Zitat von: GeorgeF
11.05.2011 19:00 #69752

Hmm, dann müssten Abbas und Fayyad auch längst tot sein.
Natürlic ist Hamas in der eigenen Hass-, Gewalt- und Alles-oder-nichts-Rhetorik gefangen. Nur wer zwingt Ma'ashal & Co eigentlich zu solchen Tiraden? Mir scheint, dass sie Herrschaften mit ihren verbalen Eyzessen vor Allem ihre "arabischen Brüder" beeindrucken wollen, erstens, um sich als die alleinigen und wahren Vertreter des palästinensischen Volkeshochzustilisieren (jegiche freien Wahlen fürchtend) und zweitens als Drohung gegenüber den wohlhabenden arabischen Nachbarn zwecks Erpressung weiterer Hilfsgelder.
Uterm Strich: Da werden zur Befriedigung der privaten Machtgeilheit der Hamasniks Popanze aufgebaut und das eigene Volk belogen, dass die Schwarte kracht.

Zitat von: Leto_II.
12.05.2011 09:28 #69807


In der Hamas in Gaza gibt es einen Machtkampf zwischen den Jungen Wilden und den Alten Herren.

Zitat von: GeorgeF
12.05.2011 10:11 #69825

Das fiel in den letzten Tagen allerdings auf: dass in Gaza reichlich Flaggen der PLO zu sehen waren - noch vor Kurzem ein eher selbstmörderisches Wagnis. Möglicherweise hat sich ja auch in Gaza herumgesprochen, dass es sich mit Konzentration auf Wirtschaft und Aufbau a la West-Banks deutlich besser eben lässt als mit und von leeren Propagandatiraden.
Schön wäre es ja - noch aber haben die Alten Heren in Gaza das Sagen. Vielleicht aber schmeisst abwechlungshalber ja die mal Jemand von den Hausdächern.

Sarkozy stellt die Anerkennung eines Palästinenser-Staates in Aussicht. (Und Herr Robbe von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft bekommt Schaum vor den Mund.)

http://www.elo-forum.net/allgemein/2011050818428.html

Ich bin mal gespannt, wie das "dream team" der deutschen Außenpolitik darauf reagieren wird. Ich würde vorschlagen, an der Seite des Mannes mit den Absätzen. Aber ob Merkel das wagen wird?

Natürlich muss man Sarkozy im vertraulichen Gespräch klarmachen, dass außen- und europapolitische Alleingänge ohne Vorab-Information oder -Konsultation der wichtigsten Verbündeten nicht erwünscht sind.

Interessanter Hintergrundbericht über die Entwicklung in Palästina/Israel!
Die neue "Le Monde D." liegt heute der taz bei!
Zitat:
Palästina: Revolte zur Versöhnung
von Jonathan Cook
In Ramallah und Gaza ist der "arabische Frühling" spät gekommen - mit ganz besonderen Forderungen: Die jungen Palästinenser wollen von ihrer politischen Klasse nicht mehr Demokratie, sondern weniger Streit.

Jahrzehntelang waren die Palästinenser für die gesamte arabische Öffentlichkeit ein bewundertes Vorbild, sowohl wegen ihrer Standhaftigkeit angesichts der israelischen Okkupation als auch wegen ihrer Bereitschaft zum aktiven Widerstand, der sich bereits zweimal in einer längeren Rebellion gegen die israelische Unterdrückung geäußert hat. Es waren die Palästinenser, die den Rest der arabischen Welt mit dem Wort "Intifada" vertraut gemacht haben. Als die tunesischen Demonstranten ihren Diktator Ben Ali verjagten und die ägyptischen Massen die Schläger der Mubarak-Polizei überwältigten, ließen sich in beiden Ländern zweifellos viele Menschen von den Palästinensern inspirieren.

Umso paradoxer ist es, dass die Palästinenser während der letzten Monate, in denen die arabische Welt einen politischen Aufbruch erlebte, weitgehend unsichtbar blieben. Sie standen nicht etwa an der Spitze der Unruhen, sondern mussten zusehen, wie ihr eigener politischer Kampf in Vergessenheit geriet.

Doch jetzt regt sich der "arabische Frühling" mit einiger Verspätung auch im geteilten Territorium Palästinas, im Westjordanland und im Gazastreifen. Am 4. Mai unterzeichneten die Führungen der Fatah und der Hamas ein Versöhnungsabkommen - und zwar in Kairo, dem Ort der machtvollsten arabischen Volkserhebung. Wenn alles nach Plan läuft, werden sie eine Regierung der nationalen Einheit bilden, bis im nächsten Jahr allgemeine Wahlen stattfinden können. Die praktischen Details der Vereinbarung sind noch unklar. Das gilt vor allem für die Frage, wie die zwei Fraktionen, die beide eigene bewaffnete Milizen unterhalten, sich die sicherheitspolitische Kooperation zwischen dem Fatah-kontrollierten Westjordanland und dem von der Hamas regierten Gazastreifen vorstellen.

Israel ist entschieden gegen das Abkommen. Am Tag der Unterschrift in Kairo sprach Ministerpräsident Netanjahu von einem "großen Sieg für den Terrorismus". Und die US-Regierung begrüßte die Versöhnung nur kühl. Beide Regierungen befürchten, das Abkommen könnte das Ende der seit vier Jahren betriebenen Blockadepolitik gegenüber dem Gazastreifen einläuten, mit der die Hamas in Schach gehalten und geschwächt werden sollte.
...
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2011...kel,a0010.idx,1

Zitat von: BerSie
13.05.2011 12:38 #70063
Interessanter Hintergrundbericht über die Entwicklung in Palästina/Israel!
Die neue "Le Monde D." liegt heute der taz bei!
Zitat:
Palästina: Revolte zur Versöhnung
von Jonathan Cook
In Ramallah und Gaza ist der "arabische Frühling" spät gekommen - mit ganz besonderen Forderungen: Die jungen Palästinenser wollen von ihrer politischen Klasse nicht mehr Demokratie, sondern weniger Streit.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2011...kel,a0010.idx,1

Zitat von: mbockstette
13.05.2011 13:16 #70068

Der Autor ist zwar nahe vor Ort (Nazareth) aber weit von den wirtschaftlichen Gegebenheiten in den besetzten Gebieten entfernt :

Von 8 Prozent Wachstum können die Menschen in Tunesien, Algerien, Ägypten und Syrien nur träumen.

Zitat von: mbockstette
13.05.2011 13:16 #70068


Zitat: Aber sie hatte auch andere Gründe, ihre Kampagne auf dieses Ziel auszurichten. Einer davon ist die schlechte wirtschaftliche Situation in den besetzten Gebieten: Die protestierenden Palästinenser haben dasselbe soziale Profil wie ihre Altersgenossen in Ägypten. Die meisten haben einen akademischen Abschluss, etliche auch von Universitäten im Ausland, finden aber angesichts der stagnierenden Wirtschaft im Westjordanland und im Gazastreifen keine Arbeit.

Der Autor ist zwar nahe vor Ort (Nazareth) aber weit von den wirtschaftlichen Gegebenheiten in den besetzten Gebieten entfernt :

Wirtschaft - Westbank

Seit 2006 wächst das Pro-Kopf-Einkommen in der Westbank im vierten Jahr in Folge. 2010 soll das Wirtschaftswachstum nach IWF-Schätzungen 8 Prozent betragen (2009: ebenfalls 8 Prozent).

Im Privatsektor ist seit 2006 ein stetiger Anstieg an Firmengründungen zu verzeichnen, vor allem in den Sektoren Handel und Dienstleistungen. Industrie, Landwirtschaft und Tourismus hinken hingegen hinterher.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussen...chaft_node.html

Von 8 Prozent Wachstum über einen Zeitraum von nunmehr bereits fünf Jahren in Folge wie in der Westbank (besetzte Gebiete) können die Menschen z.B. in den freien Ländern wie Tunesien, Algerien, Ägypten und Syrien nur träumen.

Zitat von: Leto_II.
13.05.2011 13:36 #70070


Zweite Intifada von 2000 bis 2005, dass es danach nur aufwärts gehen konnte, und dass natürlich auch schnell, ist nicht wirklich ein Wunder.

Zitat von: nahal
13.05.2011 14:03 #70071


Haben Sie diese Weisheit auch dem Autor des Artikels mitgetrilt?
Oder den Gaza-Bewohnern samt Flotilla-Seglern?
8/100 sind fast chinesische Verhaeltnisse.
An dieser "wunderlosen" Entwicklung ist die israelische Regierung massgeblich beteiligt.
Und das inklusive Netanjahu und Lieberman.

Zitat von: Leto_II.
13.05.2011 14:18 #70072


Wenn Dir was nicht passt, nutzt Du das "Sie". :) In der Intifada ist das BIP erst einmal tüchtig nach unten gerauscht und die endete 2005. Wenn man die Entwicklung nicht ab 2006 sondern ab 2000 betrachtet, relativiert sich das "Wirtschaftswunder" deutlich.

Zitat von: Leto_II.
13.05.2011 14:18 #70072


Wenn man die Entwicklung nicht ab 2006 sondern ab 2000 betrachtet, relativiert sich das "Wirtschaftswunder" deutlich.

Zitat von: nahal
13.05.2011 14:58 #70076


Wenn DU (nicht `Sie`, nicht `man´) Zahlen siehst, hört das Relativieren auf:

http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/Nat...nstantERWBG.htm

Zitat von: Leto_II.
13.05.2011 15:46 #70079


Werde ich mir in Ruhe anschauen! Versprochen!

Ich hatte bei der Weltbank gestöbert, in den ersten drei Jahren ist das BIP um über 30 % abgestürzt. Das heisst dann aber auch, dass es um rd. 50 % steigen muss, um das anfängliche Niveau wieder zu erreichen.

Zitat von: nahal
13.05.2011 16:00 #70081



Es geht aber um Folgendes:
Es gibt Bedingungen, die einen Absturtz der Wirtschaft bedingen, mit allen sozialen Folgen
(hier Intifada, Gaza-Hamas)
Es gibt Bedingungen, die einen Wirtschaftsaufschwung bedingen, auch mit allen sozialen Folgen
(hier erstmalig eine weniger korrupte Pa-Regierung unter Fayad und eine israelische Regierung, die diese Entwicklung fördert)

Darum und nur darum, als Lehre, geht es.

Zitat von: nahal
13.05.2011 14:58 #70076


Wenn DU (nicht `Sie`, nicht `man´) Zahlen siehst, hört das Relativieren auf:

http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/Nat...nstantERWBG.htm

Zitat von: guylux
13.05.2011 23:26 #70120

Laut Tabelle lag das GDP im Jahre 2000 bei 4117 , in 2010 bei 5726 ( Addition der 4 Quartale ).
Das ist eine Steigerung von 40 % über 10 Jahre also weniger als 4 % pro Jahr .

Zitat von: mbockstette
14.05.2011 01:38 #70125


Die Zahlen gelten wohl für die Westbank UND den Gazastreifen zusammen. Wenn dem so sein sollte, dann muss das Wirtschaftswachstum in der Westbank (siehe Betreff) schon sehr stark gewesen sein und den von der Weltbank genannten 8% entsprechen, wenn man bedenkt, dass es im Gazastreifen überhaupt kein Wachstum bzw. nur ein Negativ-Wachstum gab.

Zitat von: FrieFie
10.05.2011 21:25 #69620


Ja, wie all die Weltverschwörungs-Theoretiker, zu denen ich Sie inzwischen übrigends auch zähle.

Zitat von: Leto_II.
10.05.2011 21:41 #69624


Prima, primatologe! Nur mal wieder fernab der Realität. Alteingesessende Gemeindemitglieder werden bei massiven Zuzug neuer Mitglieder in ihrer Heimatgemeinde an die Seite gedrängt, der neue Vorstand spricht russisch. Auf diesen Wandel ist nicht jeder scharf!

Zitat von: nahal
13.05.2011 14:03 #70071


Haben Sie diese Weisheit auch dem Autor des Artikels mitgetrilt?
Oder den Gaza-Bewohnern samt Flotilla-Seglern?
8/100 sind fast chinesische Verhaeltnisse.
An dieser "wunderlosen" Entwicklung ist die israelische Regierung massgeblich beteiligt.
Und das inklusive Netanjahu und Lieberman.

Zitat von: guylux
15.05.2011 15:53 #70206

Am Ende reduzieren sich die 8/100 auf etwas weniger als 4/100 pro Jahr , während die 8 Toten heute an den Grenzen mit Beteiligung der israelischen Regierung , inklusive Netanyahu und Liebermann , schon eher an syrische Verhältnisse erinnern ( wo ja auch mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen wird ).
http://www.haaretz.com/news/diplomacy-de...ebanon-1.361841

Zitat von: nahal
15.05.2011 17:04 #70207



"Demonstranten" überqueren selten Grenzen.
Noch seltener Grenzen zwischen Staaten, die sich im Kriegszustand miteinander befinden, Sie Intelligenzbestie.

Zitat von: nahal
15.05.2011 17:04 #70207



"Demonstranten" überqueren selten Grenzen.
Noch seltener Grenzen zwischen Staaten, die sich im Kriegszustand miteinander befinden, Sie Intelligenzbestie.

Zitat von: Lea S.
15.05.2011 17:37 #70212

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Bereits vor Monaten habe ich gesagt, dass der Tag kommen wird und alle Palästinenser losmarschieren werden. So viele Soldaten kann der Staat Israel überhaupt nicht aufbringen, um ein paar Millionen Menschen aufzuhalten.
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