#676

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 20.04.2013 17:18
von Willie (gelöscht)
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Gender Mainstreaming: überflüssig oder kontraproduktiv? Eine Diskussion
Kritik an der Strategie des Gender Mainstreaming gibt es aus unterschiedlichen Richtungen: Die einen halten sie für überflüssig, weil sie geschlechtsspezifische Unterschiede als naturgegeben betrachten, die anderen halten sie für kontraproduktiv, weil sie befürchten, dass dadurch Geschlechterrollen eher manifestiert denn aufgelöst werden. Der Beitrag beschäftigt sich mit beiden Argumenten.

Widerstände gegen Gender Mainstreaming (GM) - gegen das Verfahren aber auch gegen die Umsetzung - sind vielfältig. Im Folgenden sollen zwei Argumente diskutiert werden, die von sehr verschiedenen Seiten vorgebracht werden. Die einen, einem verbreiteten Alltagsverständnis von Geschlecht folgend, halten GM für überflüssig: Reale Differenzen zwischen den Geschlechtern sehen sie als Folge natürlicher Geschlechterunterschiede und können deshalb auch keine Ungerechtigkeiten darin entdecken. Andere, vor allem aus dem wissenschaftlichen Bereich, gehen von einem fortschrittlichen Geschlechterverständnis aus und sehen in GM ein problematisches Potential zur Stereotypisierung und Homogenisierung. Sie behaupten, dass die bei der Umsetzung von GM vorzunehmenden Genderanalysen automatisch wieder zu den Kategorien "Mann" und "Frau" zurückführten, die es geschlechterpolitisch gerade aufzulösen gelte. Sie kritisieren also das Instrument GM als unzureichend, um Geschlechterdifferenzen abzubauen.
http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/ge...eine-diskussion


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#677

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 20.04.2013 17:23
von Willie (gelöscht)
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Zum ersten Argument: Gender Mainstreaming ist überflüssig
Arbeit, Einkommen und Macht sind (noch) nicht gleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Gender Mainstreaming soll daher der Herstellung geschlechtergerechter Rahmenbedingungen und Strukturen dienen, unter denen diese Unterschiede nicht mehr existieren. Das Alltagsverständnis von Geschlecht geht aber von grundsätzlichen Differenzen zwischen den Geschlechtern aus, die als Begründung für die ungleiche Verteilung dienen können. Es besagt:

* Ob jemand Mann oder Frau ist, wird durch körperliche Merkmale eindeutig bestimmt.
* Es gibt nur zwei Geschlechter.
* Jeder Mensch ist entweder Mann oder Frau.
* Ein Mensch ändert sein Geschlecht nicht.
* Das Geschlecht eines Menschen prägt sein Verhalten.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden als natürlich angesehen. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen werden aus dem Wesen der Geschlechter abgeleitet. Dagegen basiert ein - den Ergebnissen der Geschlechterforschung verbundenes - Verständnis von Geschlecht auf völlig anderen Annahmen:

Zu 1: Ob jemand Mann oder Frau ist, wird durch körperliche Merkmale eindeutig bestimmt.
Das Alltagsverständnis geht davon aus, dass die Bestimmung des Geschlechts aufgrund der Körpermerkmale immer eindeutig ist. Diese Sicherheit wird jedoch nur dadurch erreicht, dass ausschließlich auf die äußeren Geschlechtsmerkmale Bezug genommen wird. Die neuere Biologie kennt jedoch mindestens vier Kriterien zur Geschlechtsbestimmung: die äußeren Genitalien, die inneren Fortpflanzungsorgane, die Chromosomen und die Hormone. Damit schwindet die Eindeutigkeit, mit der eine einzelne Person entweder als Mann oder als Frau kategorisiert wird. Den vielfältigen Bestimmungsmöglichkeiten, die die Biologie heute bietet, würde es weitaus mehr entsprechen, einer Person - anstatt der bipolaren Bestimmung als Mann oder Frau - in einem mehrdimensionalen Geschlechterraum eine je spezifische Position zuzuordnen.

Zu 2: Es gibt nur zwei Geschlechter.
Die vermeintliche Sicherheit des Alltagsverständnisses, nach der es nur zwei Geschlechter geben kann, beruht auf den Erfahrungen in einem bestimmten Kulturkreis. Wer den Blick erweitert, findet in anderen Gesellschaften oder in der Vergangenheit durchaus andere Geschlechtersysteme. Ethnologische Studien verweisen darauf, dass das System der Zweigeschlechtlichkeit nicht in allen Kulturen verankert ist. Darüber hinaus zwingt das zunehmende Wissen über Intersexualität dazu, die binäre Geschlechterrealität in Frage zu stellen. So hat beispielsweise Australien im Jahr 2011 eine dritte Geschlechtskategorie in Reisepässen eingeführt und auch der Deutsche Ethikrat hat im Februar 2012 in seiner Stellungnahme zur Situation intersexueller Menschen die Einführung eines dritten Geschlechts gefordert[1].

Zu 3: Jeder Mensch ist entweder Mann oder Frau.
Drei von 1000 Neugeborenen weisen "Irritationen" auf, weil ihre Genitalien nicht eindeutig ausgeprägt sind. Intersexuelle Menschen werden aus medizinischer Perspektive, die durch die herrschende Zweigeschlechtlichkeit geprägt ist, als pathologisch angesehen: operativ wird sofort vereindeutigt, was zunächst unklar erschien. Dass in jedem Individuum männlich und weiblich zugeordnete Anteile existieren, wird von tiefenpsychologischen Denk- und Therapierichtungen sogar vorausgesetzt. Die Reifung einer Person wird darin gesehen, dass sie in der Lage ist, ihre männlichen und weiblichen Anteile zu vereinen, zu integrieren. Die Frage nach den männlich oder weiblich konnotierten Anteilen einer Person ist damit dem Stand der Erkenntnisse weitaus angemessener als die polare Zuweisung als Mann oder Frau.

Zu 4: Ein Mensch ändert sein Geschlecht nicht.
Diese Annahme wird durch das Phänomen der Transsexualität widerlegt. Transsexuelle Menschen lehnen die für ihren Körper vorgesehene Definition des Geschlechts ab. Schillernde Geschlechterpräsentationen, das Experimentieren mit als weiblich und männlich bezeichneten Elementen sind im künstlerischen Raum verbreitet. Die Travestie ist Ausdruck einer Praxis, die gängige Geschlechterordnung als kulturelles Phänomen zu identifizieren, indem sie einfach umgekehrt wird. Das Spiel mit dem Geschlecht hat provozierende Wirkung, ein Beleg für die Tiefe, in der die kulturellen Konstruktionen verankert sind. Andererseits ist das Zulassen einer Vielfalt geschlechtlicher Präsentationen ein gesellschaftlicher Fortschritt, weil sich starre Normierungen auflösen und erlaubt wird, was Menschen leben möchten.

Zu 5: Das Geschlecht eines Menschen prägt sein Verhalten.
Eine direkte Beeinflussung des Verhaltens durch das Geschlecht würde voraussetzen, dass mit männlichen oder weiblichen Körpermerkmalen ganz bestimmte, sich gegenseitig ausschließende Dispositionen verbunden sind. Eine direkte Entsprechung zwischen biologischen Gegebenheiten - und selbst die sind ja nicht eindeutig - und dem Verhalten gibt es jedoch nicht. Die Ergebnisse vieler Studien zu Einstellungen und Verhalten zeigen, dass die Unterschiede innerhalb der Gruppe der Frauen und innerhalb der Gruppe der Männer mindestens genauso groß sind wie die Unterschiede, die zwischen der Gruppe der Männer und der Gruppe der Frauen bestehen. Und die statistische Betrachtung von Durchschnittswerten darf nicht zu dem Schluss führen, dass ein festgestellter Unterschied zwischen der Gruppe der Männer und der Gruppe der Frauen auf jede einzelne Frau und jeden einzelnen Mann zutrifft.

Zusammengefasst: Das Alltagsverständnis von Geschlecht widerspricht nicht nur den Erkenntnissen der Geschlechterforschung, der darin enthaltene Biologismus führt auch dazu, dass die realen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten im Geschlechterverhältnis nicht erkannt werden. Wird aber die Vielfalt und Uneindeutigkeit von Geschlecht vorausgesetzt, müssen alle Ungleichheiten, die über das Geschlecht zu entschlüsseln sind, zum Gegenstand politischer Veränderung gemacht und Gender Mainstreaming als Instrument genutzt werden.
http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/ge...-diskussion?p=1


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#678

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 20.04.2013 17:26
von Willie (gelöscht)
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Zum zweiten Argument: Gender Mainstreaming ist kontraproduktiv
GM hat seine Wurzeln in der Enttäuschung politisch engagierter Frauen über die Ergebnisse der internationalen Entwicklungspolitik. Sie fanden sich stets in der Position von Bittstellerinnen, die immer wieder Forderungen nach mehr Geschlechtergerechtigkeit an ihre Regierungen stellten. Sie erkannten, dass das Aufstellen einer gleichstellungspolitischen Agenda, also die Definition von Zielen, nicht ausreicht, diese Ziele auch in politisches Handeln umzusetzen. Im Abschlussdokument der Weltfrauenkonferenz 1995 konnten die Frauen durch die Verankerung von GM erstmals ihre Regierungen verpflichten, die frauenpolitische Agenda auch in einer bestimmten Weise, nämlich mit dem Verfahren GM, umzusetzen. Dieser Blick auf die Herkunft ist wichtig: Er belegt, dass GM als ein Instrument zur Umsetzung einer frauenpolitischen Agenda entstanden ist und nicht die Definition des Zieles selbst ist. Die Zieldefinition bleibt bei der Anwendung auch heute dem jeweiligen politischen Raum überlassen. GM ist ein Verfahren zur Erreichung geschlechterpolitischer Zielsetzungen und offen für verschiedene geschlechterpolitische Optionen. Deshalb bestimmen die Zielsetzungen, ob die Differenz zwischen den Geschlechtern vergrößert wird oder nicht, nicht das Verfahren als solches.

GM bedeutet konkret, dass eine Genderanalyse erstellt wird, mit der die Auswirkungen geplanter Maßnahmen auf die Lebenssituation von Männern und Frauen geprüft werden. Dabei muss in vielen Fällen zunächst eine Bestandsaufnahme dieser Lebenssituation vorgenommen werden, was oft durch reines Zählen nach Frauen und Männern ("Sex counting") geschieht. Das Ergebnis dieses ersten Schrittes, wenn es eine quantitative Differenz zwischen Männern und Frauen zeigt, muss aber im zweiten Schritt interpretiert werden. Dabei sind die geschlechtsbezogenen Lebensbedingungen und Rollenerwartungen in den Blick zu nehmen. Wenn die geplante Maßnahme dazu beiträgt, dass diese verstärkt werden oder nicht verändert werden, kann die Maßnahme bei entsprechender Zielsetzung nicht durchgeführt werden oder muss verändert werden. Der Kern von Genderanalysen in GM-Prozessen liegt in der Wende der Blickrichtung der Analyse von den Personen hin zu den Strukturen und Mechanismen, die dazu führen, dass genderspezifische Lebens- und Arbeitssituationen für Personen des einen und des anderen Geschlechtes überhaupt entstehen und aufrecht erhalten werden können. Wer empirisch reale Unterschiede zwischen Männern und Frauen feststellt, wird im Rahmen von GM-Prozessen geradezu herausgefordert, etwas zu tun, um die Unterschiede im Sinne der geschlechterpolitischen Zielsetzungen abzubauen. Die Warnung, dabei Stereotype zu verfestigen, ist berechtigt, der unterstellte Automatismus existiert jedoch nicht.

Denjenigen, die das erste Argument vertreten (GM ist überflüssig) gilt es also, ein angemesseneres Verständnis von Geschlecht zu vermitteln, mit denjenigen, die für das zweite Argument (GM ist kontraproduktiv) stehen, gilt es, zielführende Anwendungsoptionen von GM zu entwickeln.
http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/ge...-diskussion?p=1



zuletzt bearbeitet 20.04.2013 17:27 | nach oben springen

#679

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 20.04.2013 19:45
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #676
Gender Mainstreaming: überflüssig oder kontraproduktiv? Eine Diskussion
Kritik an der Strategie des Gender Mainstreaming gibt es aus unterschiedlichen Richtungen: Die einen halten sie für überflüssig, weil sie geschlechtsspezifische Unterschiede als naturgegeben betrachten, die anderen halten sie für kontraproduktiv, weil sie befürchten, dass dadurch Geschlechterrollen eher manifestiert denn aufgelöst werden. Der Beitrag beschäftigt sich mit beiden Argumenten.

Widerstände gegen Gender Mainstreaming (GM) - gegen das Verfahren aber auch gegen die Umsetzung - sind vielfältig. Im Folgenden sollen zwei Argumente diskutiert werden, die von sehr verschiedenen Seiten vorgebracht werden. Die einen, einem verbreiteten Alltagsverständnis von Geschlecht folgend, halten GM für überflüssig: Reale Differenzen zwischen den Geschlechtern sehen sie als Folge natürlicher Geschlechterunterschiede und können deshalb auch keine Ungerechtigkeiten darin entdecken. Andere, vor allem aus dem wissenschaftlichen Bereich, gehen von einem fortschrittlichen Geschlechterverständnis aus und sehen in GM ein problematisches Potential zur Stereotypisierung und Homogenisierung. Sie behaupten, dass die bei der Umsetzung von GM vorzunehmenden Genderanalysen automatisch wieder zu den Kategorien "Mann" und "Frau" zurückführten, die es geschlechterpolitisch gerade aufzulösen gelte. Sie kritisieren also das Instrument GM als unzureichend, um Geschlechterdifferenzen abzubauen.
http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/ge...eine-diskussion

Vom Standpunkt der queer-Theorie ist GM in der Tat kontraproduktiv; deswegen hat sich Butler ja davon distanziert, auch wenn sie immer noch als Wegbereiterin angesehen wird. btw, als ich eine Feministin auf die Aporien des GM aufmerksam machte, warf sie mir vor, ich sähe das so mit meiner "männlichen Logik". :-)

Zitat von Willie im Beitrag #677
Zum ersten Argument: Gender Mainstreaming ist überflüssig
Arbeit, Einkommen und Macht sind (noch) nicht gleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Gender Mainstreaming soll daher der Herstellung geschlechtergerechter Rahmenbedingungen und Strukturen dienen, unter denen diese Unterschiede nicht mehr existieren. Das Alltagsverständnis von Geschlecht geht aber von grundsätzlichen Differenzen zwischen den Geschlechtern aus, die als Begründung für die ungleiche Verteilung dienen können. Es besagt:

* Ob jemand Mann oder Frau ist, wird durch körperliche Merkmale eindeutig bestimmt.
* Es gibt nur zwei Geschlechter.
* Jeder Mensch ist entweder Mann oder Frau.
* Ein Mensch ändert sein Geschlecht nicht.
* Das Geschlecht eines Menschen prägt sein Verhalten.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden als natürlich angesehen. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen werden aus dem Wesen der Geschlechter abgeleitet. Dagegen basiert ein - den Ergebnissen der Geschlechterforschung verbundenes - Verständnis von Geschlecht auf völlig anderen Annahmen:

Zu 1: Ob jemand Mann oder Frau ist, wird durch körperliche Merkmale eindeutig bestimmt.
Das Alltagsverständnis geht davon aus, dass die Bestimmung des Geschlechts aufgrund der Körpermerkmale immer eindeutig ist. Diese Sicherheit wird jedoch nur dadurch erreicht, dass ausschließlich auf die äußeren Geschlechtsmerkmale Bezug genommen wird. Die neuere Biologie kennt jedoch mindestens vier Kriterien zur Geschlechtsbestimmung: die äußeren Genitalien, die inneren Fortpflanzungsorgane, die Chromosomen und die Hormone. Damit schwindet die Eindeutigkeit, mit der eine einzelne Person entweder als Mann oder als Frau kategorisiert wird. Den vielfältigen Bestimmungsmöglichkeiten, die die Biologie heute bietet, würde es weitaus mehr entsprechen, einer Person - anstatt der bipolaren Bestimmung als Mann oder Frau - in einem mehrdimensionalen Geschlechterraum eine je spezifische Position zuzuordnen.

Zu 2: Es gibt nur zwei Geschlechter.
Die vermeintliche Sicherheit des Alltagsverständnisses, nach der es nur zwei Geschlechter geben kann, beruht auf den Erfahrungen in einem bestimmten Kulturkreis. Wer den Blick erweitert, findet in anderen Gesellschaften oder in der Vergangenheit durchaus andere Geschlechtersysteme. Ethnologische Studien verweisen darauf, dass das System der Zweigeschlechtlichkeit nicht in allen Kulturen verankert ist. Darüber hinaus zwingt das zunehmende Wissen über Intersexualität dazu, die binäre Geschlechterrealität in Frage zu stellen. So hat beispielsweise Australien im Jahr 2011 eine dritte Geschlechtskategorie in Reisepässen eingeführt und auch der Deutsche Ethikrat hat im Februar 2012 in seiner Stellungnahme zur Situation intersexueller Menschen die Einführung eines dritten Geschlechts gefordert[1].

Zu 3: Jeder Mensch ist entweder Mann oder Frau.
Drei von 1000 Neugeborenen weisen "Irritationen" auf, weil ihre Genitalien nicht eindeutig ausgeprägt sind. Intersexuelle Menschen werden aus medizinischer Perspektive, die durch die herrschende Zweigeschlechtlichkeit geprägt ist, als pathologisch angesehen: operativ wird sofort vereindeutigt, was zunächst unklar erschien. Dass in jedem Individuum männlich und weiblich zugeordnete Anteile existieren, wird von tiefenpsychologischen Denk- und Therapierichtungen sogar vorausgesetzt. Die Reifung einer Person wird darin gesehen, dass sie in der Lage ist, ihre männlichen und weiblichen Anteile zu vereinen, zu integrieren. Die Frage nach den männlich oder weiblich konnotierten Anteilen einer Person ist damit dem Stand der Erkenntnisse weitaus angemessener als die polare Zuweisung als Mann oder Frau.

Zu 4: Ein Mensch ändert sein Geschlecht nicht.
Diese Annahme wird durch das Phänomen der Transsexualität widerlegt. Transsexuelle Menschen lehnen die für ihren Körper vorgesehene Definition des Geschlechts ab. Schillernde Geschlechterpräsentationen, das Experimentieren mit als weiblich und männlich bezeichneten Elementen sind im künstlerischen Raum verbreitet. Die Travestie ist Ausdruck einer Praxis, die gängige Geschlechterordnung als kulturelles Phänomen zu identifizieren, indem sie einfach umgekehrt wird. Das Spiel mit dem Geschlecht hat provozierende Wirkung, ein Beleg für die Tiefe, in der die kulturellen Konstruktionen verankert sind. Andererseits ist das Zulassen einer Vielfalt geschlechtlicher Präsentationen ein gesellschaftlicher Fortschritt, weil sich starre Normierungen auflösen und erlaubt wird, was Menschen leben möchten.

Zu 5: Das Geschlecht eines Menschen prägt sein Verhalten.
Eine direkte Beeinflussung des Verhaltens durch das Geschlecht würde voraussetzen, dass mit männlichen oder weiblichen Körpermerkmalen ganz bestimmte, sich gegenseitig ausschließende Dispositionen verbunden sind. Eine direkte Entsprechung zwischen biologischen Gegebenheiten - und selbst die sind ja nicht eindeutig - und dem Verhalten gibt es jedoch nicht. Die Ergebnisse vieler Studien zu Einstellungen und Verhalten zeigen, dass die Unterschiede innerhalb der Gruppe der Frauen und innerhalb der Gruppe der Männer mindestens genauso groß sind wie die Unterschiede, die zwischen der Gruppe der Männer und der Gruppe der Frauen bestehen. Und die statistische Betrachtung von Durchschnittswerten darf nicht zu dem Schluss führen, dass ein festgestellter Unterschied zwischen der Gruppe der Männer und der Gruppe der Frauen auf jede einzelne Frau und jeden einzelnen Mann zutrifft.

Zusammengefasst: Das Alltagsverständnis von Geschlecht widerspricht nicht nur den Erkenntnissen der Geschlechterforschung, der darin enthaltene Biologismus führt auch dazu, dass die realen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten im Geschlechterverhältnis nicht erkannt werden. Wird aber die Vielfalt und Uneindeutigkeit von Geschlecht vorausgesetzt, müssen alle Ungleichheiten, die über das Geschlecht zu entschlüsseln sind, zum Gegenstand politischer Veränderung gemacht und Gender Mainstreaming als Instrument genutzt werden.
http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/ge...-diskussion?p=1
Ich schrieb von einer Umbestimmung des anthropologischen Seins.



zuletzt bearbeitet 20.04.2013 20:06 | nach oben springen

#680

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 00:40
von Willie (gelöscht)
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Stellt ihn vom Platz!
Eine rote Karte für Volker Zastrows geschlechterpolitische Rhetorik der Diffamierung

Von Andrea Geier

Worüber gesprochen wird und worüber zu sprechen wäre
"Es wäre ehrlich gesagt leicht, sich darüber lustig zu machen. Aber doch billig" schrieb Volker Zastrow, verantwortlicher FAZ-Redakteur für den Bereich "Die Gegenwart", in einer Rezension von Joschka Fischers Buch "Mein langer Lauf zu mir selbst" (2001) anlässlich des Wahlkampfes im Jahr 2004 und lobte: "Das Buch liest sich insgesamt gar nicht schlecht, auch häufig schön selbstironisch."

Das lässt sich von Zastrows in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 19. Juni 2006 erschienenen Artikel "Politische Geschlechtsumwandlung" nicht sagen. Im Untertitel fällt der Begriff Gender Mainstreaming und es wird suggeriert, in diesem ganzseitigen Beitrag ginge es um eine ausführliche Auseinandersetzung mit der betreffenden Politik, den Zielen der Gleichstellungspolitik anlässlich der Umsetzung der Antidiskriminierungs-Richtlinie der EU in nationales Recht und die Frage, welche Mittel zur Durchsetzung dieser Ziele eigentlich sinnvoll, gesellschaftspolitisch wünschenswert und durchsetzbar sind.

Das ist eine wichtige und notwendige Debatte. Auch viele Wissenschaftler/innen, die sich mit Geschlechtertheorien beschäftigen, haben bedenkenswerte Vorbehalte gegen bestimmte politische Instrumente zur Durchsetzung einer geschlechtersensiblen und geschlechtergerechten Politik. All das interessiert Volker Zastrow aber überhaupt nicht: Weder die konkrete Ausgestaltung des Gesetzes noch seine befürchteten oder erwünschten Auswirkungen und schon gar nicht die grundsätzliche, breite und kontrovers geführte Debatte innerhalb der (feministischen) Geschlechterforschung über Ziele und Mittel von Gleichstellungspolitik finden in seinem Artikel Erwähnung. Das ist einfach zu erklären: Hätte sich Volker Zastrow damit beschäftigt, würden die Frontlinien verschwimmen, die der Autor dringend braucht: für einen regelrechten Feldzug gegen Feministinnen und Homosexuelle.

Der Titel "Politische Geschlechtsumwandlung" gilt ihm als Übersetzung für Gender Mainstreaming und suggeriert mancher/manchem noch eine augenzwinkernde Polemik, die dem nachfolgenden Text leider vollständig abgeht. Selbstironie? Fehlanzeige. Kurz gefasst lautet Zastrows zentrale Aussage: Die feministische Bewegung ist eine gefährliche Veranstaltung von Lesbierinnen, die seit jeher daran arbeiten, einen groß angelegten politischen Angriff gegen die Grundwerte der Gesellschaft zu führen.

Darüber könnte man sich lustig machen, wenn es der Mensch am Nebentisch einer Kneipe von sich gäbe. "Dass es so was noch gibt", würde man ungläubig staunend sagen und möglicherweise Artenschutz für eine aussterbende Spezies fordern. Gegen solche Verschwörungstheorien anzugehen, wäre an so einem Ort jedenfalls zu billig. Man würde einen Blick auf die am Tisch stehenden geleerten Bierkrüge werfen und es gut sein lassen. Leider erschien die Stammtischrede, um die es hier geht, aber in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", es ist keine kurze Glosse, sondern ein ganzseitiger Artikel, der als ernstgemeinter Debattenbeitrag auftritt. Im übrigen schön illustriert mit einer Mutter-Kind-Zeichnung von Anke Feuchtenberger.

Natürlich regt sich an dieser Stelle ein Verdacht: Fällt man, wenn man darauf eingeht, nicht auf eine gewollte Provokation herein, die einfach nur das Spektrum dessen auslotet, was man in der Geschlechterdebatte mittlerweile sagen darf? Wird Volker Zastrow nicht feixend in der Redaktion stehen und sich freuen, dass eine angebissen hat? Werden sie gemeinsam über diese Aufregung lachen und behaupten, doch nur extreme Standpunkte einer Debatte artikuliert zu haben, die man ja so nie auf die politische Agenda setzen würde? Selbst wenn gelacht werden sollte, ist dieser Verdacht leider unbegründet. Der Artikel will keine Polemik sein, die extremen Standpunkten nur ein Forum bietet, keine gezielte Provokation, die eine wichtige Debatte anstoßen will, sich aber letztlich von den vertretenden Standpunkten zumindest ein Stück weit distanziert. Volker Zastrow meint es bitter ernst mit seinen Diffamierungen. Daher nehmen wir den Text so ernst, wie er gemeint ist, suchen nach Argumenten und halten nach Thesen und ihren Begründungen Ausschau. Zuvor aber empfiehlt sich ein kurzer Blick darauf, was diesem Artikel vorausging: auf die publizistischen Geschlechterdebatten und Zastrows eigene Beiträge dazu. Dabei zeigt sich, dass Zastrows jüngster Artikel nur die Langfassung verstreuter früherer Ausfälle des Autors ist. Mit "Politische Geschlechtsumwandlung" zeigt er, in welche Abgründe sein persönlicher "Lauf zu sich selbst" führt.

Von Steilpässen und Blutgrätschen oder: Zastrow tritt nach
Debatten um die Geschlechterverhältnisse beschäftigen die Publizistik schon einige Monate intensiv. Es geht um die demografische Entwicklung Deutschlands und den Kindermangel, die angeblich so überdurchschnittlich oft kinderlosen Akademikerinnen und den Zeugungsstreik der Männer, den Beschluss zur Einführung des Elterngeldes durch die große Koalition und den vorangegangenen Streit um die 'Vätermonate' sowie, last but not least, die Antidiskriminierungsrichtlinie der EU und deren Umsetzung in nationales Recht. Da ist es kein Wunder, dass manche/mancher grundsätzlicher wird und öffentlich zur Diskussion stellt, was die Emanzipationsbewegung denn Frauen und Männern nun eigentlich an Chancen und Risiken bisher gebracht hat und welche Veränderungen zukünftig noch erwartbar sind. Dabei ging es im Juni vor allem um die Männer. Die Wochenzeitung "Die Zeit" hat sich der Frage "Was ist männlich?" gestellt (14. Juni) und ließ, ganz in der liberalen Tradition des Blattes, zwei darüber streiten, ob Männer oder Frauen letztlich mehr vom Umbruch der Geschlechterrollen profitieren werden. Der auf seine Weise ins 'Grundsätzliche' der Geschlechterverhältnisse vorstoßende Artikel von Volker Zastrow nimmt dagegen eine Stoßrichtung auf, die Christian Schwägerl am Anfang des Monats schon in seinem Artikel "Frau überholt rechts. Sind Männer das schwächere Geschlecht der Zukunft?" ("Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 7. Juni 2006) vorgelegt hat. Der Doppelpass gegen die Emanzipationsbewegung hat einen drohenden Unterton: "Frauen, ihr werdet schon sehen, was ihr von der Emanzipation habt!" Das klang so:

"Ihnen [den Frauen; A.G.] wird die Welt zu Füßen liegen, aber sie werden zugleich ganz neue Erfahrungen machen: Es ist nicht schöner, von einer Chefin zusammengefaltet zu werden. Für ausbleibenden Aufstieg steht die Ausrede von der Benachteiligung der Frau nicht länger zur Verfügung. Und vorbei sind die Zeiten, in denen man auch wieder aufhören kann mit der Arbeit, weil ja der Mann da ist."

Das sind Aussagen, die man mit Ausrufungszeichen (sic!) nur so spicken müsste. Symptomatisch sind die Prämissen: Frauen wollen angeblich den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen nur, weil sie der falschen Hoffnung anhängen, dass sie es bei Chefinnen besser hätten. Der unausgesprochene, aber mit der 'Aufdeckung' dieses 'Irrtums' nahegelegte Umkehrschluss lautet dann: Da Frauen keineswegs qua Geschlecht bessere Chefinnen sind, gibt es eigentlich keinen Grund, sich für eine verstärkte Präsenz von Frauen in Führungspositionen stark zu machen. Das können dann doch weiterhin die Männer übernehmen! Und das laute glückliche Seufzen von Frauen, die endlich aufhören können zu arbeiten, wenn "der Mann da ist" - soll heißen: wenn sie heiraten? - hat bisher außer Herrn Schwägerl wohl kaum einer vernommen. Eher bekannt ist, dass Frauen aufhören zu arbeiten, um sich der Kindererziehung zu widmen, und dass dies oftmals eine rein pragmatische Entscheidung ist, weil sie in der Regel weniger verdienen als ihre (Ehe-)Männer. Und ebenfalls bekannt ist, dass diejenigen, die nach der Erziehungszeit in den Beruf zurück wollen, es oftmals schwer haben, wieder eine Anstellung zu finden, die ihren Fähigkeiten und dem Status ihrer früheren Tätigkeit entspricht. Aber soweit in die Tiefen der Realität will sich Schwägerl ganz offensichtlich nicht begeben.

Auch Zastrow möchte das nicht, der diesen Steilpass annimmt und knapp zwei Wochen später in eine Blutgrätsche gegen den Feminismus verwandelt. Dass der Artikel so ausführlich geraten ist, hat vor allem damit zu tun, dass Zastrow gründlichere Auskunft über Auffassungen geben wollte, die er vorher nur hat durchblicken lassen. In seinem Leitartikel "Löwe, Panther, Pilz" vom 23. Mai dieses Jahres hat er schon einmal deutliche Worte für das Gleichbehandlungsgesetz gefunden. Auch hier begegnet bereits das Bild der "Geschlechtsumwandlung", allerdings noch nicht als Übersetzung für Gender Mainstreaming, sondern als Bild für den Zustand von CDU/CSU. Unter Angela Merkel müssten, so Zastrows Diagnose, die "christlichen Schwesterparteien" ohnmächtig mit ansehen, wie sie umoperiert werden: "Die Gemütslage gleicht der eines bereits ruhiggestellten Blinddarmpatienten, der auf dem Operationstisch zäh erfaßt, daß hier seine Geschlechtsumwandlung geplant wird. [...] Ganz kühne Abgeordnete erwägen sogar ihr Fernbleiben bei einschlägigen Abstimmungen, etwa über den unsäglichen Entwurf des Gleichbehandlungsgesetzes."

Auch im jüngsten Artikel sind es die Abgeordneten der konservativen Schwesterparteien, denen Zastrows ganzes Mitleid gilt: "Abgeordnete mit einem herkömmlichen Familienbild (Vater, Mutter und Kinder bilden die Familie) fragen sich fast verzweifelt, woher das alles kommt und warum es, obwohl kaum jemand dafür zu sein scheint, gleichsam unwiderstehlich über die Politik hereinbricht." Die Beschreibung, was da 'hereinbricht', hat allerdings nur bedingt mit der Frage zu tun, was Gleichberechtigung bedeuten könnte. Denn es geht Zastrow nicht darum, wie Elternschaft und Berufstätigkeit im konkreten Alltag verbunden werden können. Vielmehr spricht er ganz offen nur über das "Familienbild", das gerettet werden müsse. In "Politische Geschlechtsumwandlung" steigert sich dies zur Formulierung, Mutterschaft sei ein "urgewaltiger Topos in Kunst, Literatur und Religion, der im Innersten der meisten Menschen beim Gedanken an die eigene Mutter widerhallt." Ob das immer so angenehm ist, was bei diesem Gedanken widerhallt, ist die Frage. Unübersehbar dagegen ist, dass es hier nicht um die soziale Realität von Familien geht, oder darum, wie der Staat die Rahmenbedingungen dafür verbessern könnte. Es geht um die Rettung eines "Topos" und Familien-"Bildes". Und zu dieser Rettung gehört für Zastrow auch, dass der Gegner klar markiert wird: Die Homosexuellen.

Das ist nicht ganz neu. Anlässlich des 'Kannibalen'-Falles und der Schwierigkeiten der Justiz, einen Menschen zu verurteilen, der einen anderen mit dessen Einverständnis tötet und verspeist, dachte Zastrow laut darüber nach, wie unsere Gesellschaft mit Perversionen umgeht. In seinem Kommentar "Fressen und fressen lassen" ("Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 13. Dezember 2003) stellt er fest, dass "pervers" "verdreht, umgedreht, abgedreht" bedeute, und dass dieser Begriff nahezu "abgeschafft" sei. Das eigentliche Problem aber ist nach Zastrows Ansicht, dass der Begriff für die falschen Phänomene gebraucht wird: "Eine Perversion, die diese Gesellschaft gerade noch als solche einzuordnen scheint, ist die Pädophilie - wobei jedoch deren empirisch erschlagend belegter Zusammenhang zur eben erst dem Spektrum des Perversen entrückten Homosexualität fast ganz verleugnet wird." Hier wird auch nicht ein schlagender Beweis angeführt. Zastrow stellt lediglich fest, was für ihn der Fall ist, und daraus leitet sich implizit, aber unmissverständlich die Forderung ab, Homosexualität wieder als das zu benennen, was sie seiner Ansicht nach ist: pervers.

Argumentatio ad hominem: Sexuelle Orientierung = perverse Gleichstellungspolitik
Schriebe Zastrow eine kleine Anleitung zur Rhetorik der Diffamierung, hießen ihre wichtigsten Punkte: Behaupte, dass die Zusammenhänge, um die es dir geht, allgemein bekannt und sonnenklar sind, aber bisher unausgesprochen geblieben sind. Gerade wenn dein Argument offenkundig absurd ist, wäre es ein Fehler, es argumentativ stützen zu wollen. Streue vielmehr immer wieder Bemerkungen in den Text ein, die deiner These zuarbeiten, so dass im Gesamteindruck die Leser/innen das Gefühl bekommen, du hättest ihnen deine Thesen bewiesen.

In Zastrows Fall bedeutet das unter anderem, dass die sexuelle Orientierung verschiedener Menschen, die sich in Fragen der Geschlechterpolitik engagieren und/oder Geschlechtertheorie betreiben, erwähnt wird - allerdings nur, wenn es sich um Homosexuelle handelt. Zunächst aber zu Zastrows wichtigsten Thesen. Sie beziehen sich auf den Zusammenhang von Familie und Erwerbsarbeit und auf die Entwicklung der Geschlechterpolitik. Erstens: Mütter werden von der Politik zur Erwerbsarbeit genötigt, wollen das aber gar nicht. Mutterschaft und Erwerbsarbeit sind unvereinbar. Zweitens: Geschlechtertheorie und Geschlechterpolitik sind eine Erfindung von Homosexuellen, vor allem von Lesbierinnen. Wer als Frau Gleichstellungspolitik vertritt, ist entweder Lesbierin oder fällt auf lesbische Propaganda herein. Drittens: Die gesamte heutige Familienpolitik lässt sich von Homosexuellen instrumentalisieren und verhilft damit allein deren Zielen zur Durchsetzung, also der Zerstörung der wichtigsten gesellschaftlichen Werte (Familie als Vater, Mutter, Kind).

Diese Thesen werden immer wieder miteinander verbunden: "Aber maßgebliches gesellschaftliches Ziel bleibt nach wie vor die von Alice Schwarzer angestrebte Abschaffung der Hausfrau, genauer: der Hausfrau und Mutter, deren Doppelaufgabe mit einer zusätzlichen Vollzeitberufstätigkeit kaum zu vereinbaren ist." An dieser Passage ist nicht die Darstellung Alice Schwarzers interessant, sondern die eher unauffällige Definition einer "Doppelaufgabe" von Frauen. Sie ist Dreh- und Angelpunkt der These, dass (heterosexuelle) Frauen gar nicht arbeiten wollen, auch wenn dies an keiner Stelle explizit begründet wird. Die "Doppelbelastung" besteht darin, Hausfrau und Mutter zu sein, das heisst sich um einen Mann im gemeinsamen Haushalt und um die Kinder zu kümmern. Die einfache Aufgabe wäre nach Zastrow also, dass sich eine Frau um ihren Mann kümmert. Dazu kann als zweites die Mutterschaft kommen. Die bekannte Klage über die "Doppelbelastung", die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf meint, wäre daher in Zastrows Augen eine Dreifachbelastung - eine absolute Überforderung, der sich keine vernünftige Frau aussetzen würde. Das zu sagen, wäre offenkundig absurd, weshalb es Zastrow auch unterlässt. Trotzdem macht diese Stelle wie andere in diesem Artikel klar, dass die Erwerbsarbeit von Müttern unmöglich deren eigenes Wunschziel sein kann.

Heterosexuelle Frauen werden nach Zastrows Ansicht daher von mehreren Seiten getäuscht. Dazu gehört zunächst einmal der Feminismus, aber auch die Arbeitsmarktpolitik:

"Die geplanten Veränderungen gehören aber haushalts- und gesetzestechnisch teilweise auch zum Ministerium für Arbeit und Soziales, das vom vormaligen SPD-Vorsitzenden Müntefering geführt wird. Denn der eigentliche, aber selten offen dargelegte Zweck dieser Politik ist die Erhöhung der Frauenerwerbsquote. Die Gleichstellung von Mann und Frau soll durch die Vollbeschäftigung beider verwirklicht werden." Abgesehen davon, dass Vollbeschäftigung eigentlich auch in der SPD nicht mehr für eine realistische Zielvorgabe gehalten wird, ist die Frage, worin hier der Pferdefuß für Frauen liegen sollte, der angeblich verschleiert wird. Es wird nur nahegelegt, dass Frauen irgendwie von der Politik benutzt werden. Dass Frauen (und nicht Männer) Verlierer der Gleichstellungspolitik sein sollen, ergibt nur Sinn, wenn man die erwähnte Prämisse hinzu nimmt, dass Frauen die Erwerbsarbeit aufgezwungen wird.

Dass die Frauen diese Zusammenhänge selbst nicht sehen, sondern glauben, mit den politischen Anstrengungen für eine geschlechtergerechte Gesellschaft und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie würden ihr eigenen Ziele vertreten, ist nach Zastrow die Schuld des Feminismus. Frauen - gemeint sind in dieser Argumentationslogik 'selbstverständlich' heterosexuelle Frauen - werden von Lesbierinnen getäuscht. Diese legten nicht offen, dass sie seit jeher auf die Vernichtung heterosexueller Lebensstile hinarbeiteten - und damit gegen die angeblichen eigentlichen Ziele von (heterosexuellen Frauen). Man könnte nun auf die lange Geschichte des Feminismus, die weit vor der Schwulen- und Lesbenbewegung beginnt, verweisen. Aber diese dürfte auch Volker Zastrow bekannt sein. Er braucht aber die Fixierung auf den Zusammenhang von Homosexualität und Geschlechterpolitik, weil er die Geschlechterpolitik direkt aus der sexuellen Orientierung ihrer Aktivistinnen ableiten will. Der wiederum nicht ausgesprochene Kurzschluss lautet: Die Geschlechterpolitik ist vollkommen pervertiert, und dies liegt daran, dass sie von Homosexuellen betrieben wird. Diese krude und niederträchtige These wird in unterschiedlicher Weise 'belegt'. Zunächst behauptet der Autor schlicht: "Der Zusammenhang zwischen Frauen- und Lesbenbewegung, der in der Politik der großen Koalition als Gleichstellungs- und Gleichbehandlungspolitik aufscheint, ist also durchweg biographischer Natur."

'Bewiesen' wird das dadurch, dass es im Verlauf des Artikels immer dann um die sexuelle Identität von feministischen Akteurinnen geht, wenn deren Standpunkte angegriffen werden. Eine der 'schönsten' Stellen betrifft die bekannte Philosophin Judith Butler. Wer hätte gedacht, dass, wenn Feministinnen Foucault lesen, Homosexuelle unter sich sind?

"Die bedeutendsten intellektuellen Leitfiguren dieser Forschung sind der 1984 an Aids-Folgen verstorbene französische Philosoph Michel Foucault (geboren 1926) sowie die in Berkeley lehrende Amerikanerin Judith Butler (1959). Foucaults Aneignung durch den Feminismus ist verschiedentlich bemerkt worden, in erster Linie handelt es sich dabei aber um die Übernahme der Körper- und Identitätstheorien eines homosexuellen Mannes durch homosexuelle Frauen."

Wo anfangen? Dass es sehr unterschiedliche Feminismen und damit einhergehende Adaptationen von Foucaults Theorien gibt? Dass man Identitätstheorien, um die es hier geht, mitnichten mit der von Zastrow eigentlich angeprangerten Gleichstellungspolitik identifizieren kann? Damit wären wir wieder bei den eindeutigen Frontlinien, die Zastrow braucht, die es aber nicht gibt. Auffällig ist an diesem Abschnitt auch wieder ein Punkt, der scheinbar nichts zur Argumentation beiträgt. Ja, der französische Philosoph Michel Foucault hatte Aids. Das ist nun nicht neu, aber Volker Zastrow erwähnt es auch nicht deshalb, sondern weil damit ganz nebenbei die in Zastrows Augen so gefährliche Homosexualität noch mal ins Blickfeld gerückt wird - und welche Information machte dies anschaulicher als die tödlich verlaufende Krankheit Aids.

Die Strategie des Autors besteht darin, etwas zu suggerieren, nicht, etwas zu erklären. Daher erwähnt er - scheinbar ohne argumentativen Zusammenhang -, immer wieder solche 'Details'. Etwa, dass die 52jährige sozialdemokratische Europa-Abgeordneten "'Lissy' Gröner aus Langenfeld in Bayern" "Mitglied des Gleichstellungsausschusses" ist "und - in diesem Zusammenhang kaum weniger bedeutsam [!] - stellvertretendes Mitglied des Haushaltsausschusses, sodann der interfraktionellen Gruppen für 'Gay and Lesbian Rights' und 'Reproduktive Gesundheit' sowie der Deutsch-Griechischen Gesellschaft." Diese Reihung wird noch nicht jedem ganz einsichtig machen, was die Abgeordnete Gröner zum Feindbild qualifiziert. Daher erwähnt Zastrow hier noch einige andere Informationen: "Sie hat zwei erwachsene Kinder und ist geschieden. Sie lebt, wie es auf ihrer Homepage heißt, 'in Lebensgemeinschaft', ihr Wikipedia-Eintrag gibt an, daß sie seit 2005 mit einer Frau verheiratet sei."

Hier hört man geradezu ein Aufatmen. Eine Mutter von zwei Kindern, die sich für Gleichstellung und für Homosexuelle engagiert? Nicht doch, sie ist natürlich homosexuell! Und damit kommen wir zu Dr. Barbara Helfferich. Nein, von ihr behauptet Zastrow nicht, sie sei homosexuell. Das aber wäre ein wichtiges Argument für ihn, denn sie gehört zu seinen wichtigsten Feindbildern. Feministische Politik ohne homosexuelle Orientierung, das ist für Zastrow nur vorstellbar, wenn es um deutsche Politikerinnen geht, die sich instrumentalisieren lassen. Von Helfferich, die für die EU-Kommissarin Anna Diamantopoulou (zuständig für Beschäftigung und Soziales) arbeitete, weiß Zastrow aber zu berichten, dass sie eine der bedeutendsten "Netzwerkerinnen" des deutschen Feminismus sei und "Politik im Blut" habe, nämlich Karl Helfferich und Walther Schücking "zu ihren Vorfahren" zähle. Das Blut ist, wie wir schon wissen, ein gefährlicher Saft. Daher bleibt ihm als Ausweg nur, Helfferich in einem Umweg über ihre Meinung zu Schwarzer zu charakterisieren: Dass Helfferich deren sexuelle Orientierung "für allgemein bekannt und andererseits für unmaßgeblich" hält, findet Zastrow bemerkenswert. Seine eigentliche Lösung aber ist, das Klischee der im Privaten gescheiterten Karrierefrau zu bedienen: "Sie ist geschieden und bedauert, kinderlos zu sein. Zu Beginn ihres Berufslebens wollte sie Kriegsberichterstatterin werden." Gefährlich ist sie, soll das wohl heißen. Und die Warnung: "Kinder und Karriere, beides geht nicht", lässt sich hier auch noch einmal ins Bild setzen.

Absatz für Absatz könnte man auf diese Weise diffamierende Insinuationen und angebliche Widerlegungen von feministischer Politik und Geschlechtertheorie aus Zastrows Artikel herausarbeiten. Einen Höhepunkt stellen die Auslassungen zur kulturellen Konstruktion von Geschlecht dar. Diese Theorie sei vollkommen verfehlt, weil sie "der ursprünglichsten Wahrnehmung und Empfindung der meisten Menschen, den Religionen und naturwissenschaftlicher Forschung" widerstreitet. Abgesehen davon, dass sich im Gegenteil die naturwissenschaftliche Forschung sehr gut zur Begründung der kulturellen Konstruktion von Geschlecht heranziehen lässt - aber diese Forschungen nimmt Zastrow nicht wahr -, lässt sich mit der gottgegebenen Ordnung der Geschlechter heutzutage nicht besonders gut argumentieren. Darüber hinaus ist verblüffend, wie die Begründungen von Naturwissenschaft und Religion Hand in Hand gehen sollen. Dass individuelle Erfahrung und kulturelle Konstruktion keinen Widerspruch darstellen, passt auch nicht in Zastrows Weltbild: Dass wir die Welt zweigeschlechtlich wahrnehmen und die Geschlechtszugehörigkeit einer der wichtigsten Bausteine unserer Identität darstellt, ist aber der entscheidende Punkt der inkriminierten Theorie, die sich damit beschäftigt, wie Wahrnehmung und Körperlichkeit kulturell geformt sind.

Credo quia absurdum est!
Nimmt man Standpunkte ernst, die lächerlich wirken, setzt man sich der Gefahr aus, sich selbst lächerlich zu machen. Daher galt es hier vor allem, sich nicht auf das Niveau des Autors zu begeben. Wir haben Zastrow also nicht, was durchaus nahe gelegen hätte, auf die psychoanalytische Couch gelegt, um mit ihm über Verfolgungswahn zu sprechen und über eine heterosexuelle Identitätskrise. Wer immer wieder betonen muss, was 'normal' und 'unnormal' ist, wer immer wieder eine diffamierende Abgrenzung braucht, um sich selbst seiner Normalität zu versichern, der zeigt, dass er seiner selbst gerade nicht sicher ist. Was er am meisten fürchtet zu sein, muss er dämonisieren, in diesem Fall die Homosexualität. Dies hätte man unter Rückgriff auf Identitätstheorien breit ausführen können. Doch die Textlektüre war sprechend genug. Zastrows Rhetorik der Diffamierung bringt einen Text hervor, der lediglich vorgibt, eine argumentativ unterfütterte Auseinandersetzung zu führen. Ob man für oder gegen das Antidiskriminierungsgesetz ist, ist dabei für die Beurteilung von Zastrows Darstellung völlig unerheblich.

In Hubert Schleicherts Schrift "Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken" (1997) findet sich eine kurze Passage, in die von Glaubenssätzen und dem "fromme[n] Prinzip credo quia absurdum est, ich glaube, weil es absurd ist" handelt. Diesen Glaubenssatz hat Volker Zastrow für sich auf die Geschlechterdebatte übertragen. Nur er kann erkennen, was andere nicht sehen können, weil es ihm offenbart worden ist. Woher er seine Eingebungen hat, möchten wir lieber nicht wissen. Die Wasser, in denen er fischt, sind allzu trüb. Offenbar hat ihn auch niemand in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zur Seite genommen und gesagt: "Volker, du glaubst das doch nicht wirklich, oder? Das geht so nicht, eine derartig wüste und abstruse homosexualitäts- und feminismusfeindliche Schmährede, die nur vorgibt, sich mit Gender Mainstreaming zu beschäftigen. Du weißt ja, dass das mit dieser Gleichstellungspolitik hier viele kritisch sehen, darum haben wir ja Anfang Juni schon mal Christian Schwägerl vorpreschen lassen. Aber findest du nicht, dass das, was du jetzt geschrieben hast, weit unter unserem Niveau ist?"

Dieses Gespräch hat leider entweder nie stattgefunden oder es hat schlicht nichts genützt. Beides sollte dem Redaktionsteam zu denken geben. Klar ist, dass Zastrow die rote Karte verdient hat. Nach den neuen Fifa-Regeln kann man bekanntlich einem Spieler, der einen anderen absichtlich verletzen will, gleich die rote Karte geben. Volker Zastrow hat aber auch schon vorher Übung im gezielten Foulen bewiesen. Mit dem Artikel "Politische Geschlechtsumwandlung" ist das Maß endgültig voll. Stellt ihn vom Platz!
http://www.literaturkritik.de/public/rez...php?rez_id=9641

Prof. Dr. Andrea Geier
Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Gender-Forschung an der Universität Trier
Forschungsschwerpunkte: Gegenwartsliteratur; Geschlechter- und Interkulturalitätsforschung; Literaturtheorie; Rhetorik


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#681

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 00:56
von Willie (gelöscht)
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Vergewaltigung der menschlichen Identität
Über die Irrtümer der Gender-Ideologie
Gender Mainstreaming – ein Schlagwort ist in aller Munde und doch kaum fassbar. Uneingeweihte meinen, dies sei nichts anderes als die Gleichstellung von Mann und Frau. Der Journalist Volker Zastrow warnte schon 2006, dahinter verberge sich nichts anderes als eine ‘politische Geschlechtsumwandlung’.
http://katholisch-informiert.ch/2012/03/...tat/#more-34662


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#682

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 01:12
von Willie (gelöscht)
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Das Portal zur Katholischen Geisteswelt
Gender Mainstreaming
Einige Schlaglichter auf ein schillerndes Phänomen:


I.
“Der Begriff ‘Gender’ stammt aus der Sexualpsychologie. Er entsprang dem Bemühen, sprachlich mit der Transsexualität umzugehen: mit der leidvollen Selbstwahrnehmung mancher Menschen, dem anderen Geschlecht anzugehören, in einem falschen Körper zu stecken. Daraus entwickelte sich die Vorstellung eines vom biologischen Geschlecht (im Englischen: sex) abgelösten emotionalen oder metaphysischen Geschlechts (gender). Diese Grundidee wurde von der Homosexuellenbewegung übernommen. Gender wurde zur Sammelbezeichnung für das ‘soziale Geschlecht’ weiterentwickelt, das den Menschen ihre ‘Zwangsheterosexualität’ zuweise. Geschlecht ist demnach sowohl eine ideologische Hypothese als auch eine gesellschaftspolitische Konstruktion. Die Theorie wurde hauptsächlich von Feministinnen erarbeitet und erweitert."

Volker Zastrow in der FAZ vom 19. Juni 2006 Politische Geschlechtsumwandlung

II.
Während für Feministinnen grundsätzlich und von Beginn an männliche Lebens- und Karrieremuster wie ein ungeschriebenes Gesetz als erstrebenswertes Ziel gelten, ist dies seit Peking 1995 [seit der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking] nun für alle schriftlich verankert: Die Frauenförderung orientiert sich an dem Wesen der Männer. Es wird nämlich seitdem fälschlicherweise angenommen, dass Frauen und Männer in ihren Bedürfnislagen gleich sind, ohne angeborene Unterschiede, und grundsätzlich über gleiche Verarbeitungsmuster verfügen. Die Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede werden ausschließlich in gesellschaftlich und institutionell vermittelten Lernprozessen gesehen, Biologie oder Schöpfungsursprung spielen also keine Rolle mehr.”
Aus Maria Steuer, Zeit zum Widerstand! Warum Gender-Mainstreaming die Gesellschaft zwangsverändert, in: Komma 50-51/2008, S. 62.

III.
Seit den 90-er Jahren behauptet eine neue These, dass auch Sexualität nicht mehr gegeben, sondern konstruiert sei. Als Wortführerin dieser Theorie kann Judith Butler aus Berkeley gelten mit dem Werk „Gender Trouble“ (1991, dt. Das Unbehagen der Geschlechter 1992). Sie glaubt, einen Widerspruch in der bisherigen feministischen Argumentation zu erkennen: auf der einen Seite sei das Geschlecht ein Ergebnis sozialer Festlegung (und somit durch kritischen Diskurs auflöslich), auf der anderen Seite aber biologisch unhintergehbar (und somit unauflöslich). Der Widerspruch lasse sich jedoch beheben: Es gebe überhaupt keinen „natürlichen“ Körper „vor“ der Sprache und kulturellen Deutung. Körperliche Geschlechtsunterschiede seien allesamt sprachlich bearbeitet. Radikalisiert bedeutet es, dass der Unterschied zwischen sex und gender pure Interpretation sei. Schlichter: Auch „Biologie“ sei Kultur. Um emanzipatorisch weiterzukommen, sei daher ein subjektives und offen pluralistisches Geschlecht zu „inszenieren“.

Aus: Bindungslose Selbstbestimmmung: Zum 100. Geburtstag von Simone de Beauvoir, Begründerin der Gendertheorie, von Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, erschienen in der Tagespost vom 8. Januar 2008

IV.
Gender Mainstreaming, kurz GM, heißt das Zauberwort der jüngsten Stufe des Feminismus - von dem bis heute kein Mensch weiß, was das genau ist. Alice Schwarzer postulierte schon vor dreißig Jahren: Du wirst nicht als Frau oder Mann geboren, sondern als "Mensch“ und entscheidest dich später selbst, was du sein willst. Jeder soll ein neues so genanntes kulturelles, "soziales Geschlecht“ bekommen, ein Gender, das er selbst bestimmen kann und dies völlig unabhängig von seinem biologischen Geschlecht. GM ist, wie es vielerorts in den Leitpapieren und Eckdaten der Gender Mainstreamer heißt, "Abschied vom Verständnis einer geschlechtsneutralen Politik.“ Was hier als Gleichberechtigung daher kommt, ist jedoch tatsächlich Frauenbevorzugung und Männerbenachteiligung mit zweifelhaftem Nutzen für Frauen und zweifellosem Schaden für Männer.

Aus: Bettina Röhl (Tochter von Ulrike Meinhof und Klaus Rainer Röhl), Die Gender Mainstreaming-Strategie, in: Cicero, Magazin für politische Kultur

....
http://www.kath-info.de/gender.html



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 01:20 | nach oben springen

#683

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 01:16
von Willie (gelöscht)
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„Gender Mainstreaming“ Politische Geschlechtsumwandlung
20.06.2006 ·
Kaum eine Frau kennt den Begriff „Gender Mainstreaming“. Dabei handelt es sich um eine durchgreifende Maxime, die vor allem den Interessen der Frauen dienen soll. Was bedeutet sie? Wie hängen Gleichstellung und Gleichbehandlung zusammen?
Von Volker Zastrow.
http://www.faz.net/aktuell/politik/gende...ng-1327841.html


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#684

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 08:48
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #680
[b]Stellt ihn vom Platz!
Mit dem Artikel "Politische Geschlechtsumwandlung" ist das Maß endgültig voll. Stellt ihn vom Platz!
http://www.literaturkritik.de/public/rez...php?rez_id=9641

Prof. Dr. Andrea Geier
Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Gender-Forschung an der Universität Trier
Forschungsschwerpunkte: Gegenwartsliteratur; Geschlechter- und Interkulturalitätsforschung; Literaturtheorie; Rhetorik

Frau Prof. Dr. Geier scheint leichte Probleme mit der Pressefreiheit zu haben...


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#685

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 09:09
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #671
Dazu später mehr.[quote]Ich beziehe mich hier auch auf Adornos und Horkheimers "Dialektik der Aufklärung" sowie auf die Aufklärungskritik Habermas'.

[quote=FrieFie|p161897]Beim GM geht es nicht um Deine persönliche Haltung, sondern darum, wie bestimmte Dinge in der Gesellschaft gesehen und gehandhabt werden, welche Veränderungen stattfinden und wie man diese steuern kann, was Gleichberechtigung angeht.
Wenn wir immer wieder bei Gegenargumenten unsere persönliche Position angegriffen sehen und verteidigen, kommen wir nicht über Smalltalk hinaus.
[quote]Ich sehe nicht meine persönliche Position angegriffen, habe zu meinen Ausführungen über den Zusammenhang zwischen "Dialektik der Aufklärung" und GM aber auch noch keine Gegenargumente gelesen. Übrigens: Ich finde die von Willie zitierte Reaktion von Frau Prof. Dr. Geier hinsichtlich Zastrows bemerkenswert - und typisch. Egal, ob Zastrow mit seiner Kritik recht hat, über's Ziel hinausschießt oder nicht.

[quote=FrieFie|p161897]Sollten die Rechte der Kinder nicht eben genau deshalb ein Argument sein?
Kinder von Alleinerziehenden wachsen nicht als rechtliche Halbwaisen auf. Eben gerade wurde das Sorgerecht zugunsten der Väter geändert, das Erbrecht stand nie in Frage.
Kinder habend as Recht, die Identität ihres Erzeugers zu erfahren.
Patchwort-Eltern können Ziehkinder adoptieren ..... nur nicht Homosexuelle.[quote]Sprechen wir über Verbesserungen der Rechte von Kindern, über die man reden kann und reden muss, oder reden wir über eine Gleichheit hinsichtlich der Adoptionsbedingungen? (Ich habe nichts dagegen, dass leibliche (!) Kinder bei ihren Vätern bleiben, egal in welcher Beziehung dieser lebt, nichts einzuwenden, wenn diese für die Kindererziehung geeignet ist.)

[quote=FrieFie|p161879]Ach, das meinst Du: die Bedeutung der Reproduktionsfähigkeit für eine Ehe. Hatten wir festgestellt: ist unerheblich.
Deswegen hatte mich dieses Argument ja auch so verblüfft.


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#686

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 15:41
von Willie (gelöscht)
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Katholische Luegenpropaganda und katholisches Gedankengut:

"....Unter dem Deckmantel der Gleichstellungspolitik wird die Geschlechtsidentität versucht aufzulösen. Im Mittelpunkt steht die Behauptung, dass es zum Freiheitsrecht des Menschen gehöre, sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung zu wählen, ob er Mann oder Frau, hetero- oder transsexuell sein wolle...."

"Die Fernsehwerbung, die Frauen bei der Hausarbeit zeigt, soll verboten werden, weil diese Arbeit „entwürdigend“ sei. ..."

"Philosophischer Hintergrund der Ideologie ist der Relatvismus (so Gabriele Kuby). Die hauptsächlich wirtschaftliche Ausrichtung, dieser Perversion, die aus dem Feminismus entspringt, wird durch die Krippenerziehung der Kinder (frühstmöglich) vorbereitet und vollzogen. Dazu gehört seit 2008 auch die Veränderung der Sprache und der Bilder...."

"Das „Gender-Mainstreaming“ ist eine kulturelle Revolution und Pervertierung (quia-Sammelbegriff jeglicher Perversion) der internationalen Homo- und Lesbenorganisationen zur Schaffung des neuen Gender-Menschen, die von UNO und EU sowie dem Staat mit aller Macht durchgesetzt wird. Widerstand wird mehr und mehr ausgeschaltet und international als „Homophobie“ kriminalisiert...."

"Gender-Mainstreaming zielt auf die Zerstörung der Familie..."

"Die Gender-Ideologie richtet sich sowohl gegen die Frau, weil sie das feministische, am Mann orientierte Frauenbild durchsetzt und die Mutter materiell und ideell entwertet, wie auch gegen den Mann, weil sie Frauen systematisch bevorzugt und den Mann verweiblichen will. Gender-Mainstreaming richtet sich dadurch, dass es Abtreibung als Menschenrecht sowie die Auflösung der Familie propagiert, auch gegen die Kinder. Durch die Rebellion gegen die Schöpfungsordnung ist Gender-Mainstreaming die atheistische Ideologie des beginnenden 21. Jahrhunderts, welche die jede Welreligion bekämpft...."

"Über diese verbindliche Zielvorgabe des Gender-Menschen, hat es weder eine öffentliche Debatte, noch eine parlamentarische Entscheidung gegeben. Der Begriff Gender ist den Wählern so gut wie unbekannt. Deshalb muss angenommen werden, dass Synarchie dahintersteckt...."
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Gender



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 15:56 | nach oben springen

#687

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 16:27
von Willie (gelöscht)
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Und der Papst macht bei den Unwahrheiten kraeftig mit:

"...In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe. Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht....

...Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. ..."
http://www.vatican.va/holy_father/benedi...i-curia_ge.html

Das ist der Chef der Organisation, in der genau die Natur der Menschen, insbesondere des Mannes, geleugnet und unterdrueckt wird. Und wo sich ihr offiziell verweigert wird.
Im groessten Onanisten Club der Welt, vollgepackt mit verborgenen Homosexuellen, Paedophilen etc., die sich selbst allesamt eigener Familien verweigern.
Worueber sie aber dennoch grosse Beurteilungs- und Belehrungskompetenz zu haben, vorgibt -maennliche Jungfrauen belehren gestandene Vaeter und Muetter, wie Familie geht -und zu gehen hat.

Dazu dann noch gleichzeitig ueber andere mit Vorliebe und Inbrunst zu Gericht sitzen -und nebenbei ganz gross im Pornogeschaeft mitmischen. Pressefreiheit auf katholisch.



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 16:58 | nach oben springen

#688

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 17:08
von Willie (gelöscht)
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Synarchie
Synarchie (Fremdwort aus dem Griech.; in etwa: Mitherrschaft) ist der Plan eines Weltstaates mit einer einheitlichen Regierung. Er entspringt nicht nur den Geheimgesellschaften; wurde dort in den Jahren 1880-1890 aber näher ausgearbeitet. Er bedeutet die Summe von geheimen Mächten aller "Orden" und Schulen, die sich zusammentun, um eine einzige, sichtbare Weltregierung zu bilden.

Synarchie politisch gesehen
Politisch gesehen erstrebt die Synarchie die Eingliederung (Integration) aller sozialen und finanziellen Mächte, die eine Weltregierung zu fördern und zu tragen hat.

Synarchie in der Kirche
Die Synarchie ist nach Ansicht einiger auch als "Gegenkirche" oder "neue" Kirche geplant. In diese Richtung gehen möglicherweise Bestrebungen, die den Geist des Konzils propagieren. Der Katholizismus würde wie alle Religionen von einem universellen Synkretismus absorbiert werden. Er würde nicht wie ehedem "unterdrückt", sondern integriert werden.
Die "Alte Kirche" soll demnach unterminiert und umfunktioniert werden und zwar weniger durch von außen kommende Angriffe, sondern, wie man heute im politischen Raume sagt, durch den "Marsch durch die Institutionen" (Wortprägung parallel zum Langen Marsch Mao tse-Tungs).
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Synarchie


Verschwörungstheorie
Die rapide Entwicklung der Weltnetz-Technologie, ist seit je verbunden mit Visionen der totalen Datenerfassung und einer durchdringenden staatlichen Kontrolle aller Lebensbezüge. In einem verschwörungstheoretischen Geschichtsbild erscheint die bevorstehende Synarchie von Privatbanken — als den heimlichen, aber tatsächlichen Beherrschern der Welt — als aggressive und irreparable Beschädigung der anthropologischen Integrität freier Bürger. Nicht allein Überwachungstechnik und künstliche Währungskrisen als Herrschaftsinstrumente, sondern die viel weitergehende Befürchtung, gechippte Menschen (mit eingepflanzter IT-Technologie im Körper zu diversen Zwecken versehene Bürger), gäben dem synarchischen Staat die Macht, den Einzelnen gleichsam „auszuknipsen“.

Als synarchische Agenten gelten dieser Kritik die bekannten, verdeckt handelnden Geheimbünde der Bilderberg-Konferenz, der Trilateralen Kommission, dem Universitäts-Orden Skull & Bones, der traditionellen Freimaurerei, dem sogenannten „Illuminatenorden“.

Zitat
„Es steckt ein Plan dahinter, ein böser Plan meiner Ansicht nach. Familien, Traditionen und Werte sollen zerstört werden, also all das, was uns in unserer Kindheit als »wichtig fürs Leben« vermittelt wurde. Deswegen werden Worte wie Heimat, Volk, Familie, Tradition, Nationalstolz, Glauben, Mann und Frau und ähnliche zu »Unworten«, sie sind plötzlich »politisch unkorrekt« und nicht mehr erwünscht, da sie dem großen Ziel im Wege stehen — der Weltregierung mit ihrem angestrebten Völker-Einheitsbrei. [...] alle politischen Ereignisse der letzten 100 Jahre muss man in Bezug auf dieses Ziel betrachten, denn erst dann versteht man den Kurs der Weltpolitik. Und diese Weltregierung ist gekennzeichnet durch Kontrolle. Die totale Kontrolle erhält man, wenn es kein Bargeld mehr gibt, sondern nur noch virtuelles Geld — gesteuert über gigantische Computeranlagen — und wenn jeder Mensch einen kleinen Chip eingesetzt bekommt, der alles in einem ist: Krankenversicherungskarte, Kreditkarte, Personalausweis und Führerschein. Durch diesen Chip wird man jederzeit überall auffindbar und ist gleichzeitig ein gläserner Mensch, denn jeglicher Zahlungsverkehr ist registriert. Derjenige, der auf den Chip Zugriff hat, kann auf Knopfdruck das Geldguthaben eines unbequemen Bürgers löschen, die Krankenversicherung sperren oder was auch immer. Da sich aber kaum jemand freiwillig einen solchen Chip implantieren lassen wird, haben sich die Leute, die die Welt gerne komplett besitzen möchten, einen Plan ausgedacht, wie sie moderne, aufgeklärte Menschen dazu bringen, sich diesen Chip freiwillig einpflanzen zu lassen. Der Schlüssel heißt »internationaler Terorismus«.“ — Jan van Helsing[1]
http://de.metapedia.org/wiki/Synarchie

Es hat demnach ganz den Eindruck als fuerchte im diesbezueglich vorstehenden Artikel jemand den Verlust von Einfluss und Macht der RKK.



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 17:08 | nach oben springen

#689

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 17:38
von ente (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #687
Und der Papst macht bei den Unwahrheiten kraeftig mit:

"...In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe. Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht....

...Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. ..."
http://www.vatican.va/holy_father/benedi...i-curia_ge.html

Das ist der Chef der Organisation, in der genau die Natur der Menschen, insbesondere des Mannes, geleugnet und unterdrueckt wird. Und wo sich ihr offiziell verweigert wird.
Im groessten Onanisten Club der Welt, vollgepackt mit verborgenen Homosexuellen, Paedophilen etc., die sich selbst allesamt eigener Familien verweigern.
Worueber sie aber dennoch grosse Beurteilungs- und Belehrungskompetenz zu haben, vorgibt -maennliche Jungfrauen belehren gestandene Vaeter und Muetter, wie Familie geht -und zu gehen hat.

Dazu dann noch gleichzeitig ueber andere mit Vorliebe und Inbrunst zu Gericht sitzen -und nebenbei ganz gross im Pornogeschaeft mitmischen. Pressefreiheit auf katholisch.


Nun wischen Sie sich doch mal den Schaum aus der Fratze. Das geht ja langsam nicht mehr, was Sie hier so ausrotzen, Sie untergriffiger Glorienschein.

Als inbrünstig zu Gericht Sitzenden könnte ich mir Sie allerdings besonders vorstellen :-)


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#690

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 20:06
von Landegaard | 21.194 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #685
Zitat von FrieFie im Beitrag #671
Dazu später mehr.[quote]Ich beziehe mich hier auch auf Adornos und Horkheimers "Dialektik der Aufklärung" sowie auf die Aufklärungskritik Habermas'.

[quote=FrieFie|p161897]Beim GM geht es nicht um Deine persönliche Haltung, sondern darum, wie bestimmte Dinge in der Gesellschaft gesehen und gehandhabt werden, welche Veränderungen stattfinden und wie man diese steuern kann, was Gleichberechtigung angeht.
Wenn wir immer wieder bei Gegenargumenten unsere persönliche Position angegriffen sehen und verteidigen, kommen wir nicht über Smalltalk hinaus.
[quote]Ich sehe nicht meine persönliche Position angegriffen, habe zu meinen Ausführungen über den Zusammenhang zwischen "Dialektik der Aufklärung" und GM aber auch noch keine Gegenargumente gelesen. Übrigens: Ich finde die von Willie zitierte Reaktion von Frau Prof. Dr. Geier hinsichtlich Zastrows bemerkenswert - und typisch. Egal, ob Zastrow mit seiner Kritik recht hat, über's Ziel hinausschießt oder nicht.

[quote=FrieFie|p161897]Sollten die Rechte der Kinder nicht eben genau deshalb ein Argument sein?
Kinder von Alleinerziehenden wachsen nicht als rechtliche Halbwaisen auf. Eben gerade wurde das Sorgerecht zugunsten der Väter geändert, das Erbrecht stand nie in Frage.
Kinder habend as Recht, die Identität ihres Erzeugers zu erfahren.
Patchwort-Eltern können Ziehkinder adoptieren ..... nur nicht Homosexuelle.[quote]Sprechen wir über Verbesserungen der Rechte von Kindern, über die man reden kann und reden muss, oder reden wir über eine Gleichheit hinsichtlich der Adoptionsbedingungen? (Ich habe nichts dagegen, dass leibliche (!) Kinder bei ihren Vätern bleiben, egal in welcher Beziehung dieser lebt, nichts einzuwenden, wenn diese für die Kindererziehung geeignet ist.)

[quote=FrieFie|p161879]Ach, das meinst Du: die Bedeutung der Reproduktionsfähigkeit für eine Ehe. Hatten wir festgestellt: ist unerheblich.
Deswegen hatte mich dieses Argument ja auch so verblüfft.



Ich halte fest: Das einzig halbwegs gare Argument gegen die Homoehe ist hinfällig.



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#691

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 20:11
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #687
Und der Papst macht bei den Unwahrheiten kraeftig mit:

"...In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe. Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht....

...Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. ..."
http://www.vatican.va/holy_father/benedi...i-curia_ge.html

[/blau]
Eigentlich will ich auf solche Postings gar nicht mehr eingehen, aber ganz offensichtlich ist es nicht nur der Papst, der die Sache kritisch sieht. Zitat: "Der Großrabbiner von Frankreich (!!!), Gilles Bernheim, hat in einem sorgfältig dokumentierten und tief bewegenden Traktat gezeigt, daß der Angriff auf die wahre Gestalt der Familie aus Vater, Mutter, Kind, dem wir uns heute ausgesetzt sehen, noch eine Dimension tiefer reicht."

Ich kannte den Text nicht, aber er beschreibt die Problematik recht gut - der Mensch als Geist, vor allem aber als Wille. Wille als abstrakte Vorstellung und nicht als zielgerichtetes Handeln verstanden.



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 20:14 | nach oben springen

#692

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 20:43
von Willie (gelöscht)
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Zitat von ente im Beitrag #689
Zitat von Willie im Beitrag #687
Und der Papst macht bei den Unwahrheiten kraeftig mit:

"...In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe. Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, daß er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, daß sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern daß er selber sie macht....

...Der Mensch bestreitet seine Natur. Er ist nur noch Geist und Wille. Die Manipulation der Natur, die wir heute für unsere Umwelt beklagen, wird hier zum Grundentscheid des Menschen im Umgang mit sich selber. Es gibt nur noch den abstrakten Menschen, der sich dann so etwas wie seine Natur selber wählt. Mann und Frau sind in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten. Wenn es aber die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann. ..."
http://www.vatican.va/holy_father/benedi...i-curia_ge.html

Das ist der Chef der Organisation, in der genau die Natur der Menschen, insbesondere des Mannes, geleugnet und unterdrueckt wird. Und wo sich ihr offiziell verweigert wird.
Im groessten Onanisten Club der Welt, vollgepackt mit verborgenen Homosexuellen, Paedophilen etc., die sich selbst allesamt eigener Familien verweigern.
Worueber sie aber dennoch grosse Beurteilungs- und Belehrungskompetenz zu haben, vorgibt -maennliche Jungfrauen belehren gestandene Vaeter und Muetter, wie Familie geht -und zu gehen hat.

Dazu dann noch gleichzeitig ueber andere mit Vorliebe und Inbrunst zu Gericht sitzen -und nebenbei ganz gross im Pornogeschaeft mitmischen. Pressefreiheit auf katholisch.


Nun wischen Sie sich doch mal den Schaum aus der Fratze. Das geht ja langsam nicht mehr, was Sie hier so ausrotzen, Sie untergriffiger Glorienschein.

Als inbrünstig zu Gericht Sitzenden könnte ich mir Sie allerdings besonders vorstellen :-)

Eine zu den aufgezeigten Verhaeltnissen von gewissen Apologeten zu erwartende -und durchaus passende- Erwiderung.



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 21:38 | nach oben springen

#693

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 21.04.2013 21:00
von Willie (gelöscht)
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Tja, wenn natuerlich sogar der "Der Großrabbiner von Frankreich (!!!) ...in einem sorgfältig dokumentierten und tief bewegenden Traktat..." solche Einsichten verfasst....:-)

Frankreich: Großrabbiner stürzt über Plagiatsaffäre
Der französische Großrabbiner Gilles Bernheim legt sein Amt nieder. Er hatte zugegeben, für seine Werke die Texte von mehreren Schriftstellern kopiert zu haben. Damit nicht genug: Offenbar hatte er auch seinen akademischen Grad in Philosophie nur erfunden.

Paris - Der Oberrabbiner von Frankreich, Gilles Bernheim, gibt sein Amt wegen Plagiatsvorwürfen ab. Bernheim sei ab sofort "beurlaubt", heißt es von der Vollversammlung der Rabbiner Frankreichs.
Der 60-jährige Oberrabbiner stand seit längerem im Mittelpunkt einer Plagiatsaffäre: Er hatte zugegeben, in etlichen Schriften und auch in seinen Büchern bei anderen Autoren abgekupfert zu haben.
Die ersten Plagiatsvorwürfe waren Anfang März laut geworden, als ein Blogger nachweisen konnte, dass eine Passage aus Bernheims Buch im Original von dem Philosophen Jean-Francois Lyotard stammt. Kurze Zeit später musste Bernheim zugeben, dass er für sein Werk "Quarante méditations juives" einen Studenten als Ghostwriter engagiert hatte.

Auch in seinem nur 15-seitigen Essay "Homo-Ehe, Homo-Elternschaft und Adoption: Was man dabei oft zu sagen vergisst" wies ein französischer Plagiatsjäger zahlreiche wörtliche Übernahmen eines katholischen Priesters nach. Der Text erregte kurzzeitig Aufmerksamkeit, weil der damalige Papst Benedikt XVI. aus jenem Bernheim-Essay gegen die Homo-Ehe zitierte.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium...r-a-893835.html

Und der katholische Priester schrieb natuerlich wieder nur, was die offizielle Linie der RKK ist -sprich, die Meinung des Chefs vom Ganzen. Der eine liefert demnach das Alibi fuer den anderen. Eine solche Kette der Folgerungen nennt sich in der Logik einen Zirkelschluss. Er begruendet nichts.

Es handelt sich praktisch um eine Verarscherei Dritter. Das heisst natuerlich nur all jener, die das auch mit sich machen lassen/ mit sich machen lassen wollen.

PS.:Der nunmehr "ehemalige Grossrebbe" koennte glatt auch fuer den Vatikan arbeiten. Wer weiss, vielleicht wird er das ja in Zukunft.
Mal sehen, ob und ab wann der in den Diensten der RKK irgendwo wieder sichtbar wird.



zuletzt bearbeitet 21.04.2013 21:36 | nach oben springen

#694

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 22.04.2013 20:44
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Leider habe ich nie Foukault gelesen, und kann deshalb nur aus meinem Allgemeinbildungs- und Küchenlatein-Stand heraus aurgumentieren.

Aus einem von Willies Zitaten:

Zitat
Das Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet die politischen Akteure, bei allen Vorhaben die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse von Frauen und Männern zu analysieren und ihre Entscheidungen so zu gestalten, dass sie zur Förderung einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter beitragen.



Ich denke, dass die Diskussion vor allem davon geprägt ist, dass die Gegner des GM Interpretationsschwierigkeiten haben. Oder sie lassen solche Details gleich ganz aus, denn das brächte ihr Feindbild durcheinander. Zastrow ist da ein gutes Beispiel ...
Interessanterweise gräbt er dieselben Argumente aus, die schon gegen den Feminismus und die Schwulenbewegung herhalten mussten (unnatürlich), und jemand wie Zastrow sieht in Gender Mainstreaming die Auswüchse einer ohnehin schon fehlgelaufenen Entwicklung ... folglich muss zunächst der Feminismus und die Schwulenbewegung kritisiert und wo möglich rückgängig gemacht werden ( warum eigentlich nicht auch gleich die sexuelle Revolution? Oder ist da zu offensichtlich, dass auch Hetero-Männer profitiert haben?)

So war es damals leicht, Feministinnen zu Frauen zu erklären, die sexuell frustriert "nur mal einen richtigen Mann" brauchen, um wieder in die Spur zu kommen. Heute verdächtigt ein Zastrow die Gegenseite immernoch der Homosexualität oder zumindest des indoktriniert-Seins durch Homosexuelle.

Worauf Wilie unter anderem wohl hinaus will: welche Seite versucht hier eigentlich mehr, die Rollen nach Stereotypen festzulegen, gerne auch ohne sachliche Begründung?

Frau Geier mag im letzten Absatz ihres Artikels übers Ziel hinaus geschossen sein, aber die anderen 90% kann ich unterschreiben. Und ich kann auch den Zorn nachvollziehen, über solche unsachlichen, im Zusammenhang diffamierenden Angriffe auf Personen. Damit macht sich Zastrow gemein mit denen, die bei jedem Katholiken, der sich zu Wort meldet, auf Inquisition und sexuelle Übergriffe hinweist.
Lohnt es sich nicht, sich mit den restlichen 90% des Artikels von Frau Geier auseinanderzusetzen?

Fein, wir haben also biologische Unterschiede, aus denen unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche folgen. Nehmen wir an: Der Einfluss der Gesellschaft ist marginal.
Mir kommen da jene in den Sinn, die ohne eindeutiges Geschlecht geboren werden.
Sie wurden und werden oft immernoch so früh wie möglich operiert, damit sie durch Sozialisation ihr eindeutiges Geschlecht "erlernen". Da geht man also davon aus, dass man ein Kind durch Jungs-Spielzeug, Jungs-Klamotten und Jungs-Spiele zum Jungen erziehen kann, oder andernfalls zum Mädchen.
(Denn dass das hormonell nicht hinhaut, wusste man schon, und zunächst bestand ja oft die Wahl, ob zum Jungen oder Mädchen operiert wird.)
Interessanterweise vertreten eben solche Ärzte diese Vorgehensweise, die auf die angeborenen Unterschiede pochen ... fällt einem da nicht ein Widerspruch auf?

Nun spricht keine Feministin, kein Homosexueller und kein Vertreter des GM davon, Geschlechtsumwandlungen vorzunehmen, Männer zu kastrieren, Frauen zu zwingen, Bauarbeiter zu werden, allgemein alle Unterschiede abzuschaffen.
Da steht ausdrücklich: die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen und Männern.
Worin können die nun liegen?

Die Biologie ist ein wackeliges Argument: Zu viele Tiere sind homosexuell, ohne dass die Art darum ausstirbt. Und auf den reinen Zeugungs-Geschlechtsakt möchte man weder Menschen noch Beziehungen reduzieren.
Bleibt jene Bipolarität, die unsere monogamen Beziehungen prägt und laut Maga die Ehe charakterisiert.
Worin besteht die aber?
An dieser Stelle versucht man, das Familienleben von Ur- und Steinzeitmenschen nachzuvollziehen und verweist auf die offensichtliche körperliche Verschiedenheit ... der Mann sei eben stärker.

Andererseits gelten Frauen als ausdauernder und psychisch belastbarer und verrichten heute noch in vielen Kulturen körperliche Schwerstarbeit, was einem die Wertung schwierig macht. Frauen haben schon immer auch körperlich sehr anstrengende Arbeit verrichtet und Männer ihre Machtstellung auch dazu genutzt, sich die weniger anstrengenden Jobs zu sichern: für die Chefetage braucht man keine Muskeln.

Es wurden zwei Fußspuren von Urmenschen gefunden: eine grössere und eine kleinere. Selbstverständlich sind die zwei Urmenschen, die danach abgebildet wurden, ein voranschreitendes Männchen und ein Weibchen, das etwas hinter dem Männchen geht. Dabei kann man höchstens sagen, dass es zwei eher dem Mensch als Affen ähnlichen Wesen waren, die aufrecht gingen, mehr nicht. In der Darstellung kommt man aber nicht ohne Rollenbild aus ... und zuguterletzt wird irgendwem diese Darstellung widerum zum Beweis dienen, dass Weibchen schon damals zarter gebaut waren.

Dann gibt es da den Beschützerinstinkt ... der starke Mann, der das schwächere Weibchen und die Jungen schützt vor Gefahren und Unbill.
Man könnte aber auch argumentieren, dass die Frauen das Haus beschützten, die Nahrung und Ernte beschützten, die Kinder beschützten, einander beschützten, wärend sich die Männer bei der Jagd herumtrieben und Verletzungen riskierten, und mit ihrem aggressiven Verhalten in Händel mit dem Nachbarstamm gerieten. Sie beschützten also vor allem vor Gefahren, die sie selbst heraufbeschworen hatten, könnte man (ein wenig böswillig) sagen.
Eine Frau ohne Beschützerinstinkt wäre eine schlechte Mutter und Gefährtin.

Worin kann die Bipolarität noch bestehen?
Unterschiede beim Sex? Bis auf den biologischen Zeugungsakt selbst kann man da keine durchgehende Linie festmachen. Menschen sind dominant oder unterwürfig, oder beides. Männliche Männer können ausgesprochen unmännlich im Bett sein, weibliche Frauen sehr dominant und umgekehrt, und manche tauschen die Rollen immer mal.
Bipolar kann hier nur an "mit zwei verschiedenen Individuen" festgemacht werden, im Gegensatz zu "mit vielen" oder "mit sich alleine". Das legt aber keine Rollen fest.

Bleibt das Geistige - und spannendere.
Inwiefern sind unsere Rollen denn nun geistig, inwiefern biologisch festgelegt?
Man kann auch aus den grundlegenden biologischen Unterschieden kein festes, eindeutiges Rollenbild ableiten, wie schon gesehen. Es hängt immer an einer Interpretation, oft an einer Wertung, und diese ist nicht frei von gesellschaftlichen Konventionen oder der Kritik an den Konventionen.
Wie soll man herausfinden, inwieweit das Rollenbild ideologischen, religiösen, wirtschaftlichen Vorgaben unterliegt? Möchte man mit fremden Kulturen vergleichen, nur um festzustellen, dass die sich eben anders entwickelt haben und andere Antworten auf andere Fragen finden werden?
Wie sehr unterliegt mein Denken meinen Hormonen, und wie frei kann es sein?
Kann ich aus 60000 Jahren Menschheitsgeschichte ableiten, welche Veränderungen wünschenswert sind und welche nicht, wenn solche Veränderungen noch nie diskutiert wurden?
Ist in der Anthropologie eine Antwort auf Fragen zu finden, bei denen das Problem eben ist, dass sie immer schon als beantwortet galten und rigorosen regelrechten Denkverboten unterlagen?
Und da geraten wir mit unserem Wollen aneinander ... möchten wir uns doch als freie Wesen begreifen, die ihr Schicksal selbst bestimmen können.
Die Frage ist also nicht so sehr, wie die Antworten in der Vergangenheit lauteten, sondern ob dies der Punkt ist, an dem der Mensch auf biologische Funktionen zurückgeworfen wird, nachdem er sich bisher per Kultur so weit wie möglich von ihnen emanzipieren wollte - und welche Antwort man sich wünscht.

Männer und Frauen sind eben anders ... bloss sind nicht alle gleich anders.


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#695

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 22.04.2013 22:20
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #694
Leider habe ich nie Foukault gelesen, und kann deshalb nur aus meinem Allgemeinbildungs- und Küchenlatein-Stand heraus aurgumentieren.

Aus einem von Willies Zitaten:

Zitat
Das Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet die politischen Akteure, bei allen Vorhaben die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse von Frauen und Männern zu analysieren und ihre Entscheidungen so zu gestalten, dass sie zur Förderung einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter beitragen.


Ich denke, dass die Diskussion vor allem davon geprägt ist, dass die Gegner des GM Interpretationsschwierigkeiten haben. Oder sie lassen solche Details gleich ganz aus, denn das brächte ihr Feindbild durcheinander. Zastrow ist da ein gutes Beispiel ...
Interessanterweise gräbt er dieselben Argumente aus, die schon gegen den Feminismus und die Schwulenbewegung herhalten mussten (unnatürlich), und jemand wie Zastrow sieht in Gender Mainstreaming die Auswüchse einer ohnehin schon fehlgelaufenen Entwicklung ... folglich muss zunächst der Feminismus und die Schwulenbewegung kritisiert und wo möglich rückgängig gemacht werden ( warum eigentlich nicht auch gleich die sexuelle Revolution? Oder ist da zu offensichtlich, dass auch Hetero-Männer profitiert haben?)

So war es damals leicht, Feministinnen zu Frauen zu erklären, die sexuell frustriert "nur mal einen richtigen Mann" brauchen, um wieder in die Spur zu kommen. Heute verdächtigt ein Zastrow die Gegenseite immernoch der Homosexualität oder zumindest des indoktriniert-Seins durch Homosexuelle.

Worauf Wilie unter anderem wohl hinaus will: welche Seite versucht hier eigentlich mehr, die Rollen nach Stereotypen festzulegen, gerne auch ohne sachliche Begründung?

Frau Geier mag im letzten Absatz ihres Artikels übers Ziel hinaus geschossen sein, aber die anderen 90% kann ich unterschreiben. Und ich kann auch den Zorn nachvollziehen, über solche unsachlichen, im Zusammenhang diffamierenden Angriffe auf Personen. Damit macht sich Zastrow gemein mit denen, die bei jedem Katholiken, der sich zu Wort meldet, auf Inquisition und sexuelle Übergriffe hinweist.
Lohnt es sich nicht, sich mit den restlichen 90% des Artikels von Frau Geier auseinanderzusetzen?

Fein, wir haben also biologische Unterschiede, aus denen unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche folgen. Nehmen wir an: Der Einfluss der Gesellschaft ist marginal.
Mir kommen da jene in den Sinn, die ohne eindeutiges Geschlecht geboren werden.
Sie wurden und werden oft immernoch so früh wie möglich operiert, damit sie durch Sozialisation ihr eindeutiges Geschlecht "erlernen". Da geht man also davon aus, dass man ein Kind durch Jungs-Spielzeug, Jungs-Klamotten und Jungs-Spiele zum Jungen erziehen kann, oder andernfalls zum Mädchen.
(Denn dass das hormonell nicht hinhaut, wusste man schon, und zunächst bestand ja oft die Wahl, ob zum Jungen oder Mädchen operiert wird.)
Interessanterweise vertreten eben solche Ärzte diese Vorgehensweise, die auf die angeborenen Unterschiede pochen ... fällt einem da nicht ein Widerspruch auf?

Nun spricht keine Feministin, kein Homosexueller und kein Vertreter des GM davon, Geschlechtsumwandlungen vorzunehmen, Männer zu kastrieren, Frauen zu zwingen, Bauarbeiter zu werden, allgemein alle Unterschiede abzuschaffen.
Da steht ausdrücklich: die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen und Männern.
Worin können die nun liegen?

Die Biologie ist ein wackeliges Argument: Zu viele Tiere sind homosexuell, ohne dass die Art darum ausstirbt. Und auf den reinen Zeugungs-Geschlechtsakt möchte man weder Menschen noch Beziehungen reduzieren.
Bleibt jene Bipolarität, die unsere monogamen Beziehungen prägt und laut Maga die Ehe charakterisiert.
Worin besteht die aber?
An dieser Stelle versucht man, das Familienleben von Ur- und Steinzeitmenschen nachzuvollziehen und verweist auf die offensichtliche körperliche Verschiedenheit ... der Mann sei eben stärker.

Andererseits gelten Frauen als ausdauernder und psychisch belastbarer und verrichten heute noch in vielen Kulturen körperliche Schwerstarbeit, was einem die Wertung schwierig macht. Frauen haben schon immer auch körperlich sehr anstrengende Arbeit verrichtet und Männer ihre Machtstellung auch dazu genutzt, sich die weniger anstrengenden Jobs zu sichern: für die Chefetage braucht man keine Muskeln.

Es wurden zwei Fußspuren von Urmenschen gefunden: eine grössere und eine kleinere. Selbstverständlich sind die zwei Urmenschen, die danach abgebildet wurden, ein voranschreitendes Männchen und ein Weibchen, das etwas hinter dem Männchen geht. Dabei kann man höchstens sagen, dass es zwei eher dem Mensch als Affen ähnlichen Wesen waren, die aufrecht gingen, mehr nicht. In der Darstellung kommt man aber nicht ohne Rollenbild aus ... und zuguterletzt wird irgendwem diese Darstellung widerum zum Beweis dienen, dass Weibchen schon damals zarter gebaut waren.

Dann gibt es da den Beschützerinstinkt ... der starke Mann, der das schwächere Weibchen und die Jungen schützt vor Gefahren und Unbill.
Man könnte aber auch argumentieren, dass die Frauen das Haus beschützten, die Nahrung und Ernte beschützten, die Kinder beschützten, einander beschützten, wärend sich die Männer bei der Jagd herumtrieben und Verletzungen riskierten, und mit ihrem aggressiven Verhalten in Händel mit dem Nachbarstamm gerieten. Sie beschützten also vor allem vor Gefahren, die sie selbst heraufbeschworen hatten, könnte man (ein wenig böswillig) sagen.
Eine Frau ohne Beschützerinstinkt wäre eine schlechte Mutter und Gefährtin.

Worin kann die Bipolarität noch bestehen?
Unterschiede beim Sex? Bis auf den biologischen Zeugungsakt selbst kann man da keine durchgehende Linie festmachen. Menschen sind dominant oder unterwürfig, oder beides. Männliche Männer können ausgesprochen unmännlich im Bett sein, weibliche Frauen sehr dominant und umgekehrt, und manche tauschen die Rollen immer mal.
Bipolar kann hier nur an "mit zwei verschiedenen Individuen" festgemacht werden, im Gegensatz zu "mit vielen" oder "mit sich alleine". Das legt aber keine Rollen fest.

Bleibt das Geistige - und spannendere.
Inwiefern sind unsere Rollen denn nun geistig, inwiefern biologisch festgelegt?
Man kann auch aus den grundlegenden biologischen Unterschieden kein festes, eindeutiges Rollenbild ableiten, wie schon gesehen. Es hängt immer an einer Interpretation, oft an einer Wertung, und diese ist nicht frei von gesellschaftlichen Konventionen oder der Kritik an den Konventionen.
Wie soll man herausfinden, inwieweit das Rollenbild ideologischen, religiösen, wirtschaftlichen Vorgaben unterliegt? Möchte man mit fremden Kulturen vergleichen, nur um festzustellen, dass die sich eben anders entwickelt haben und andere Antworten auf andere Fragen finden werden?
Wie sehr unterliegt mein Denken meinen Hormonen, und wie frei kann es sein?
Kann ich aus 60000 Jahren Menschheitsgeschichte ableiten, welche Veränderungen wünschenswert sind und welche nicht, wenn solche Veränderungen noch nie diskutiert wurden?
Ist in der Anthropologie eine Antwort auf Fragen zu finden, bei denen das Problem eben ist, dass sie immer schon als beantwortet galten und rigorosen regelrechten Denkverboten unterlagen?
Und da geraten wir mit unserem Wollen aneinander ... möchten wir uns doch als freie Wesen begreifen, die ihr Schicksal selbst bestimmen können.
Die Frage ist also nicht so sehr, wie die Antworten in der Vergangenheit lauteten, sondern ob dies der Punkt ist, an dem der Mensch auf biologische Funktionen zurückgeworfen wird, nachdem er sich bisher per Kultur so weit wie möglich von ihnen emanzipieren wollte - und welche Antwort man sich wünscht.

Männer und Frauen sind eben anders ... bloss sind nicht alle gleich anders.





















Dann eben ohne Foucault:

Warum sollen denn nur die Gegner des GM "Interpretationsschwierigkeiten" haben? Man braucht nicht Foucault, Adorno, Habermas oder Joseph Ratzinger zu bemühen, um die Unlogik in der Sache zu konstatieren. Zitat: "....bei allen Vorhaben die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse von Frauen und Männern zu analysieren und ihre Entscheidungen so zu gestalten, dass sie zur Förderung einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter beitragen." Wie kann man denn diese unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse analysieren etc., wenn Geschlechtlichkeit eben nichts Natürliches, sondern ein willentlicher Prozess ist? Wie kann eben jene Gesellschaft, die gerade noch als Gefängnis wirkte, weil sie die Geschlechter festschrieb, die ja nichts Natürliches sind, nun befreiend wirken? Durch jene "Analyse" und "Gestaltung"? (Foucault, der Gescheites über die Repression "aufgeklärter Gesellschaften" geschrieben hat, würde laut auflachen und gerade darin Instrumente sehen, weiterhin Repression auszuüben.)

Was Frau Geier angeht, habe ich nicht geschrieben, sie läge mit allem falsch. Sie liegt m. E. zwar in den meisten Punkten falsch, aber schlimm ist der letzte Abschnitt. Die katholische Inquisition war einmal: Jetzt ist die Inquisition der selbsternannten GM-Verteidiger am Werke, wobei Inquisition ein Euphemismus ist, setzt der Name doch eine Untersuchung voraus. Hier erfolgt die Verurteilung ohne Untersuchung, und der Skeptiker bzw. Gegner ist der Häretiker, der auf einen medialen Scheiterhaufen muss.

Zum letzten Abschnitt: Die Kultur ist etwas, das den Menschen sublimieren sollte, nicht etwas, das seine Natur zugunsten eines rein willentlichen Verständnisses zurückdrängen sollte.

Was Dominanz und Unterwürfigkeit angeht, so halte ich es mit Marcus Aurelius: Ich will niemandes Herr und niemandes Sklave sein. Das gilt an jedem Ort...



zuletzt bearbeitet 22.04.2013 22:22 | nach oben springen

#696

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 22.04.2013 23:54
von Willie (gelöscht)
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"Einige vertreten die Ansicht, homosexuelle Neigung sei in bestimmten Fällen nicht das Ergebnis einer freien Entscheidung...."
-der Sepp-


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#697

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 23.04.2013 00:10
von Willie (gelöscht)
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Grundwissen
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen (Deviationen)

http://www.sgipt.org/gipt/sex/gwsexab0.htm

Einfuehrung und Grundsaetzliches
In der Sexualitaet und Liebe gibt es sehr viele ungewoehnliche und mehr oder minder seltene Erscheinungen und Varianten. Manche sind angeboren, andere sind Ergebnisse von Stoerungen der Entwicklung im Mutterleib, viele sind durch Kultur, Sitte und Brauch, durch Erziehung, Erfahrung, allmaehliche Praegung und Zufaelle beeinflusst. Die Ethnologie und Kulturanthropologie lehrt uns, dass es viel mehr Formen der sexuellen Orientierungen, Beziehungen und Kultivierungen gibt, als wir gerade aus unserer jeweiligen Perspektive fuer moeglich hielten. Wir halten fuer "normal" oder "natuerlich", was wir erlebt haben, was unserer Gewohnheit, unserer Neigung und Vorliebe entspricht. Gesellschaft, Tradition, Religion, ja selbst die Wissenschaft ist oft sehr leichtfertig und vorschnell dabei, mehr oder minder zufaellige Entwicklungen zu ihrem egozentrischen Masstab zu nehmen und alles andere Abweichende fuer "unnormal", "unnatuerlich", ja "krankhaft" oder gar fuer "pervers" zu erklaeren. Die blosse statistische Seltenheit, das blosse Unbekannte, Fremde oder scheinbar Unverstaendliche genuegt oft, um abweichendes Verhalten zu diskriminieren. Dabei kann kein Mensch etwas fuer seine genetische Ausstattung, kein Mensch kann seine Abstammung, seine embryonale Entwicklung, sein Geschlecht, seine Gene, seine Kultur, seine Familie, seine Sozialisation, seine ersten Bezugspersonen waehlen. Anlage, Entwicklung, erste Sozialisation und Familie, Zivilisation und Kultur, in die ich hineingeboren werde, sind ein schicksalshaftes Widerfahrnis, fuer das ich nicht verantwortlich bin und nicht verantwortlich gemacht werden kann.

Androgyne, Transsexuelle, Intersexuelle, Bisexuelle, Homosexuelle, Hermaphroditen, Pseudohermaphroditen, Transvestiten, Exhibitionisten, Voyeure, Fetischisten, Maskuline und Feminine finden sich irgendwann in ihrem Leben so vor, entdecken sich als solche, erfahren sich als solche, oder kennen sich gar nicht aus, sind verwirrt, koennen oder wollen nicht wahrnehmen, was mit ihnen los ist, hier kann Psychotherapie / Psychologische und oder Medizinische Beratung hilfreich sein.

Mit einigem muss man leben lernen, manches kann man verbessern, entwirren, annehmen, anderes nicht, manches muss um der Gesellschaft, ihrer Gesetze, Sitten und Braeuche willen unterdrueckt und beherrscht werden.

....
Geschlechtsmerkmale und Geschlechtserleben (Abkuerzungen)
Die sechs Dimensionen der Geschlechtlichkeit
* Gonadisch: Geschlechtsdruesen

(Produktion der Geschlechtszellen: MZ, WZ, -, B)
* Genetisch: Geschlechtschromosom XX, XY
* Somatisch: Geschlechtsmerkmale, aeussere (W, M, [S, P; B, H,] +, -)
* Psychologisch: Geschlechts-Identitaets-Gefuehl (M, W, -, B)
* Phaenomenologisch: Geschlechts-Erscheinung (Aeusseres, Kleidung)
* Psychosozial: Geschlechts-Rollenverhalten (M, W, -, B)
* Rest- und Auffangkategorie.
....
Homosexualitaet: Gleichgeschlechtliche Orientierung in Sexualitaet oder Liebe. Zur Beurteilung der Homosexualitaet in der GIPT -naechstes Posting. In weiten Teilen der Gesellschaft, besonders auch in der katholischen Kirche und auch noch in weiten Teilen der Psychoanalyse gilt Homosexualitaet als "Perversion" , ein Kunstfehler ersten Ranges 2). Haeufigkeit: Nach Kinsey waren 10% der amerikanischen Maenner hatten letzten drei Jahre bei ihrer Befragung homosexuelle Kontakte, 4% waren ihr ganzes Leben homosexuell und 37% erlebten wenigstens einmal in ihrem Leben eine homosexuelle Begegnung.

http://www.sgipt.org/gipt/sex/gwsexab0.htm



zuletzt bearbeitet 23.04.2013 00:25 | nach oben springen

#698

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 23.04.2013 00:29
von Willie (gelöscht)
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Homosexualitaet
Aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie (GIPT)
http://www.sgipt.org/gipt/sex/homo.htm


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#699

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 23.04.2013 01:10
von Willie (gelöscht)
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Why Gay Marriage Is Good for Straight America
Jul 18, 2011 1:00 AM EDT
As same-sex couples march down the aisle in New York, the author reflects on his own life, love, and pursuit of happiness.

"As a child, when I thought of the future, all I could see was black. I wasn’t miserable or depressed. I was a cheerful boy, as happy playing with my posse of male friends in elementary school as I was when I would occasionally take a day by myself in the woodlands that surrounded the small town I grew up in. But when I thought of the distant future, of what I would do and be as a grown-up, there was a blank. I simply didn’t know how I would live, where I would live, who I could live with. I knew one thing only: I couldn’t be like my dad. For some reason, I knew somewhere deep down that I couldn’t have a marriage like my parents. ...."
http://www.thedailybeast.com/newsweek/20...or-america.html

Andrew Sullivan, former editor of The New Republic, weekly columnist for the Sunday Times of London, brought his hugely popular blog, The Dish, to the Daily Beast in 2011. He's the author of several books, including "Virtually Normal," "Love Undetectable," and "The Conservative Soul."

http://www.youtube.com/watch?v=ugeKz0oqCDQ



zuletzt bearbeitet 23.04.2013 01:25 | nach oben springen

#700

RE: Geschlechterkrampf, Sexismus, Gender Mainstreaming und alles drum herum

in Gesellschaft 23.04.2013 10:19
von Maga-neu | 35.503 Beiträge

"Der letzte Schrei in Genderzirkeln ist das "Dynamische Gendern". Man setzt einen Unterstrich irgendwo im Wort ("Fem_inistinnen"). So wird hervorgehoben, "dass es nicht einen festen Ort gibt, an dem ein Bruch in Zweigenderung stattfindet", wie es in einem Blog heißt."

Aus "Sein Name ist Sie" (aktuelle Spiegel-Ausgabe, S. 48-49).

Und sogar meine ehemalige Uni, die früher erzkonservative Universität zu Köln, empfiehlt danach in ihrem Leitfaden "ÜberzeuGENDERe Sprache", den Bürgersteig in einen Bürgerinnensteig zu verwandeln.

Die Faschisten bleiben aber Faschisten (und werden nicht zu FaschistInnen). Gleiches gilt für Antisemiten und Gewalttäter.

Mal ehrlich, liebe Leute, wer kann diesen Krampf denn ernst nehmen?



zuletzt bearbeitet 23.04.2013 10:19 | nach oben springen



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