag #1773
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1748
Zitat von Landegaard im Beitrag #1732
Magst Du Dich darin erschöpfen, den Salmon laufend zu wiederholen, oder ist auch noch eine inhaltliche Aussage zu der freien Meinungsäußerung aus Spanien von Dir zu erwarten? Falls nicht, reicht mir die ebenfalls schon gemachte Aussage, dass er so frei ist, seine Meinung zu äußern, wie es die Freiheit derer ist, ihn zu verklagen, so sie sich durch seine Aussagen verletzt sehen.

Nein, ich werde inhaltlich nicht zu den Äußerungen des Bischofs Stellung nehmen, außer dass ich sein Recht verteidige, seinen Standpunkt darzulegen.


Das ist Dein Problem Ralf. Niemand hat behauptet, er hätte das Recht dazu nicht. Insofern gibts da nichts zu verteidigen. Insofern agierst Du fernab jeder Relevanz, wenn Standpunkte für Dich lediglich dazu dienen, zu sein.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1748

Und es ist mitnichten so, dass er verklagt worden sei. Die Staatsanwaltschaft, in Spanien wie Italien politisiert bis zum Gehtnichtmehr, hat aus eigenem Antrieb das Verfahren eröffnet. Es ist auch Unsinn, wie manche katholische Medien die spanische (konservative) Regierung dafür verantwortlich zu machen, da die Möglichkeiten der spanischen Staatsanwaltschaft, unabhängig von der Politik zu agieren, weitaus größer sind als die der deutschen.



Wundert mich wenig. Damit sollte rechnen, wer andere mit Vokabeln wie "minderwertig" belegt. Ich habe gelesen, er sei verklagt worden.
So, schalte mich doch noch mal ein. Hier die Worte des spanischen Bischofs im Wortlaut: "El señalar a un homosexual una deficiencia no es una ofensa -ha insistido- es una ayuda porque muchos casos de homosexualidad se pueden recuperar y normalizar con un tratamiento adecuado", por lo que ha sostenido que su posición "no es ofensa, es estima" porque cuando "una persona tiene un defecto, el buen amigo es el que se lo dice".

Sie ist somit nicht "minderwertig", sondern seinen Worten nach eine "deficiencia", die in vielen Fällen (er sagt nicht in allen Fällen) durch eine entsprechende Behandlung normalisiert werden könne.



deficiencia übersetze ich mit mangelbehaftet, fehlerhaft. Ist tatsächlich ein anderes Wort als minderwertig. Fein, dass er differenziert in "vielen Fällen". Interessieren würde mich, wie die entsprechende Behandlung ausehen kann, die da zur Normalisierung führt.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776

Der Bischof spricht sogar von einem Schätzen einer solchen Person, von einem "guten Freund". Diesen Bischof mit den Schwulenhassern gleichzusetzen ("God hates fags"), ist völlig daneben.


Wenn er eine solche fehlerhafte Person schätzt, wäre erwartbar, dass er sich informiert, bevor er sich äußert. Hat er nicht. Wertschätzung sieht anders aus. Aber ja, mit Schwulenhassern ist das nicht gleichzusetzen, er stellt ja nur sachlich deren Fehlerhaftigkeit fest, noch nicht mal für alle und stellt ihnen fürsorglich eine Behandlung anheim. Das ist geradezu vorbildlich.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776

Die Anklage gegen den Bischof wurde übrigens abgewiesen. Allerdings hattest du recht: Entsprechende Verbände hatten, typisch für Justizhansel, den Bischof angezeigt.


Soviel zur bedrohten Meinungsfreiheit.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776


Dahinter steht der Versuch, Andersdenkende mundtot zu machen, nichts anderes. Und hinter den Plänen der Landesregierung in Stuttgart steht der Versuch, die Ideologie dieses merkwürdigen Verbandes mit den vielen Buchstaben zur alleinseligmachenden Lehre zu erheben.



Was Dich natürlich nicht hindert, die Platte nochmal aufzulegen. Nein, das Recht zur Klage hat jeder.
Das Thema Ideologie mag ich gerade nicht nochmal wiederholen, das habe ich gerade mit Swann.

Du kritisierst genau das, was Du verteidigst. Die Paradoxie fällt Dir auf?



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#1783

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 15:52
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1746

Natürlich, wenn es um biologische Prozesse wie die Entstehung neuen Lebens geht, das eigentliche Wunder und der menschliche Schöpfungsakt, in dem der Mensch seinem Schöpfer am nächsten kommt, dann gehört das in den Biologie-Unterricht. Für Blabla ist der Stundenplan der Schüler zu eng gestrickt.


Realitaetscheck:
Der Mensch "schoepft" da garnichts, er facilitiert nur. Er bringt das zusammen, was ein anderer -der Schoepfer naemlich, der einzige den es gibt- geschaffen hat, das ist alles. Und das kann er inzwischen sogar im Reaganzglas -das zusammenbringen.
Aber schoepfen kann er deswegen noch lange nichts. Er kann ja noch nicht einmal genau erklaeren was "Leben" ist.
Von wegen "der menschliche Schöpfungsakt".


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#1784

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 15:56
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #1780
Zitat von Swann im Beitrag #1775
Zitat von Landegaard im Beitrag #1774

Das hatten wir schon. Die christliche Lehre ist ebenfalls Ideologie und es ist selbstversändlich, dass diese qua Lehrplan verbreitet wird. Sie ist sogar Staatsdoktrin.
...
Und was reden Sie von Werturteilen? Es geht um Sexualität und wie sie die Natur vorsieht.


Erklären Sie doch mal, wo die christliche Lehre im Schulunterricht verbindliche Doktrin ist. Das tfifft ja nicht mal für den Religionsunterricht zu, der sowieso ein Nischendasein führt.
Zudem machen Sie es sich reichlich bequem, fordern von Anderen inhaltliche Aussagen, aber den eigenen Standpunkt halten Sie für nicht für begründungsbedürftig, weil beim Sex sowieso alles "Natur" und "ganz normaaal" ist.
.


Also mein Kommunionsunterricht war nicht freiwillig. Gibts den heute nicht mehr? Es ist die Veranstaltungen, in denen Kinder mit der Ideologisierung zu tun haben. Einwände?

Nicht ich mache es mir bequem. Sie sprechen von Werturteilen hinsichtlich einer Sexualität, die ist, wie sie ist. Das habe nicht ich mir so ausgedacht, das war die Natur. Insofern ist es zunächst einmal "ganz normaaal". Und wieder sind wir bei der Ideologie, die Sie ablehnen, die da sagen will, was nicht ganz normal ist und es mit einem Werturteil "minderwertig" oder "sündig" zu belegen.

Also entweder haben Sie was gegen Ideologisierung, oder halt nicht. Oder aber, Sie agieren im Sinne einer Ideologie. Dann aber brauchen wir doch nicht so zu tun, als wäre es etwas anderes als das.

Ich wiederhole nochmal: Die Heterofamilie will niemand abschaffen, insofern schreibt auch Mattuschek vollkommen am Thema vorbei, natürlich mit jedem meinungsfreiheitlichem Recht.


Holger, du schreibst über die Natur, wie andere über Gott. Die Natur denkt sich aus... Die Natur "denkt sich viel aus", auch Krebs, auch Parkinson, auch Schizophrenie.

Wir wissen vieles nicht, und die Natur ist ebenso wenig Lückenbüßer für unser Nichtwissen wie Gott.

Wir wissen, dass es Homosexualität gibt, dass sie im Tierreich offensichtlich seltener vorkommt. Ob sie dort überhaupt vorkommt, ist noch nicht einmal geklärt. Wir sehen eine Korrelation von Homosexualität und Promiskuität und wissen nicht, ob ein kausaler Nexus besteht.

Wir wissen, dass keine Gesellschaft bisher homosexuelle Verbindungen als Ehen angesehen hat, auch nicht die altgriechische. (Übrigens: Das meiste, was im alten Griechenland unter Homosexualität verstanden wurde, würde heute als Pädophilie bzw. Päderastentum verurteilt.)

Fazit: Wir wissen so wenig, wollen aber beurteilen, wie normal bzw. abnorm Homosexualität ist...



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 15:58 | nach oben springen

#1785

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 15:57
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1777
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776
...So, schalte mich doch noch mal ein. Hier die Worte des spanischen Bischofs im Wortlaut: "El señalar a un homosexual una deficiencia no es una ofensa -ha insistido- es una ayuda porque muchos casos de homosexualidad se pueden recuperar y normalizar con un tratamiento adecuado", por lo que ha sostenido que su posición "no es ofensa, es estima" porque cuando "una persona tiene un defecto, el buen amigo es el que se lo dice".

Sie ist somit nicht "minderwertig", sondern seinen Worten nach eine "deficiencia", die in vielen Fällen (er sagt nicht in allen Fällen) durch eine entsprechende Behandlung normalisiert werden könne. Der Bischof spricht sogar von einem Schätzen einer solchen Person, von einem "guten Freund". Diesen Bischof mit den Schwulenhassern gleichzusetzen ("God hates fags"), ist völlig daneben. ...

Der ist der gute Freund, der ihn auf seinen "Fehler" hinweist! Und das ist natürlich er!

Homosexualität als Mangel oder Fehlerhaftigkeit (deficiencia) zu bezeichnen ist also keine Beleidigung, sondern eine Hilfe. Wie großzügig, der Bischof.




Und wo bleibt die Dankbarkeit???



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#1786

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 16:01
von Leto_II. | 27.984 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #1782
Du kritisierst genau das, was Du verteidigst. Die Paradoxie fällt Dir auf?


Nein, das fällt ihm nicht auf, ich hatte auch schon darauf hingewiesen.


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#1787

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 16:09
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1776

Dahinter steht der Versuch, Andersdenkende mundtot zu machen, nichts anderes. Und hinter den Plänen der Landesregierung in Stuttgart steht der Versuch, die Ideologie dieses merkwürdigen Verbandes mit den vielen Buchstaben zur alleinseligmachenden Lehre zu erheben.


"...zur alleinseligmachenden Lehre zu erheben." Wirklich?


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#1788

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:09
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Landegaard im Beitrag #1780

Also mein Kommunionsunterricht war nicht freiwillig. Gibts den heute nicht mehr? Es ist die Veranstaltungen, in denen Kinder mit der Ideologisierung zu tun haben. Einwände?


Bei uns können Schulen Kommunions-/Konfirmationsunterricht anbieten oder auch nicht, meistens im Rahmen des Religionsunterrichts, meist von externen Katecheten oder Priestern. In keinem Fall ist er verpflichtend und schon gar nicht übergeordnete Doktrin für sämtliche Lehrplaninhalte (was die LSBTT... ja für ihr Anliegen fordern).

Zitat von Landegaard im Beitrag #1780

Nicht ich mache es mir bequem. Sie sprechen von Werturteilen hinsichtlich einer Sexualität, die ist, wie sie ist. Das habe nicht ich mir so ausgedacht, das war die Natur. Insofern ist es zunächst einmal "ganz normaaal". Und wieder sind wir bei der Ideologie, die Sie ablehnen, die da sagen will, was nicht ganz normal ist und es mit einem Werturteil "minderwertig" oder "sündig" zu belegen.


Von "minderwertig" habe ich in keinem Wort etwas gesagt. Ich halte es auch für problematisch, Homosexualität als "Defekt" zu bezeichnen. Ich halte es aber für genauso problematisch, beispielsweise Intersexualität, also eine perturbierte geschlechtliche Selbstwahrnehmung, Kindern als völlig "okay" zu verkaufen, oder beispielsweise Transsexualität, also operative Geschlechtsumwandlung, als etwas völlig "natürliches".
.



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 16:14 | nach oben springen

#1789

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 16:12
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #1786
Zitat von Landegaard im Beitrag #1782
Du kritisierst genau das, was Du verteidigst. Die Paradoxie fällt Dir auf?


Nein, das fällt ihm nicht auf, ich hatte auch schon darauf hingewiesen.
Dazu müssten wir zuerst Ideologie definieren, dann Religion definieren, dann Glaube definieren, und schließlich könnten wir uns über das Thema unterhalten. :-)


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#1790

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:13
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Swann im Beitrag #1788
Ich halte es auch für problematisch, Homosexualität als "Defekt" zu bezeichnen.
.
Ich auch, aber man sollte in solchen Fällen nicht allzu frei übersetzen. Daher mein Hinweis.


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#1791

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 16:14
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #1778
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #1777
Mit ganz gutem Willen und in Anrechnung des tatsächlichen Defektes des Bischofs könnte man gerade noch herauslesen, dass er meint, dass der gute Freund den anderen auf seinen Defekt hinweist, gerade weil er ihn schätzt.





Richtig, der Bischof sieht es als Zeichen der Wertschätzung des homosexuellen Freundes an, diesen auf seinen "Mangel" hinzuweisen. Gemeint ist die Wertschätzung des Freundes, nicht die Wertschätzung seines (vermeintlichen?) Mangels.

"no es ofensa, es estima" - Wie würdest du das übersetzen? Ich übersetze es mit "es ist keine Beleidigung, es ist Wertschätzung".

btw, die Nazis haben nicht von Wertschätzung, auch nicht von "Mangel" - eine typisch "katholische" Diktion in Anlehnung an das thomistische Gedankengut - gesprochen, wohl aber die sogenannten "Auserwählten" verhöhnt. Kommt dir dieser Sprachgebrauch vielleicht bekannt vor?


Die Nazis haben sehr wohl davon gesprochen -und auch dementsprechend gehandelt:

"The Hadamar Euthanasia Centre (German: NS-Tötungsanstalt Hadamar) was located at a psychiatric hospital in the German town of Hadamar near Limburg in Hesse from 1941 to 1945.
Beginning in 1939, the Nazis used this site as one of six for the T-4 Euthanasia Programme, which performed mass sterilizations and mass murder of "undesirable" members of German society, specifically those with physical and mental disabilities. In total, an estimated 200,000 people were killed at these facilities, including thousands of children. These actions were in keeping with the eugenics ideas about racial purity developed by German researchers. While officially ended in 1941, the programme lasted until the German surrender in 1945. Nearly 15,000 German citizens were transported to the hospital and died there, most killed in a gas chamber.[1] In addition, hundreds of forced labourers from Poland and other countries occupied by the Nazis were killed there. ...

... Since the early 20th century, German doctors and scientists had been developing theories of racial purity based on eugenics, a concept popular at the time that developed from new disciplines of anthropology and genetics. Some had undertaken sterilization of persons or populations thought to be inferior, including mentally disabled or ill, in order to "preserve the race". ...
http://en.wikipedia.org/wiki/Hadamar_Euthanasia_Centre


"...The Nazis began to implement "racial hygiene" policies as soon as they came to power. The July 1933 "Law for the Prevention of Hereditarily Diseased Offspring" prescribed compulsory sterilisation for people with a range of conditions thought to be hereditary, such as schizophrenia, epilepsy, Huntington's chorea and "imbecility". Sterilisation was also mandated for chronic alcoholism and other forms of social deviance.
http://en.wikipedia.org/wiki/T-4_Euthanasia_Programme

"...Bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 war Berlin eine Stadt mit vielen schwulen und lesbischen Kneipen, Nachtklubs und Cabarets. Es gab auch eine Reihe von Travestie-Bars, in denen sich heterosexuelle wie schwule Touristen durch Darbietungen von Frauendarstellern unterhalten ließen. Auch in den anderen großen deutschen Städten wie z. B. Köln und Hamburg gab es eine lebhafte Homosexuellenszene. Seit dem 19. Jahrhundert existierte eine bedeutsame Homosexuellenbewegung. Doch die Fortschritte in der Emanzipation der Freunde, wie sich Schwule damals meist nannten, wurden bald durch den Aufstieg der NSDAP endgültig zunichtegemacht, nachdem bereits in den Jahrzehnten zuvor die juristische Verfolgung homosexueller Männer in Deutschland stark zugenommen hatte.
Die Partei-Ideologen der NSDAP vertraten die Ansicht, dass Homosexualität inkompatibel mit dem Nationalsozialismus sei, weil Lesben und Schwule sich nicht fortpflanzten und somit an der Reproduktion der „Herrenrasse“ nicht teilnahmen. ...

...Die Zahl der Männer, welche wegen homosexueller Vergehen verurteilt wurden, stieg ab 1935 rapide an bis zum Kriegsbeginn 1939. Häufig wurden sie nach Verbüßung der ihnen verhängten Gefängnisstrafe, manchmal aber auch, ohne dass sie gerichtlich verurteilt worden waren, von der Gestapo in Konzentrationslager verschleppt. Sie mussten dort den Rosa Winkel tragen, ein Abzeichen, das sie im Lager als Homosexuelle kennzeichnete. ...

Himmler hatte Röhm, der argumentiert hatte, die Vorwürfe der Homosexualität gegen ihn stammten von Juden, zunächst unterstützt. Aber nach der Säuberungsaktion wurde der Status der SS und Himmlers durch Hitler aufgewertet, und er wurde sehr aktiv in der Unterdrückung der Schwulen, die er in einer Geheimrede am 18. Februar 1937 als „anormales Leben“ brandmarkte. Im „Erlass des Führers zur Reinhaltung von SS und Polizei“ vom 15. November 1941 ordnete Hitler, ganz im Sinne Himmlers, die Todesstrafe für homosexuelle Betätigung durch Angehörige von SS und Polizei an.[4] Himmler forderte seinerseits in einem Befehl vom 7. März 1942 an die maßgeblichen Einheiten und Ausbildungseinrichtungen, es sei „darauf hinzuweisen, dass alle Angehörigen der SS und Polizei Vorkämpfer im Kampfe um die Ausrottung der Homosexualität im deutschen Volke“ sein müssten.
Hitler sah Homosexualität als ein „entartetes“ Verhalten, das die Leistungsfähigkeit des Staates und den männlichen Charakter des deutschen Volkes bedrohe. Schwule Männer wurden als „Volksfeinde“ denunziert. Man beschuldigte sie, die öffentliche Moral zu zerrütten und die Geburtenrate in Deutschland zu gefährden. Hunderttausende schwule Männer wurden durch den NS-Staat erfasst und verfolgt. Man versuchte, deutsche Schwule, die nach Ansicht des Nationalsozialismus ja Teil der „Herrenrasse“ waren, in die sexuelle und soziale Konformität zu zwingen. Schwule, die sich nicht anpassten und ihre sexuelle Orientierung unterdrückten, sollten in Konzentrationslager geschickt werden, um sie durch Arbeit umzuerziehen oder zu vernichten. ...

Die Schätzungen hinsichtlich der Zahl der schwulen Männer, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern ihr Leben lassen mussten, variieren erheblich. Die wohl verlässlichsten Zahlen stammen bis heute von Rüdiger Lautmann, der eine Zahl von 10.000 bis 15.000 in Konzentrationslager verschleppte homosexuelle Männer schätzte, von denen etwa 53 % ums Leben kamen. Der Grund für z. T. erheblich darüber hinausgehende Schätzungen liegt u. a. darin, dass nicht ermittelbar ist, wie viele aus anderen Gründen ermordete Menschen homosexuell waren: Juden, Sinti und Roma usw.
Als Beispiel einer gezielten Mordaktion sei an die Ermordung von rund 200 homosexuellen Männern erinnert, die im Zeitraum Juli bis September 1942 im Außenlager Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen stattfand.[13] Ziel des NS-Regimes waren indes vorgeblich „Umerziehungsmaßnahmen“, um den Geschlechtstrieb von Schwulen in Richtung einer heterosexuellen Betätigung zu verändern (z. B. zwangsweise Besuche von KZ-Bordellen, wobei das Verhalten der Männer durch SS-Offiziere beobachtet wurde). Dokumentiert sind darüber hinaus – nicht nur aus Konzentrationslagern – zwangsweise, jedoch angeblich „freiwillig beantragte“ Kastrationen.[14] Ebenso wurden zahlreiche medizinische Menschenversuche durchgeführt, um die Ursachen von männlicher Homosexualität zu ergründen (z. B. operative Einpflanzung einer „künstlichen Sexualdrüse“, dies auch nach zuvor durchgeführter Kastration u. v. a. m.) und nach Möglichkeit endgültig zu eliminieren. Zudem wurden Schwule ebenso wie andere Verfolgte für von vorneherein tödlich angelegte „medizinische Experimente“ von KZ-Ärzten herangezogen, z. B. in Hinblick auf die Untersuchung der Übertragung der Erreger von Infektionskrankheiten. Unter anderem unternahm der dänische Arzt Carl Værnet im KZ Buchenwald Versuche, Häftlinge von ihrer Homosexualität zu „heilen“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexuali...onalsozialismus



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 16:25 | nach oben springen

#1792

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:19
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1784
Zitat von Landegaard im Beitrag #1780
Zitat von Swann im Beitrag #1775
Zitat von Landegaard im Beitrag #1774

Das hatten wir schon. Die christliche Lehre ist ebenfalls Ideologie und es ist selbstversändlich, dass diese qua Lehrplan verbreitet wird. Sie ist sogar Staatsdoktrin.
...
Und was reden Sie von Werturteilen? Es geht um Sexualität und wie sie die Natur vorsieht.


Erklären Sie doch mal, wo die christliche Lehre im Schulunterricht verbindliche Doktrin ist. Das tfifft ja nicht mal für den Religionsunterricht zu, der sowieso ein Nischendasein führt.
Zudem machen Sie es sich reichlich bequem, fordern von Anderen inhaltliche Aussagen, aber den eigenen Standpunkt halten Sie für nicht für begründungsbedürftig, weil beim Sex sowieso alles "Natur" und "ganz normaaal" ist.
.


Also mein Kommunionsunterricht war nicht freiwillig. Gibts den heute nicht mehr? Es ist die Veranstaltungen, in denen Kinder mit der Ideologisierung zu tun haben. Einwände?

Nicht ich mache es mir bequem. Sie sprechen von Werturteilen hinsichtlich einer Sexualität, die ist, wie sie ist. Das habe nicht ich mir so ausgedacht, das war die Natur. Insofern ist es zunächst einmal "ganz normaaal". Und wieder sind wir bei der Ideologie, die Sie ablehnen, die da sagen will, was nicht ganz normal ist und es mit einem Werturteil "minderwertig" oder "sündig" zu belegen.

Also entweder haben Sie was gegen Ideologisierung, oder halt nicht. Oder aber, Sie agieren im Sinne einer Ideologie. Dann aber brauchen wir doch nicht so zu tun, als wäre es etwas anderes als das.

Ich wiederhole nochmal: Die Heterofamilie will niemand abschaffen, insofern schreibt auch Mattuschek vollkommen am Thema vorbei, natürlich mit jedem meinungsfreiheitlichem Recht.


Holger, du schreibst über die Natur, wie andere über Gott. Die Natur denkt sich aus... Die Natur denkt sich viel aus, auch Krebs, auch Parkinson, auch Schizophrenie.


Genau das macht die Natur, ohne dass ich mir Begründungen einfallen lassen muss, sie tut es einfach. Es liegt nahe, an ein Heilmittel gegen Homosexualität zu denken, wenn man sie als Krankheit begreift. Ist sie das denn?
Und meine Frage an diejenigen, die von der Heilung schwadronieren: Was ist denn das Heilmittel? Bisher doch nur Druck, Ächtung, Ausstoßung. Und, was war der Heilungserfolg? Nicht etwa Heterosexualität, sondern das Täuschen und Tarnen.

Andere Frage in diesem Kontext: Schweigen wir andere unheilbaren Krankheiten auch tot?

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1784

Wir wissen vieles nicht, und die Natur ist ebenso wenig Lückenbüßer für unser Nichtwissen wie Gott.

Wir wissen, dass es Homosexualität gibt, dass sie im Tierreich offensichtlich seltener vorkommt. Ob sie überhaupt vorkommt, ist noch nicht einmal geklärt. Wir sehen eine Korrelation von Homosexualität und Promiskuität und wissen nicht, ob ein kausaler Nexus besteht.


Gehen wir mal davon aus, dass es Homosexualität gibt und das auch erwiesen ist. Sprich halt mal mit einem.
Von einer Krankheit lässt es sich insofern trennen, als dass niemand davon bedroht ist.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1784

Wir wissen, dass keine Gesellschaft bisher homosexuelle Verbindungen als Ehen angesehen hat, auch nicht die altgriechische. (Übrigens: Das meiste, was im alten Griechenland unter Homosexualität verstanden wurde, würde heute als Pädophilie bzw. Päderastentum verurteilt.)


Was wir also, dass es homosexuelle Vermindungen gibt.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1784

Fazit: Wir wissen so wenig, wollen aber beurteilen, wie normal bzw. abnorm Homosexualität ist...



Ich komm auf ein anderes Fazit: Wir wissen, dass es Homosexualität gibt, wissen, dass sie nicht ansteckend ist und wissen, dass es keinen Grund gibt, Menschen deswegen zu diskriminieren.



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#1793

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:26
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1784
Zitat von Landegaard im Beitrag #1780
Zitat von Swann im Beitrag #1775
Zitat von Landegaard im Beitrag #1774

Das hatten wir schon. Die christliche Lehre ist ebenfalls Ideologie und es ist selbstversändlich, dass diese qua Lehrplan verbreitet wird. Sie ist sogar Staatsdoktrin.
...
Und was reden Sie von Werturteilen? Es geht um Sexualität und wie sie die Natur vorsieht.


Erklären Sie doch mal, wo die christliche Lehre im Schulunterricht verbindliche Doktrin ist. Das tfifft ja nicht mal für den Religionsunterricht zu, der sowieso ein Nischendasein führt.
Zudem machen Sie es sich reichlich bequem, fordern von Anderen inhaltliche Aussagen, aber den eigenen Standpunkt halten Sie für nicht für begründungsbedürftig, weil beim Sex sowieso alles "Natur" und "ganz normaaal" ist.
.


Also mein Kommunionsunterricht war nicht freiwillig. Gibts den heute nicht mehr? Es ist die Veranstaltungen, in denen Kinder mit der Ideologisierung zu tun haben. Einwände?

Nicht ich mache es mir bequem. Sie sprechen von Werturteilen hinsichtlich einer Sexualität, die ist, wie sie ist. Das habe nicht ich mir so ausgedacht, das war die Natur. Insofern ist es zunächst einmal "ganz normaaal". Und wieder sind wir bei der Ideologie, die Sie ablehnen, die da sagen will, was nicht ganz normal ist und es mit einem Werturteil "minderwertig" oder "sündig" zu belegen.

Also entweder haben Sie was gegen Ideologisierung, oder halt nicht. Oder aber, Sie agieren im Sinne einer Ideologie. Dann aber brauchen wir doch nicht so zu tun, als wäre es etwas anderes als das.

Ich wiederhole nochmal: Die Heterofamilie will niemand abschaffen, insofern schreibt auch Mattuschek vollkommen am Thema vorbei, natürlich mit jedem meinungsfreiheitlichem Recht.


Holger, du schreibst über die Natur, wie andere über Gott. Die Natur denkt sich aus... Die Natur "denkt sich viel aus", auch Krebs, auch Parkinson, auch Schizophrenie.

Wir wissen vieles nicht, und die Natur ist ebenso wenig Lückenbüßer für unser Nichtwissen wie Gott.

....

Fazit: Wir wissen so wenig, wollen aber beurteilen, wie normal bzw. abnorm Homosexualität ist...




???

Tut nicht weh, ist keine Krankheit, schadet dem Partner nicht (im Normalfall jedenfalls) - wo steckt denn nu das Abnorme?

Achja, keine natürliche Fortpflanzung. Darauf verzichten aber auch so manche heterosexuelle Paare ganz freiwillig. Sind die nun normal oder abnorm?


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#1794

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:43
von Willie (gelöscht)
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Reich Central Office for the Combating of Homosexuality and Abortion
The Reich Central Office for the Combating of Homosexuality and Abortion (German: Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung) was the central instrument of Nazi Germany for the persecution of homosexuals and the fight against abortion.

The Reichszentrale was created on 10 October 1936 by a special decree of the Reichsführer-SS Heinrich Himmler. Its creation was the sign of the revival of persecution of homosexuals during the relative calm after the 1936 Summer Olympics. The primary task of the Reichszentrale was the collection of data about homosexuals.

The central archive of data allowed the Reichszentrale to coordinate and begin the persecution and punishment of homosexuals. In order to do this, it had at its disposal special mobile squads, which also could carry out executions. By 1940 the section had already possessed data of some 41,000 homosexuals, both suspected and convicted.
From 1936 to 1938 SS official Josef Meisinger was the director of the section at the Gestapo Central Headquarters.[1] Later it was led by criminologist advisor Erich Jacob. In July 1943, Jacob became director of criminology and he worked beside psychiatrist and neurologist Carl-Heinz Rodenberg, who came on as scientific director.[2] A group of 17 workers was available to both of them. The collection of records, which are believed to be about 100,000, was destroyed in all likelihood in the last days of the war.

In a campaign against the Catholic Church, many Catholic priests were arrested on unfounded charges of homosexual acts.
http://en.wikipedia.org/wiki/Reichszentr..._und_Abtreibung


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#1795

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:44
von Willie (gelöscht)
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Chronik der Homosexuellenverfolgung -bei den Nazis und danach.

1919 bis 1933 In der Weimarer Republik erstarkt die bereits im Kaiserreich gegründete Bürgerrechtsbewegung der Schwulen und Lesben. 1929 empfiehlt der Rechtsausschuss des Reichstages eine Aufhebung der Strafbarkeit homosexueller Handlungen unter Erwachsenen. Die Stimmengewinne der Nazis und die Krise der Weimarer Republik verhindern eine Umsetzung dieses Beschlusses.

30. Januar 1933 Machtantritt der Nationalsozialisten

23. Februar 1933 Der Preußische Innenminister ordnet an, die Gaststätten zu schließen, »die den Kreisen, die der widernatürlichen Unzucht huldigen, als Verkehrslokale dienen«. Schwulen- und Lesbenlokale werden geschlossen.

Februar/März 1933 Die ersten homosexuellen Männer werden in Konzentrationslager eingewiesen. Die Nationalsozialisten verbieten die Organisationen der Schwulen und Lesben oder zwingen sie zur Selbstauflösung. Zeitschriften und Bücher werden verboten, Verlage geschlossen.

6. Mai 1933 Das von Magnus Hirschfeld gegründete Institut für Sexualwissenschaft in Berlin wird von NS-Studenten gestürmt und verwüstet. SA-Uniformierte transportieren auf Lastwagen die Institutsbibliothek ab. Am 10. Mai 1933 werden die Bücher auf dem Berliner Opernplatz zusammen mit den Werken »undeutscher« Schriftsteller wie Bert Brecht, Thomas und Heinrich Mann, Franz Kafka verbrannt.

24. Oktober 1934 Heinrich Himmler weist alle deutschen Polizeidienststellen an, eine »namentliche Liste sämtlicher Personen, die sich irgendwie homosexuell betätigt haben«, anzufertigen. Die fertigen Listen der erfassten Männer sollen beim Geheimen Staatspolizeiamt Berlin eingereicht werden. Dort wird Ende Oktober ein Sonderdezernat Homosexualität eingerichtet.

26. Juni 1935 In einer Änderung des »Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« wird auch die »kriminalpolitisch indizierte Kastration« homosexueller Männer ermöglicht. Um Strafhaft und KZ zu entgehen, sehen sich viele verurteilte Homosexuelle gezwungen, die »freiwillige« Kastration zu wählen. Ab 1942 werden in den Konzentrationslagern auch Zwangskastrationen »legalisiert«.

28. Juni 1935 § 175 des Reichsstrafgesetzbuches wird verschärft. Jede Form von »Unzucht« unter Männern wird unter drakonische Strafe gestellt. Damit wird eine totale Kriminalisierung männlicher Homosexualität verordnet. Die Verurteilungsziffern gehen steil nach oben. Insgesamt werden in der NS-Zeit etwa 50.000 Urteile wegen »Unzucht« unter Männern gefällt.

10. Oktober 1936 Heinrich Himmler richtet die Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung ein. Ihre Aufgaben sind die »zentrale Erfassung« und »wirksame Bekämpfung« der beiden »Volksseuchen«.

12. Juli 1940 Himmler ordnet an: Alle nach § 175 verurteilten Homosexuellen, »die mehr als einen Partner verführt haben«, sind »nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in polizeiliche Vorbeugehaft zu nehmen«. Das heißt, sie werden in Konzentrationslager verschleppt. Wegen Homosexualität eingewiesene Männer müssen als Kennzeichen zumeist den »Rosa Winkel« tragen.

Nur eine Minderheit überlebt den Terror der Lager.
Rosa-Winkel-Häftlinge sind nachgewiesen in Auschwitz, Bergen-Belsen, Berlin/Columbiahaus, Buchenwald, Dachau, Emslandlager, Flossenbürg, Groß Rosen, Lichtenburg, Majdanek, Mauthausen, Mittelbau-Dora, Natzweiler, Neuengamme, Ravensbrück (Männer-Lager), Sachsenhausen, Stutthof.

15. November 1941 Im »Erlass des Führers zur Reinhaltung von SS und Polizei« ordnet Hitler die Todesstrafe für homosexuelle Betätigung durch Angehörige von SS und Polizei an.

19. Mai 1943 Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General Keitel, erlässt »Richtlinien für die Behandlung von Strafsachen wegen widernatürlicher Unzucht«. In »besonders schweren Fällen« soll die Todesstrafe verhängt werden.

1944 Der dänische SS-Arzt Carl Vaernet führt im Konzentrationslager Buchenwald medizinische Experimente an Homosexuellen durch. Mit der Implantation künstlicher Hormondrüsen in der Leistengegend will er Homosexualität »heilen«.

8. Mai 1945 Kriegsende. Befreiung der Konzentrationslager. Anders als andere Nazigesetze heben die Alliierten die Verschärfung des § 175 nicht auf. Befreite Homosexuelle werden mitunter zur Verbüßung ihrer Reststrafe in den normalen Vollzug überstellt. Der § 175 bleibt in der Bundesrepublik in der Nazifassung bis 1969 in Kraft. Die DDR kehrt 1950 zur »milderen« Vor-Nazi-Fassung zurück.

29. Juni 1956 Das Bundesentschädigungsgesetz für Opfer des Nationalsozialismus wird verkündet. Verfolgung aufgrund der Homosexualität wird nicht als typisches NS-Unrecht anerkannt.

10. Mai 1957 Das Bundesverfassungsgericht stuft den § 175 in der Fassung von 1935 als »ordnungsgemäß zustandegekommen« ein. Er sei nicht »in dem Maße nationalsozialistisch geprägtes Recht«, dass ihm »in einem freiheitlich demokratischen Staate die Geltung versagt werden müsse«. Die Verfassungsrichter urteilen: »Gleichgeschlechtliche Betätigung verstößt eindeutig gegen das Sittengesetz.«

1. September 1969 In der Bundesrepublik tritt die erste Reform des § 175 StGB in Kraft. Homosexualität unter Erwachsenen wird straffrei. Endgültig aufgehoben wird der § 175 erst 1994.
http://www.rosa-winkel.de/index.php?opti...e&id=4&Itemid=3


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#1796

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 16:53
von Willie (gelöscht)
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Where is it illegal to be gay?
Millions of people continue to live in places that outlaw same-sex relationships and prosecute people for being gay. In five countries and in parts of two others, homosexuality is still punishable with the death penalty, while a further 70 imprison citizens because of their sexual orientation.
http://www.bbc.co.uk/news/world-25927595


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#1797

RE: Schulfach "Diversity"

in Gesellschaft 13.02.2014 17:12
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #1791
Die Nazis haben sehr wohl davon gesprochen -und auch dementsprechend gehandelt:

Du brauchst nicht mit zahlreichen Postings die Geschichte des NS-Regimes darzulegen. Sie ist mir bestens bekannt. Ich schrieb etwas über katholische Diktion, dazu gehört das Wort "Mangel". So ist die Sünde nach thomistischem Verständnis ein Mangel an Sein. Die Nazis haben nicht von Mangel gesprochen, sie waren auch keine Thomisten.

@ Landegaard: Ich habe mich weder für "Totschweigen" noch für "Diskriminierung" ausgesprochen noch habe ich von "Krankheit" geschrieben (Übrigens: Nicht alle Krankheiten sind ansteckend...). Hier werden möglicherweise Dinge in meine Postings hineininterpretiert, für die sich gar keine Belege finden lassen.



zuletzt bearbeitet 13.02.2014 17:15 | nach oben springen

#1798

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 17:12
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #1793
Achja, keine natürliche Fortpflanzung. Darauf verzichten aber auch so manche heterosexuelle Paare ganz freiwillig. Sind die nun normal oder abnorm?
OMG, sayada, ich habe doch gar keine Abnormität behauptet.


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#1799

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 17:28
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #1798
Zitat von sayada.b. im Beitrag #1793
Achja, keine natürliche Fortpflanzung. Darauf verzichten aber auch so manche heterosexuelle Paare ganz freiwillig. Sind die nun normal oder abnorm?
OMG, sayada, ich habe doch gar keine Abnormität behauptet.



Nicht behauptet, aber die Natur irgendwie in Frage gestellt mit:

"Wir wissen so wenig, wollen aber beurteilen, wie normal bzw. abnorm Homosexualität ist... "

Wir müssen doch gar nichts beurteilen. Die Natur hat die Menschen bezüglich ihrer Sexualität unterschiedlich geschaffen, also ist dies eben normal. Jeder so wie es ihm gefällt - so sollte es heißen. Nix Diskriminierung.
Und ich sehe es so, daß es nur darum geht bei den Plänen der Regierung hier. Ob es der richtige Weg ist, die Diskriminierung abzuschaffen, wird sich zeigen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Verteufelt wurde lange genug, wie ich finde.

Man kann auch gerne Unterschriften sammeln gegen diesen Versuch, aber die Grottigkeit der Argumente ist das, was erschreckt!
Wenn da schon vorher unterstellt wird, es würden Pornos gezeigt im Unterricht... Krank!


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#1800

RE: Gedankenfreiheit

in Gesellschaft 13.02.2014 17:37
von Maga-neu | 35.501 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #1799
Zitat von Maga-neu im Beitrag #1798
Zitat von sayada.b. im Beitrag #1793
Achja, keine natürliche Fortpflanzung. Darauf verzichten aber auch so manche heterosexuelle Paare ganz freiwillig. Sind die nun normal oder abnorm?
OMG, sayada, ich habe doch gar keine Abnormität behauptet.



Nicht behauptet, aber die Natur irgendwie in Frage gestellt mit:

"Wir wissen so wenig, wollen aber beurteilen, wie normal bzw. abnorm Homosexualität ist... "

Wir müssen doch gar nichts beurteilen. Die Natur hat die Menschen bezüglich ihrer Sexualität unterschiedlich geschaffen, also ist dies eben normal. Jeder so wie es ihm gefällt - so sollte es heißen. Nix Diskriminierung.
Und ich sehe es so, daß es nur darum geht bei den Plänen der Regierung hier. Ob es der richtige Weg ist, die Diskriminierung abzuschaffen, wird sich zeigen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Verteufelt wurde lange genug, wie ich finde.

Man kann auch gerne Unterschriften sammeln gegen diesen Versuch, aber die Grottigkeit der Argumente ist das, was erschreckt!
Wenn da schon vorher unterstellt wird, es würden Pornos gezeigt im Unterricht... Krank!
Ich habe nur für Zurückhaltung im Urteil plädiert. Die Aussagen, H. sei normal bzw. abnorm, sind Glaubensbekenntnisse, sozusagen säkularisierte Glaubensbekenntnisse.

Ich habe mir weder die Leserbriefe der einen noch die der anderen Seite durchgelesen. Ich glaube, von dem was ich gelesen und gehört habe, auch nicht, dass sie sich in puncto Qualität unterscheiden.

Die Natur infrage stellen: Ohne jetzt auf die H. zu verweisen, stelle ich fest, dass in der Natur zahlreiche Deformationen bzw. Defekte vorkommen, in der menschlichen, tierischen und pflanzlichen Natur. Stelle ich damit die Natur infrage?


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